Aussöhnung, die spaltet

Namibia Im Umgang mit dem Genozid an den Herero und Nama hinterlässt die Regierung Merkel einen Scherbenhaufen. Besteht jetzt die Chance auf einen Neuanfang?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2021
Erinnert an den Völkermord von 1904: Esther Muinjangue, Vorsitzende des Ovaherero Genocide Committee
Erinnert an den Völkermord von 1904: Esther Muinjangue, Vorsitzende des Ovaherero Genocide Committee

Foto: Gladieu/Le Figaro Magazine/Laif

Deutschland hat mit Annalena Baerbock eine neue Außenministerin und bekommt, wenn es nach ihr geht, auch eine andere Außenpolitik. Menschenrechtsorientiert soll diese sein, und feministisch. Wenn das mehr sein wird als nur Rhetorik, kann das helfen, auch in einem Bereich die verhärteten Grenzen aufzubrechen, der Deutschlands internationale Reputation zunehmend beschädigt: der Umgang mit dem Genozid an den Herero und Nama. Hier hat die Regierung Angela Merkel einen Scherbenhaufen hinterlassen. Zwar gibt es seit Mai den Entwurf eines Abkommens mit der namibischen Regierung, welches den Genozid als solchen benennt, zumindest im heutigen Sinne, eine Entschuldigung des Bundespräsidenten in Aussicht stellt und eine „Wiederaufbauhilfe“ von 1,1 Milliarden Euro,