https://justrecently.files.wordpress.com/2015/12/pflicht_201508.jpg
Ist es wirklich der böse Wolf, oder lügst du schon wieder?
Neben dem Mainstream, der sich von 20 Uhr bis 20:15 Uhr die Tagesschau ansieht und anhört, ohne sich dabei zu ärgern, gibt es auch die vielleicht zwanzig, vielleicht dreißig Prozent potenzieller Zuschauer, die sich prinzipiell keine Tagesschau reintun, oder die das nur tun, um hinterher einen zornigen Blog darüber zu schreiben. Man ist ja kein dummer Hörer, Leser oder Zuschauer. Man ist die Krone der Meinungsfreiheit, die "5. Gewalt".
Außerdem gibt es neben den Medienmenschen, die so vor sich hinarbeiten wie andere Werktätige auch. Und es gibt zornige Medienmenschen, die die zornigen Blogs der "5. Gewalt" lesen und sich als "4. Gewalt" beleidigt fühlen. Man ist ja nicht irgendwer. Man ist die Krone der Meinungsfreiheit.
Außerdem gibt es die naiven Chinablogger, die im Nebenberuf auch Blogs über Themen schreiben, die sie nichts angehen. Über Medien, zum Beispiel.
Und während die zehn Finger klimpernd über die Tastatur gleiten, drängt sich dem Chinablogger die Frage auf, was eigentlich geschehen müsste, damit die zwar skeptischen oder ebenfalls zornigen, aber noch nicht restlos vom Ich-bin-ein-unschuldiges-Opfer-der-propagandistischen-Schweineeliten geswampten Hörer, Leser und Zuschauer, zu denen er sich ja selber zählt, mal wieder ohne Argwohn eine Mainstream-Meldung zur Kenntnis nehmen könnten.
JR jedenfalls liest ganz oft einen Artikel vor allem mit der Frage, welche Knöpfe die Autoren wohl damit bei ihm drücken wollen. Dass der Artikel einfach nur informieren möchte, nimmt er nicht an: die Unschuldsvermutung ist in dieser Hinsicht genauso dahin wie die Unschuld an sich, die man halt nur einmal im Leben verliert.
Man muss keine Pressemeldung unkritisch zur Kenntnis nehmen. Aber im dauerhaften Argwohn drückt sich eine Tendenz zur low-trust-Gesellschaft aus, in der sich immer weniger alte Selbstverständlichkeiten (von gestern oder aus einem Goldenen Zeitalter) noch von selbst verstehen.
Die deutsche politische Klasse - Politiker und ihnen nahestehende Medienwerker - scheint es auf dem falschen Fuß erwischt zu haben, dass Moskau im Januar so effektiv auf der deutschen Kinderschänderverdachtsklaviatur spielen konnte. Selbst als der hingebungsvoll von der Moskauer Gerüchteabteilung - und vom russischen Außenminister - gestreute Poloniumtrack Agitations-Crack vom Anwalt der 13jährigen Russlanddeutschen medial gestaubsaugt und in deutlich überschaubarere Tüten verpackt worden war, hörte das Misstrauen gegen das Establishment nicht auf.
Da können Verfahrensbeteiligte, Medien und Behörden machen, was sie wollen: es bleibt ein erheblicher Restargwohn.
Dass einem chinesischen Regime, das gerade eine Studentenbewegung plattgemacht hatte, 1989 von vernehmbaren Teilen seines Volkes kein Wort mehr geglaubt wurde und sogar Rentner VoA, BBC und Deutsche Welle per Kurzwellenradio hörten, um den erhofften bzw. befürchteten Tatsachen auf die Spur zu kommen: das galt in Deutschland - damals noch Westdeutschland - als normal.
Dass aber Moskau im Jahre 2016 in Deutschland eine eine regelrechte soziale Destabilisierungstour fahren kann, das ist in unserem Land - inzwischen Germany United - unnormal.
So lange jedenfalls, bis man sich an diesen neuen, nicht mehr so stabilen deutschen Zustand gewöhnt hat, bzw. Gegenstrategien entwickelt hat. Wie immer die auch aussehen mögen.
Wie könnte eine gute Gegenstrategie aussehen?
Vieles an der neuen Lage ist für die Massenmedien gar nicht beeinflussbar. Dass z. B. das Vertrauen zwischen Basis und "Eliten" sinkt, ist ein Fakt, auf den Medien nicht durch manipulative Berichterstattung erfolgreich Einfluss nehmen können.
Und klar ist auch: es gibt im Publikum Menschen, denen es sich auch mit sauberer Arbeit wirklich nicht recht machen lässt. Auch gewissenhafte Medienarbeit beeindruckt nicht jeden Informationsempfänger.
Aber zu glauben, kein zorniger Hörer/Leser/Zuschauer sei für eine solide Berichterstattung zu haben, wäre ein Vorurteil.
Es gibt einen Grundsatz, der hilft, um akkurat zu sein. Wer berichtet, sollte möglichst weitgehend seine Nachrichtenquellen zu Wort kommen lassen, anstatt sie in eigenen Worten wiederzugeben. Im Internetzeitalter lässt sich auch oft auf solche Quellen verlinken.
Zumindest aber müssen Quellen dazu für den Medienrezipienten nachvollziehbar und auffindbar sein.
Wenn ein skandalisierender Artikel vorwiegend Links auf im gleichen Hause geschriebene weitere skandalisierende Artikel enthält, kommt das im Zweifel schon mal nicht so gut an.
Wenn ein lobhudelnder Artikel vorwiegend Links auf im gleichen Hause geschriebene weitere lobhudelnde Artikel enthält, wird das auch nicht unbedingt als vertrauensbildende Maßnahme aufgefasst.
Zugegeben: das will gar nicht jeder lesen, und eine kommerzielle Medienlandschaft kann nun mal nicht so richtig »konfuzius sein.
Aber wenn man schon auf falschem Kurs unterwegs ist, sollte doch zumindest der Kompass noch stimmen.
Dann sind immerhin Gelegenheitskorrekturen möglich.
Related/Updates
» Entwirklichung der Welt, 04./05.02.16
Kommentare 75
Interessanter Beitrag! Dass Vertrauen permanent gebrochen wird, ist leider nicht zu bestreiten. Dann gibt es Grund genug, unserer eigenen Meinung nicht über den Weg zu trauen, Stichwort Freud. Heikel wird es wohl, wenn alle nur noch ersteres erleben und zweiteres ignorieren.
Ich selbst versuche erstmal die Tatsache anzuerkennen, dass unser Vertrauen überhaupt untergraben wird (Leaks), was allein schon schwer genug ist, weil jede Gesellschaft irgendwie auch darauf basiert... Eine interessante Frage ist sicher, inwiefern man dem Konformitätsdrang nachgeben muss/will.
Als ich das erste Mal von diesem 13-jährigen Mädchen gehört hatte, dachte ich, weil mir zufällig bekannt, an den Fall Rotherham. Da ich gerade weder Zeit noch Willen hatte, mich in den aktuellen Fall einzulesen, habe ich mir vorgenommen, jegliches Urteil zu unterlassen. D.h. weder Lawrow einen Propaganda- noch der deutschen Polizei einen Vertuschungsversuch vorzuwerfen. Da solche Dinge aber passieren und in anderen Fällen, siehe Rotherham, dokumentiert sind, halte ich es für falsch, Möglichkeiten, nur weil sie unglaublich klingen, zu verwerfen. Die eigene Moral darf die Analyse nicht zu sehr verwässern. Meine Devise: entweder reinlesen oder zurückhalten.
Außerdem glaube ich, dass es wichtig ist, zu versuchen(!), jedem Thema wie einem "weißen Blatt" zu begegnen und seine eigene Moral dabei im Blick zu behalten.
Was den Punkt mit den Quellen angeht, den kann ich nur unterschreiben.
"Vieles an der neuen Lage ist für die Massenmedien gar nicht beeinflussbar. Dass z. B. das Vertrauen zwischen Basis und "Eliten" sinkt, ist ein Fakt, auf den Medien nicht durch manipulative Berichterstattung erfolgreich Einfluss nehmen können."
Vieleicht hat aber auch die manipulative Berichterstattung zu dem heutigen Zustand geführt und ist Absicht.
https://www.youtube.com/watch?v=uHE3uVDpPSA
Tut mir echt leid, Andreas, aber ich »mag »keine »Linkfarmen.
*Nach Diktat eingeklappt.*
was allein schon schwer genug ist, weil jede Gesellschaft irgendwie auch darauf basiert
Für mich ist das die vielleicht spannendste Frage - seit mindestens einem Jahr kaue ich an diesem Buch. Eine Öffentlichkeit, die verlangt, was für ihre Regierung [ohnehin schon] beschlossene Sache war, als Propagandaziel.
Dies betrifft sowohl Diktaturen als auch demokratisch legitimierte politische Systeme, und ist keineswegs neu - die so gesehene Notwendigkeit von Propaganda wäre demnach etwa so alt wie die Massengesellschaft.
Und Ja, es geht ums "Funktionieren".
(Bitte die neueste Ausgabe von Men's Health.)
thx für den link.
wenn,nach niklas luhmann, vertrauen(-->wikip.) ein mechanismus zur reduktion von komplexität ist, heißt vertrauens-schwund: es wird schon deshalb schwieriger, weil man bisher un-übliche vor-kehrungen beachten und bedenken muß: situation des brüchigen eises. nach zeiten des groko-einlullens erhöhte wachsamkeit, arg-wohn, miss-trauen. susi sorglos war gestern.
Low Trust Gesellschaft? Ja, bei denen, die sich informieren. Viele der anderen, Uninformierten, sind da schon weiter, sie sagen: das ist mir egal, da kann man nichts machen, die lügen sowieso alle. Vollständige Resignation, bei den allermeisten. Ist wohl auch das Ziel.
Hallo Chinablogger.
„Und während die zehn Finger klimpernd über die Tastatur gleiten, drängt sich dem Chinablogger die Frage auf, was eigentlich geschehen müsste, damit die zwar skeptischen oder ebenfalls zornigen, aber noch nicht restlos vom Ich-bin-ein-unschuldiges-Opfer-der-propagandistischen-Schweineeliten geswampten Hörer, Leser und Zuschauer, zu denen er sich ja selber zählt, mal wieder ohne Argwohn eine Mainstream-Meldung zur Kenntnis nehmen könnten.“
Es müsste das regressive Klima des paranoiden Misstrauens, des Argwohns weichen, Du hast es ja beschrieben.
Das Problem ist, dass in den Zeiten in denen paranoides Misstrauen herrscht, die besonnenen Stimmen nicht gehört werden und man sich argwöhnisch als Heißer oder Kalter zu positionieren hat. Da geht es dann darum, ob man von rechts betrachtet das liebe Vaterland tatsächlich kampflos den muselmanischen Horden preisgeben möchte und von linken betrachtet, ob man die Reste der Demokratie tatsächlich kampflos der Horde von Nazis und rechten Populisten preisgeben möchte.
Bei Seiten eint die Fassungslosigkeit. Wie kann man es nur nicht sehen? Wer nicht kann, es jetzt noch immer nicht kann, muss blind und dumm sein, oder er will es nicht, dann ist er aggressiv und gerissen. Oder natürlich krank, immer ein netter Ausweg. In dem Szenario ist die Asymmetrie gesetzt, es geht nur noch darum den anderen zu überzeugen – man selbst kann sich nicht irren, geht nicht, sicher nicht, ganz ganz sicher nicht! - und/oder die dumme Masse davon abzuhalten sich von den gefährlichen Irren der je anderen Seite überzeugen zu lassen. Die Stunde der Prediger und Missionierer. Narzisstisch und selbstgefällig, aber natürlich stets im Auftrag des Guten unterwegs.
Psychologisch ist dieser Mechanismus ausgezeichnet beschrieben und lange bekannt, allein, man kann nicht viel dagegen machen. Wer Zugang zur Logik der Aussagen hat, entdeckt als rhetorische Figur die petitio principii. In dieser wird in der Konklusion, mit etwas anderen Worten, das wiederholt, was in der Prämisse behauptet wird. Aber wir sind eben auch affektive Wesen und in Zeiten der Verunsicherung stürzen wir uns gerne auf Simplifizierungen. Keine Zeit für Analyse, man will nur hören, was man bereits zu wissen glaubt. „Sag' ich doch, sag' ich doch, sag' ich doch, ich hab's doch immer gesagt.“
Was könnte eine praktischer Rat sein? Leider selten mehr als abzuwarten und Tee zu trinken. Versuchen, sich nicht mitreißen zu lassen, hier und da pointiert zu widersprechen. Wenn die Logik am Arsch ist, muss man wenigstens verwirren, irritieren um den Bann zu brechen. Das kann gelingen. Ansonsten ist ohnehin alles Karma, oder?
Ich würde „all in“ gehen und die Frage stellen, ob wir wirklich eine Gesellschaft haben wollen oder können, die auf dem Prinzip Misstrauen gründet. Das gibt es, das wäre ein totalitärer Überwachungsstaat. Konkret kann man mal bitten zu reflektieren, wo man denn tatsächlich überall misstraut und wo man vertraut. Wer Auto fährt ist in vielerlei Hinsicht ein vertrauensseliger Mensch. Es geht doch. Den eigenen Quellen vertraut man ja kurioserweise oft so blind, wie man den offiziellen misstraut. Da kann man auch einhaken.
"Wie könnte eine gute Gegenstrategie aussehen?"
Eine gute Gegenstrategie sollte zunächtst einmal auf jeden Alarmismus verzichten und sich bewusst sein, dass Adrenalin, wenn es erzeugt wird auch abgebaut werden muss. Man kann sich dem nur entziehen, wenn man sich entweder den Stoff entzieht oder über gute Techniken verfügt, um Informationen, auf die man meint nicht verzichten zu können daran zu hindern aus seiner Blut-Hirn-Schranke eine Spielwiese für Spieltheorien und kommerzielle Interessen anderer zu machen. Mediales Herzkasperltheater und bengalische Infofeuer gehören zu den Destabilisierungstrategien, also kann man dort auch persönlich am besten gegensteuern. Sicher, das ist anstrengend und langwierig, vielleicht langweilig und als politisches Konzept natürlich ähnlich "konfuzös" und damit masseninkompatibel, wie alle anderen, nicht profitorientierten Ansätze auch. Eine vertauensbildende Maßahme wäre es dennoch. Die Frage wäre, welche Strategien es gibt, um mit dem Strom zu schwimmen und möglicherweise trotzdem zur Quelle zu gelangen. Ich weiß nicht ob das geht. Ich weiß auch nicht genau, ob dieses Bild wirklich passt. Ist Unschärfe politisch korrekt? Darf man sie akzeptieren? Muss man sie ertragen? Das war meine etwas längere Antwort. Wenn ich eine kürzere Antwort auf die Frage geben sollte, was ich für eine gute Gegenstrategie halte, würde ich spontan mit Marcel Duchamp antworten:
„Es gibt keine Lösungen, weil es kein Problem gibt. Probleme sind Erfindungen des Geistes"
"konfuzös" "konfuziös" (wie "infektiös", aber nicht ansteckend)
weil man bisher un-übliche vor-kehrungen beachten und bedenken muß
Ja, wobei das "Funktionieren" mit jeder weiteren Vorkehrung weiter eingeschränkt wird - sei es gesellschaftlich/politisch/verwaltngstechnisch, sei es in der Unternehmensführung oder im Vereinswesen.
thx für den link.
Gerne!
Vollständige Resignation, bei den allermeisten. Ist wohl auch das Ziel.
Das Ziel ist situationsabhängig, oder? Mit Resignierten lässt sich nicht mehr viel machen. Sie mögen weiter am Mühlrad ziehen, aber die erwünschten technologischen und produktiven "großen Sprünge" lassen sich so nicht verwirklichen. Dafür braucht es Agitation, nicht Ruhigstellung.
Kann man so sehen, ist mir aber zu pauschal. Die vollständige Resignation bezieht sich hier auf den Staat und dessen nicht nachvollziehbare Entscheidungen. Bei der Arbeit und den üblichen gesellschaftlichen Anstrengungen sehe ich keine Resignation. Nur in der Politik.
JR jedenfalls liest ganz oft einen Artikel vor allem mit der Frage, welche Knöpfe die Autoren wohl damit bei ihm drücken wollen. Dass der Artikel einfach nur informieren möchte, nimmt er nicht an: die Unschuldsvermutung ist in dieser Hinsicht genauso dahin wie die Unschuld an sich, die man halt nur einmal im Leben verliert.
Um Himmelswillen, wie entsetzlich naiv. :-))))))))))
Das Ding mit der Kinderschänder-Verdachtsklaviatur ist schön. Ich habe es in einem Blog auch gerade u. a. verwendet. Aber, glauben Sie mir, Chinablogger, sowas hält Anarcho-Zombies, die nichts lesen und nichts sehen, aber doch schreiben, nicht davon ab, einen Blog über Lisa und "Sex mit Minderjährigen" abzusondern.
Dass die Russen das für sich nutzen wollten, ist echt ein Ding, aber das wird Hotte Seehofer bestimmt bei seinem Putin-Besuch ansprechen.
Ansonsten: Dass Manipulation durch Massenmedien schon seit Jahrzehnten immer wieder besprochen wird, ist ja o.k. Man soll ja nicht alles schlucken, was die Medien aus ihrem Mittelstrahl absondern. Nur, diese Aufregung dabei, die hat schon merkwürdige Züge.
Nein, am sinkenden Vertrauen zwischen Basis und Elite bzw. "Elite" können die Medien nichts ändern. Wohl aber an ihrem Umgang damit...wenn sie dieses leugnen oder die Schuld einseitig der Basis in die Schuhe schieben, untergraben sie damit die eigene Glaubwürdigkeit - und Existenzberechtigung. Woraus sich ein selbstverstärkender Kreislauf ergibt.
My 2 cents...danke für den Artikel!
(jetzt könnte es einen zweiten Teil über die "neuen" Medien geben und deren Verhältnis zu Vertrauen und Objektivität;-)
Mal eben zwischendurch, fürs Notizheft:
Ulrich Heyden (schreibt auch für den "Freitag") im Inteview mit dem Webfernsehen von russland.ru, vor rund einem Jahr.
Ich würde „all in“ gehen und die Frage stellen, ob wir wirklich eine Gesellschaft haben wollen oder können, die auf dem Prinzip Misstrauen gründet. Das gibt es, das wäre ein totalitärer Überwachungsstaat.
Da kommt es auf die Frageformulierung an. So gestellt, beantwortet sie keine Mehrheit mit Ja.
Aber wenn gefragt wird, ob die Öffentlichkeit umfassend, whatever the cost, vor dem Terrorismus geschützt werden will, steigen die Chancen für den totalitären Staat rasant.
Es sei denn, Schäuble hätte etwas dagegen.
Was könnte eine praktischer Rat sein? Leider selten mehr als abzuwarten und Tee zu trinken. Versuchen, sich nicht mitreißen zu lassen, hier und da pointiert zu widersprechen.
Moorleiche, für den Spruch gibt es bestimmt noch einen Aufschrei bei Twitter, ich schwör#s. Gut, wenn man da so tief ins Moor abtauchen kann, dass einen höchstens noch Längstwellen erreichen - Sie schaffen das.
P.S.: dabei haben Sie sicherlich recht. Des Menschen Welt ist sein Wille als Vorstellung. Die lässt er sich nicht mal eben so nehmen.
Danke für den Link. :))))))
Viele Grüße
fos?
Um die Malaise an der Stelle mal nicht mit dem Mittel der bildungsbeflissenen, naturgemäß jedoch eher abstrakten Freitag-Meinung anzugehen, ein paar Beispiele aus den Untiefen der aktuellen Medienversorgung in unterschiedlichen Formaten und zu unterschiedlichen Themen.
1. Lisa. Hier soll der Link zu einem SPON-Videofeature führen, welches bereits am Anfang mit der obligaten These aufwartet, dass nicht sein darf, was nicht sein darf. Nur Pech, dass die Fakten – selbst die im Video, etwa anlässlich eines Gesprächs mit der Mutter dargestellten – andere Schlussfolgerungen nahelegen als der Spiegel das unbedingt will. Hämatome, sonstige Verletzungen; selbst die Polizei kommt nicht umhin, weiter wegen Mißbrauchs zu ermitteln; darüber hinaus fragt man sich, wie eine dreizehnjährige aus offensichtlich intakter Familie zu einvernehmlichem Gruppensex nebst Blessuren kommt und dafür 30 Stunden von der Bildfläche verschwindet. Für den Spiegel – egal: Unbeirrt von der argumentativen Nullhaltigkeit der aufgetischten Fakten wird noch hastig eine Breitseite in Richtung Russland abgeballert, dass sich ungefragterweise in deutsche Vergewaltigungen einmischt. Fazit: der übliche staatstragende Informations-GAU – braucht kein Mensch, und ich bin kein Stück traurig, wenn diese Propagandamedien mangels Kundschaft endlich final abschmieren.
Russland, die russische Politik, Putin. Ein weites Thema. Die Buchtitel, die W. Putin als den Leibhaftigen hinzustellen versuchen, sind mittlerweile Legion. Alle? Die Tage neu erschienen: ein differenziertes Portrait, verfasst von Hubert Seipel – dem Mann, der 2014 einen bemerkenswerten Film über Putin drehte und diesen auch für die ARD interviewte. Das Buch enttäuscht nicht. Zur Abwechslung mal zahlreiche Spotlights auf die innere Verfasstheit des Landes, auf Brüche; Differenzierung anstatt Verteufelung mit der Ziel der Vorbereitung eines Regime Changes. Erschienen ist das Buch bei Hoffmann & Campe. Fazit: Nicht alle Medien sind Schweinemedien. Und gut, dass sich zumindest der Buchmarkt eine gewisse Restdifferenziertheit bewahrt hat.
3. Flüchtlinge. Wie sieht es wirklich aus, was ist zu tun, wie läßt sich das Zusammenbrechen der deutschen Gesellschaft noch abwenden? Leider sind Angela Merkel, Claudia Roth und Jakob Augstein in dem Bereich für mich ebensowenig Kompetenzen wie auf der anderen Seite etwa Jürgen Elsässer. Beide Seiten reden die Lage schön oder schlecht gemäß ihrer politischen Agenda. Wem glauben (außer den eigenen Eindrücken und Freunden und Bekannten)? »Wahrheits-Bibel« in dem Bereich ist für mich aktuell die Deutschland-im-Blaulicht-Alltagsbeschreibung der Polizistin Tania Kambouri.
Um den Beitrag nicht noch länger zu machen: Es geht also schon. Der springende Punkt dabei: das kleine Zauberwörtchen Glaubwürdigkeit.
Super-Interview; ansonsten:: weiter so!
"P.S.: dabei haben Sie sicherlich recht. Des Menschen Welt ist sein Wille als Vorstellung. Die lässt er sich nicht mal eben so nehmen."
Ja, glaube ich tatsächlich.
Was nicht begriffen wird, ist, a) in welchem Umfang das der Fall ist und b) dass man das nutzen kann.
Mir ist aber klar, dass hier schnell abgewunken wird, so als Betrachtung einer Mischung zwischen Pipi Langstrumpf und religiösem Wahn.
Jemand, der dem Freitag zur Ehre gereicht.
Danke für den Videotip.
Man könnte dem gegenüber (susi sorglos bis gestern) fragen, ob nicht die die Vorläufer der Propaganda, von der auch JR spricht, viel weiter zurückreichen, es also neben susi sorglos auch immer susi sorgenvoll gab? Plutarch schrieb vor ca. 2000 Jahren, wie "gefährlich es sei, einem Staate verhasst zu sein, in dem Beredsamkeit und Dichtkunst blühen".
Um diese absurde Schere am Leben zu halten, muss gelogen und verdrängt werden. Vielleicht ist diese Vertrauenskrise, von der wir reden, das positive Zeichen eines schwer erträglichen Desillusionierungsprozesses, ähnlich wie bei Darwin und Freud?
m.e. ist wichtig, das beschönigen auf der persönlichen alltags-ebene,daß zwar auch systemisch unterstützt wird( stichwort: selbst-optimierung, schwäche-verdrängung) abzuheben von politisch gewollter ent-politisierung durch die propaganda des eiapopeia.
Danke für das Interview und G.K.Schmalz hat ein schönes schmales Buch über Russland geschrieben.Liest sich weg wie nichts ,,Russland verstehen''-trotz Titel nicht abschrecken lassen.
Aprospos russland.tv.
Hybride Kriegsführung hin oder her, völlig egal.
Der Sender macht im Fall Lisa weiter. Jetzt werden frühere mögliche Sexualdelikte mit dem Kind als Opfer vom "Anwalt von Lisa´s Familie" im Video erörtert.
Suchen Sie das Video selbst, wenn sie es sehen wollen.
Wer erlaubt so was? Von der minderjährigen Betroffenen sind/waren Namen im Netz zugänglich.
Dürfen Eltern so etwas überhaupt einfach so erlauben?
Viele Grüße
fos?
Die Frage wäre, welche Strategien es gibt, um mit dem Strom zu schwimmen und möglicherweise trotzdem zur Quelle zu gelangen. Ich weiß nicht ob das geht. Ich weiß auch nicht genau, ob dieses Bild wirklich passt. Ist Unschärfe politisch korrekt? Darf man sie akzeptieren?
Es gibt ja den Satz vom - unmöglichen - "richtigen Leben im falschen". Ob er so gemeint war, wie er meist zitiert wird, lasse ich dahingestellt; dazu fehlt mir praktisch jedes Hintergrundwissen.
Aber ich meine schon, dass das geht; allerdings wirklich nur "unscharf". Das meinte ich mit dem Kompass, der stimmen soll, selbst wenn der gesteuerte Kurs falsch ist.
Die Geschichte ist voll von Philosophenkönigen, die zum einen rieten, und von Machthabern, die das andere taten. Vergessen wurden die Philosophen trotzdem nicht.
Aber, glauben Sie mir, Chinablogger, sowas hält Anarcho-Zombies, die nichts lesen und nichts sehen, aber doch schreiben, nicht davon ab, einen Blog über Lisa und "Sex mit Minderjährigen" abzusondern.
Naja - das läuft doch fast immer gleich: der gerechte Kritiker macht Linken Vorwürfe, und die fühlen sich angesprochen und fangen verzweifelt an, sich mit Kommentaren zu wehren. Ein ausgelatschtes Modell. Wenn's Spaß macht ...
Aber "durch" ist der Missbrauchs- oder Vergewaltigungsverdacht offenbar »keineswegs. Abgehakt scheint hingegen die Verlinkung zwischen diesem Fall und "den Flüchtlingen". Aber nur bis zur nächsten Gelegenheit - und der Link bleibt auch so "hängen" und trägt zur gewünschten Stimmung bei.
aber das wird Hotte Seehofer bestimmt bei seinem Putin-Besuch ansprechen
Ja, der Gedanke hat mich auch total beruhigt. ;-)
Also stellen wir fest:
Lisa war/ist nicht minderjährig.
Der stattgefundene Sex war – auch wenn wir nichts wissen – toll, auf jeden Fall einvernehmlich und vielleicht sogar irgendwie »queer«.
Die Hämatome resultieren daher, dass L. unglücklich hingefallen ist.
Die Eltern und die Betroffenen lügen, weil Sie Eltern sind und betroffen. Darüber hinaus sind Russlanddeutsche sowieso unsichere Kantonisten.
Die MSM schreiben die Wahrheit, weil sie sowieso immer die Wahrheit schreiben und darüber hinaus das Beste für uns alle wollen.
Auf Argumente braucht man in dieser Sache nicht einzugehen, weil die, die sie bringen, Rechte sind oder zumindest Wasserträger auf die Mühlen der Rechten.
Russland gehen Vergewaltigungen in Deutschland (die es bekanntlich nicht gegeben hat) nichts an.
Ich bin mir nicht sicher, warum Sie das schreiben, Herr Zietz. haben Sie den Eindruck, ich kritisiere Ihren vorigen Kommentar?
jetzt könnte es einen zweiten Teil über die "neuen" Medien geben
Wer sind denn die neuen Medien? Ich dachte, der state-of-the-art journalist ist cross-media?
braucht kein Mensch, und ich bin kein Stück traurig, wenn diese Propagandamedien mangels Kundschaft endlich final abschmieren
In your dreams. Gegen das Abschmieren gibt es dann eine Haushaltsabgabe. Ist schon im Gespräch.
"...Glaubwürdigkeit..."
Wenn grob geschätzt 8000 Demonstranten deutschlandweit auf die Strasse gebracht wurden, dann sind das im Verhältnis zu den ca. 4,5 Millionen Aussiedlern ca. 0,18 %.
Insoweit kann man die Extremrechts/Kreml Aktion als gescheitert betrachten.
Für Viele wird dieses Beispiel zudem wohl eine Gelegenheit zum Erkenntnisgewinn liefern.
Denn es wurde zum einen sehr plump vorgegangen und zum anderen durch die Offenlegung keinerlei Rücksicht auf das Opfer gezeigt.
Viele Grüße
fos?
Ich meine, dass die Mainstreamsicht - oder sagen wir, der größte gemeinsame Wahrnehmungsnenner der Öffentlichkeit - vom mehr oder weniger eindeutigen "Abweichler" stark unterschätzt wird. Die meisten Deutschen glauben, die Politiker, die sie jeden Abend medial in ihre Wohnzimmer lassen, seien ihre Freunde, und um ihr Wohl besorgt. (Sonst hätten sie die doch niemals hereingelassen!)
Diese Art Gesellschafts- und Staatsgefühl - es ist m. E. ein Lebensgefühl der Mehrheit - hat viel mit ökonomischer, "produktiver" Mobilisierung zu tun, aber auch viel mit dem Bewusstsein oder dem Gefühl, am öffentlichen Leben "beteiligt" zu sein - eben im Sinne der vielzitierten Teilhabe.
Dass derjenige, der das eine tut oder unterstützt (Status Quo), gleichzeitig das andere lässt (widerständig leben), liegt im Normalfall auf der Hand. Aber resignativ ist das nicht. Auch nicht hinsichtlich der Politik.
Das hat mit Kritik oder Nicht-Kritik nichts zu tun. Hier geht es um Fakten:
Ist Lisa minderjährig oder nicht?
Resultieren die – auch von den MSM nicht bestrittenen – Hämatome und Verletzungen aus den Erlebnissen während der 30 Stunden oder nicht?
Sagen Lisa, ihre Eltern und ihre Verwandten die Wahrheit oder nicht?
Ist die Berichterstattung der MSM in dem Fall faktisch zutreffend? Oder werden wesentliche Teile verschwiegen bzw. sogar falsch berichtet?
Soll man den Fall anhand der vorhandenen Fakten werten? Oder ist vielmehr eine Wertung erforderlich, die sich vorrangig an politischen Notwendigkeiten und Prioritäten orientiert?
Hat die Russische Förderation das Recht, Verbrechen gegen ehemalige Staatsbürger(innen) in Deutschland zu kritisieren oder nicht?
Ohne Klärung dieser Fragen ist jegliche Diskussion über den Fall reine Ideologie. In der auch A sagen könnte: Ich bin für Bakunin. Und B: Ich bevorzuge die gesellschaftlichen Lösungen analog zu Judith Butler.
"...der größte gemeinsame Wahrnehmungsnenner der Öffentlichkeit..." Das ist ein schöner Satz, den merke ich mir.
"Dass derjenige, der das eine tut oder unterstützt (Status Quo), gleichzeitig das andere lässt (widerständig leben), liegt im Normalfall auf der Hand. Aber resignativ ist das nicht. Auch nicht hinsichtlich der Politik."
Da gehe ich nicht mit: "der das eine tut" heißt noch nicht, das man das unterstützt (Steuerpolitik, GEZ Gebühr etc.). Das bedeutet aus meiner Sicht vielmehr, dass die Bürger sich mit den Gegebenheiten abfinden, da sie keine Möglichkeit haben, das zu ändern. "oder unterstützt": sicherlich ist vieles gut, aber von einer aktiven Unterstützung kann ich nur bei den wenigsten sprechen, nur bei den "aktiven", die bilden max. 10% der deutschen Bevölkerung. Der Rest fühlt eher ein Egal, viele von denen fühlen sich eher geknechtet, drangsaliert, zunehmend unverstanden.
Resignativ ist es immer dann, wenn einzelne Sachfragen anders beantworten würden, als die Politik das tut, da ersten keine Handhabe in Sicht, die Dinge zu verändern und zweitens, sehr wichtig und absolut vorwurfsfrei, keine Zeit/Intellekt/Motivation vorherrscht, sich der Themen tiefer zu widmen. Aufklärung ist anstrengend für die Bürger, von der Politik nicht gewollt. Verschlusssache. Somit kann sich der Wähler auch nicht wirklich eine Meinung bilden. Wie denn auch? Es fehlen die Medienereignisse, die es auf Aufklärung absehen. In Talkshows werden politische Pflaster geklebt, Ursachenforschung - Aufklärung - ist nicht vorhanden. Also resignieren viele, da sie scheinbar nicht gegen DIE DA ankommen. Wie auch: geht man auf die Straße und nutzt das eigene Vokabular, ist man ein Arschloch. Was bleibt ist die Resignation.
ansonsten:: weiter so!
Unter dem Eindruck Ihres Kommentars gerade »eben sage ich mal so, Herr Zietz: überlassen Sie meine Entscheidungen bitte mir. Danke.
Mir sieht das Problem vielschichtiger aus. Es kann gut sein, dass Sie in einer konkreten Sache Millionen Bürger auf der Straße hätten, wenn erst einmal einige hunderttausend anfangen. Und es kann außerdem sein, dass das konkrete Anliegen sich dann erweitert auf weitere - auch fundamentale - Anliegen.
Ich kenne diese Prozesse nicht im einzelnen, aber mich würde z. B. schon interessieren, wie viele Ägypter auf dem Tahrir-Platz schon drei Monate vor ihrer Teilnahme der Überzeugung waren, Mubarak sei ein Arschloch, das unbedingt verschwinden müsse.
Im von mir verwendeten Wohnzimmerbeispiel kann es gut sein, dass jemand lacht, wenn Sie ihn auf seine mediale "Teilhabe" anspricht, und dann tatsächlich sagt, "die lügen doch alle".
Aber fünf Minuten später fühlt er sich bei Jauch schon wieder ganz gut aufgehoben.
„…Hier geht es um Fakten:…“
Nein, geht es nicht.
Was geht Sie das überhaupt an?
Sind Sie verwandt oder selbst Opfer?
In Deutschland wird die Identität von Minderjährigen im Strafverfahren geschützt. Und zwar sowohl von minderjährigen Tätern als auch insbesondere von Opfern.
Wenn Sie den Grund dafür nicht verstehen, dann haben Sie ein Problem.
Viele Grüße
fos?
Bei Jauch aufgehoben: ja, klar, das meine ich doch: denen ist es Wurscht. Da kommen die nicht mit, "lass die man machen". Jauch (war) ist die Fangopackung der Desillosionierten - schön zum Einschlafen...
"Aber ich meine schon, dass das geht; allerdings wirklich nur "unscharf". Das meinte ich mit dem Kompass, der stimmen soll, selbst wenn der gesteuerte Kurs falsch ist."
d'accord: wat mutt dat mutt...
what must be, must be, must be
was es wird, wird Entropie
deren Quelle finden sie
dann am Ende, vis-à-vis
Ich mag das Blaulicht in Ihren Fragen nicht, Herr Zietz. Aber damit nicht der Eindruck entsteht, feige Bessermenschen drückten sich hier vor Ihren Fakten, hier meine Reaktion darauf.
1. Ist Lisa minderjährig oder nicht?
Sie ist.
2. Resultieren die – auch von den MSM nicht bestrittenen – Hämatome und Verletzungen aus den Erlebnissen während der 30 Stunden oder nicht?
Das weiß ich nicht. Ich halte es für unerlässlich, Aussagen eines mutmaßlichen Missbrauchs- oder Vergewaltigungsopfers ernst zu nehmen. Allerdings richtet sich der Verdacht meines Wissens nicht gegen Flüchtlinge.
3. Sagen Lisa, ihre Eltern und ihre Verwandten die Wahrheit oder nicht?
Auch das weiß ich nicht - siehe 2.
4. Ist die Berichterstattung der MSM in dem Fall faktisch zutreffend? Oder werden wesentliche Teile verschwiegen bzw. sogar falsch berichtet?
Der Deckel wird hastig über die Sache zugeklappt. Das ist keine ordentliche Berichterstattung.
5. Soll man den Fall anhand der vorhandenen Fakten werten? Oder ist vielmehr eine Wertung erforderlich, die sich vorrangig an politischen Notwendigkeiten und Prioritäten orientiert?
Eine ziemlich dämliche Frage, oder? Wer, glauben Sie, wird Antwort b) wählen?
6. Hat die Russische Förderation das Recht, Verbrechen gegen ehemalige Staatsbürger(innen) in Deutschland zu kritisieren oder nicht?
Klar hat sie das. Es müssen übrigens gar keine aktuellen oder ehemaligen Staatsbürger sein. Und Herr Lavrov darf auch so viele Mutmaßungen über die Motive deutscher Behörden anstellen, wie er will (oder muss). Aber ich muss das nicht überzeugender finden als "Spiegel-TV".
