Transport ins Ungewisse

Mazedonien Am Grenzort Gevgelija hat die Regierung die Lage deeskaliert. Von Entspannung kann trotzdem nicht die Rede sein. Weiterhin kommen tausende Flüchtende an
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Es sind nur noch wenige hundert Meter bis zu den Bussen, die sie nach Serbien bringen werden, doch der staubige Weg ist holprig, die Dämmerung fortgeschritten und die Frau erschöpft. Die 75-jährige aus Damaskus stöhnt bei jedem Schritt leise auf, das Gesicht ist schweißüberströmt. Ihre Tochter hat einen schweren Rucksack übernommen und kann sie nicht länger stützen, doch die Zeit drängt, der Bus steht abfahrbereit und sie sind die letzten aus ihrer rund 40-köpfigen Bezugsgruppe, die eilig vorgelaufen ist.

Tausende Flüchtende kommen so derzeit an der sogenannten Westbalkanroute im mazedonischen Gevgelija an, einem Ort im Südosten des Landes hinter der Grenze zu Griechenland. In den vergangenen Tagen kam es hier zu massiven