Russischer Balkan

Kommentiert I Der Westen gewinnt das Kosovo und verliert Serbien: Das ist die jüngste Botschaft von der Balkanfront. USA und EU wollen in den nächsten Wochen ohne ...

Der Westen gewinnt das Kosovo und verliert Serbien: Das ist die jüngste Botschaft von der Balkanfront. USA und EU wollen in den nächsten Wochen ohne UN-Mandat dem südslawischen Land seine Südprovinz rauben und sie in einen neuen "NATO-Staat" umwandeln - so die empörte Kritik der Belgrader Regierung. Im Gegenzug hat sie Konzernen aus den westlichen Ländern den Zutritt zum heimischen Energiemarkt versperrt und statt dessen Ende Januar einen Megadeal mit Gasprom abgeschlossen. Der russische Energiegigant erwirbt 51 Prozent der Raffineriekette Naftna Industrija Srbije (NIS). Weiterhin wurde abgemacht, dass der Kreml-gelenkte Trust bis 2013 eine Erdgasröhre durch Serbien bauen wird. Die russische Gastrasse über den Balkan ist der Endpunkt des gigantischen Projektes South Stream, das die Energiereserven des Kaspischen Meeres für Mittel- und Westeuropa nutzbar machen soll. Die Konkurrenzpipeline der EU mit dem melodiösen Titel Nabucco kommt hingegen nicht vom Fleck. Statt lukrativer Geschäfte mit Serbien betreibt man in Brüssel und Berlin das Nation Building im Kosovo. Das wird teuer werden.

Der digitale Freitag

Mit Lust am guten Argument

Verändern Sie mit guten Argumenten die Welt. Testen Sie den Freitag in Ihrem bevorzugten Format — kostenlos.

Print

Die wichtigsten Seiten zum Weltgeschehen auf Papier: Holen Sie sich den Freitag jede Woche nach Hause.

Jetzt kostenlos testen

Digital

Ohne Limits auf dem Gerät Ihrer Wahl: Entdecken Sie Freitag+ auf unserer Website und lesen Sie jede Ausgabe als E-Paper.

Jetzt kostenlos testen

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden