Abwahl der Japan AG?

Entscheidung über ein neues Parlament am 11. September Premier Junichiro Koizumi will der Volkswirtschaft das keynesianische Herz herausreißen
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In Japan kehren die Zeiten der Samurai zurück, jedenfalls publizistisch. Vor den Unterhauswahlen am 11. September berichtet die Presse über edle Ritter, hinterhältige Provinzfürsten, ehrlose Rebellen und Attentäter, mit deren Hilfe der Shogun seine Feinde meucheln lässt. Vielleicht wird man nach der Stimmauszählung sogar ein Harakiri, das korrekt eigentlich Seppuku heißt, bestaunen können: Für seine Privatisierungspolitik würde Ministerpräsident Koizumi nämlich "sein Leben geben", wie er kürzlich mitteilen ließ. Kein Wunder also, dass sich der Urnengang zu einer Art Plebiszit über den Premier und seine Wirtschaftspolitik entwickelt hat. Was für Bundeskanzler Schröder die Agenda 2010, das ist für