Genehmigt?
a) Wo bitte in meinem Kommentar (oder auch meinen Kommentaren, Mehrzahl, hier) habe ich irgendwelche Entscheidungen von Ihnen in Frage gestellt?
b) Das Interview mit Freitag-Autor Ulrich Heyden wurde als Kommentar im Rahmen dieses Artikels eingestellt, von Ihnen nicht gelöscht / versteckt und von mir mit einem zustimmenden Kommentar (Kommentartext: »ansonsten: weiter so!«) goutiert. Exakt das – nämlich Zustimmung zu der von Ulrich Heyden getätigten Einschätzung der Arbeit deutscher Medien in Russland – meinte ich auch. Falls eine kritische Goutierung der Russland-Berichterstattung deutscher Medien bei Ihren Blogs als Kommentar unerwünscht ist – kein Problem; ich denke, Sie wissen, wie man einen ungenehmen Kommentar versteckt.
Allerdings würde ich eine derartige Zensur fast zwangsläufig als Anregung nehmen für einen eigenen diesbezüglichen Beitrag. Noch gibt es in der dFC mehr als nur eine Meinung.
mfG Richard Zietz
Na also. Geht doch.
Wenn so eine Sache von staatlichen Agitatoren & Proxies aufgegriffen wird, sind Grundrechte keinen Cent mehr wert, FoS. Das gilt allerdings für alle Seiten. Und auch die Zeitung mit den vier Buchstaben hat meiner Erinnerung nach nie - oder jedenfalls bis vor wenigen Jahren nicht - viel Wert auf den Opferschutz gelegt.
Dabei ging es in solchen Fällen noch nicht mal um die hohe internationale Staatskunst.
Auf die Meinungsbekundungen eins und vier könnte ich antworten, will es aber an der Stelle nicht.
Sind Sie verwandt oder selbst Opfer?
Nein. Wie Sie trefflich erkannt haben, habe ich mich so des Rechtes begeben, mich über ein Verbrechen zu empören. Bekanntlich dürfen das nur ganz unmittelbar Betroffene oder die Opfer selbst (wobei man in bestimmten Fällen – so auch dem in Marzahn – auch da mal Ausnahmen machen kann).
Was geht Sie das überhaupt an?
Gute Frage, siehe Vorantwort. Als Antwort vorgemerkt zur Vermeidung weiteren Ärgers ist bei der Konstellation bekanntlich nur »Nichts« – sonst gibt’s schnell was auf die Gosch’n. Die Stammessitten sind da eindeutig: Wer nicht unmittelbar betroffen ist, hat gefälligst wegzuschauen, nach dem guten alten (und übrigens auch sehr urdeutschen) Motto: Mein Haus, meine Frau, meine Kinder.
An die Zeitung hatte ich auch schon gedacht. Es ist, als sei man Jahrzehnte zurück geworfen. Hier war wohl die eigene Familie Informant. Tragisch. Was die sich wohl dachten?
* Sind Sie verwandt oder selbst Opfer?
Die Frage ist wirklich allerlieblichst. Gesetzt der Fall, ich wäre eines (oder evtl. mit dem hier zur Frage stehenden Fallopfer eng verwandt oder bekannt). Wäre die logische Antwort darauf dann nicht ebenfalls:
Dann halten Sie trotzdem mal Ihr Maul?
Was die sich wohl dachten?
Von aller Welt - inklusive uns hier im Thread - wohl das Authentischste: wie kann ich mein Kind retten - oder es zumindest aus der Grube holen, in der es jetzt liegt?
Mich stößt vor allem ab, wie zwei Themen brutal miteinander vermischt werden: der "Flüchtlingsstrom" und die mutmaßliche Straftat.
Und wer das gut findet, ist aus meiner Sicht ein Arschloch. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Es geht mich genau so wenig an wie Sie.
Diskretion bei Beteiligung Minderjähriger im Strafverfahren ist wirklich ganz normal. Das ist in Russland wahrscheinlich kein bisschen anders.
Viele Grüße
fos?
Möglicherweise sogar ein straffälliges.
Viele Grüße
fos?
Richtig. Ein Teil der Begründung, warum ich gerade zum Kommentieren allgemein wenig Lust habe, ist diese Erkenntnis/Ansicht - dass ich kaum tiefer komme, als Interpretationen zu interpretieren, oder andersrum. Dieser Spass nutzt sich ab.
Na mal sehen, Ansichten ändern sich auch mal wieder.
... dass ich kaum tiefer komme, als Interpretationen zu interpretieren, oder andersrum. Dieser Spass nutzt sich ab.
Da ist etwas dran. Tatsächlich geht in Deutschland die Unterscheidung zwischen Nachricht und Kommentar auch bei den Massenmedien zunehmend zum Teufel.
Das ist aber nicht überall so. Dort zum Beispiel finden Sie eine Reihe von Podcasts internationaler Radiosender, die bei aller politischen Einflussnahme immerhin noch informativ sind.
Hören statt reden oder schreiben kann eine sehr schöne Erfahrung sein.
Tatsächlich geht in Deutschland die Unterscheidung zwischen Nachricht und Kommentar auch bei den Massenmedien zunehmend zum Teufel.
Ja...aber ich frage mich, was den Medien Anderes übrig bleibt. Die Situation ist sehr heikel und die Frage, welche Themen in der Presse wieviel Raum bekommen, ist eine hoch politische - Objektivität kann es da de fakto nicht mehr geben. Den "Fall Lisa" so rasch wie möglich abzuhaken dürfte das beste sein, was die Medien tun konnten.
Den "Fall Lisa" so rasch wie möglich abzuhaken dürfte das beste sein, was die Medien tun konnten.
Kommt auf die Pauke an, auf die man hauen will. Aus der Involvierung Lavrovs zum Beispiel ließe sich ja etwas "machen" - das mit der politischen Korrektheit (sinngemäß), von der er "hoffte", sie würde nicht die Ermittlungen beeinflussen, halte ich für einen Rohrkrepierer. Und "soziale Kohäsion" (in Zusammenhängen wie diesen auf nationaler Basis, und in Abgrenzung zu Russland) ist ein Faktor, der bei den meisten hauptsächlichen Medien Gewicht hat.
Der Grund für die Beruhigung - wenn sie denn anhält - scheint mir aber eher darin zu liegen, dass die Karawane weitergezogen ist. Die deutsche Medienwelt ist ein Facebook. Erst "poken", dann weiterziehen und anderswo etwas "auf die Wand schreiben".
Meine ich ernst - für einen anständigen Artikel haben die doch oft gar keine Zeit mehr - und ein Großteil ihrer Leser auch nicht.
P.S.: welche Medien Sie mit den "neuen" »meinten, würde mich übrigens wirklich interessieren. Blogs?
Der Grund für die Beruhigung - wenn sie denn anhält - scheint mir aber eher darin zu liegen, dass die Karawane weitergezogen ist. Die deutsche Medienwelt ist ein Facebook. Erst "poken", dann weiterziehen und anderswo etwas "auf die Wand schreiben".
Mich erschreckt die Hysterie, die vielfältig ist.
Will ich Aufmerksamkeit, muss was Drastisches her. Es spielt keine Rolle, ob es real ist, es muss einen bestimmten Aufmerksamkeitspunkt überschreiten, dann wird es 'gesendet'.
Hysterisches Thema bewirkt hysterische Resonanz.
Das gilt auch für den 'Toten am LaGeSo'.
Das galt für alle Themen, bei denen eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Erschreckend, wer drauf anspringt.
Viel interessanter finde ich, was, während sichs kulmuniert, anderswo, im Bundestag zB, durchgewunken wird.
Unsere Regierung passt unsere Gesetze den Wahlkampfthemen an. Hallo? Wach?
Sorry: Ich meinte vor allem die sozialen Netzwerke und deren völlig neue Form der 'viralen' Verbreitung von Inhalten (und nicht-Inhalten;-). Das finde ich extrem spannend, es ist aber auch mit spezifischen Risiken verbunden, die m.E. noch nicht wirklich verstanden werden.
Das mit der fehlenden Zeit stimmt zweifelsohne, aber manche Dinge werden doch länger breitgetreten als andere. Wäre länger auf der Einmischung Lawrows (russisches tit for tat...mal wieder) rumgeritten worden, hätte das u.U. eher diesem Sympathien gebracht und die Spaltungen hierzulande vertieft. Nein, der Fall war wahrlich nichts für die Schlagzeilen...
Unsere Regierung passt unsere Gesetze den Wahlkampfthemen an.
Gut & böse war gestern. Heute ist mitte & extrem.
Ich meinte vor allem die sozialen Netzwerke und deren völlig neue Form der 'viralen' Verbreitung von Inhalten (und nicht-Inhalten;-).
Facebook habe ich mal mit falschem Profil ausprobiert, weil meine Hongkonger Freunde meinten, FB wäre eine so tolle Art, Kontakt zu halten. Nachdem aus Sicherheitsgründen mein ebenfalls falsches Geburtsdatum abgefragt wurde, an das ich mich nicht mehr erinnern konnte, flog ich raus, und mehr kenne ich nicht davon. Meine Neue-Medien personal experience endet beim Blog.
Den 2. Teil über die "neuen" Medien müssen andere schreiben :)
Wenn ich denke, dass ich nie in die Lage kommen werde, eine ausgewogene Beurteilung der Lage abgeben zu können, weil die Informationslage immer zu dünn, oder eher noch, zu dick mit Falschmeldungen und falschen Spuren aufgeblasen ist, dann werde ich entweder verstummen oder mich auf Prinzipien zurückziehen. (Die Option „Verstummen“ ist für professionelle Medien natürlich nicht gegeben) An der Stelle ist ein ausgleichender Dialog nur begrenzt möglich, der eine hält dem anderen die Verletzung von Prinzipien vor, dieser antwortet nicht sondern zieht ein anderes Prinzip hervor, dass verletzt wurde. Die eigentliche Aussage ist, dass jener dieser und dieser jenes Prinzip für höherwertig hält. Nationalstaat ist auch so ein Prinzip, wie Mopperkopp es schön zusammenfasste, der Nationalstaat ist Träger des Sozialstaates, von der EU ist in der Richtung nicht viel zu sehen.
So kommt das dann, dass ich aus Prinzip Maßnahmen zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen gutheiße, wenn ich auch sehe, dass im konkreten Fall Widerrechtliches oder Unmoralisches geschieht, an dieser Stelle Prinzipien gebrochen werden.
Die Abwägung wird in eigentlich in der (Bundestags-) Wahl geäußert. Die Abwägung der Prinzipien verlangt wiederum Informationen, die Abwägung darf zu verschiedene Zeiten auch anders ausfallen.
Von moralischen Vorhaltungen im Stile Schandls habe ich gerade genug. Natürlich hat er Recht. Die prinzipielle Ablehnung moralisch schattiger Entscheidungen bedeutet allerdings, rechtsfreie Räume gutzuheißen, die Bürger können die Freiräume dann nach Gutdünken füllen. Dabei handeln manche nach moralischen, andere nach wirtschaftlichen Leitgedanken, oder noch anders. Der freie Wettbewerb der freien Bürger mit freien Gedanken - da wird ganz tolles und auch ganz übles bei rauskommen. Und es ist voll kompatibel mit der freien Marktwirtschaft, und ja, dem Kapitalismus.
Das entspricht so ziemlich genau meinen Erfahrungen mit fb...
Allerdings finde ich nicht, dass Sie (oder ich) sich deshalb nicht zum Thema äußern können/ dürfen, zumal die Wirkung der sozialen Netzwerke auch anderswo Auswirkungen zeitigt und diskutiert wird. Aber das ist natürlich Ihr Entscheidung, war ja auch mit ;-) versehen.
Was Medien angeht, hatte ich schonmal ein "Loblieb" auf die gezielte nicht-Objektivität der MSM bzw. auf das "richtige" Framing geschrieben, an den Beispielen Flüchtlinge und Ukraine. Den fehlenden politischen Filter bei "neuen" Medien sehe ich durchaus als Problem, da dies auch einen Mangel an Verantwortungsbewusstsein bedeutet.
So kommt das dann, dass ich aus Prinzip Maßnahmen zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen gutheiße
Ich sag' mal so: wenn die Zeit zum xten Mal "Frauen ermutigt", sich "nicht klein zu machen", ist das nervtötende Propaganda. Schandl argumentiert aber, und ich finde das gut.
Wenn's nicht mehr geht, dann soll Österreich die Flüchtlingskonvention kündigen - und Deutschland dito.
Was aber inakzeptabel ist, das ist Augenwischerei nach dem Motto, im Prinzip sei man ja dabei. Diese Rechtsverdrehereien schaden allen Beteiligten - auch uns. Implizit läuft das darauf hinaus, dass selbstverständlich die Grundrechte gelten, aaaaber ...
Nationalstaat ist auch so ein Prinzip, wie Mopperkopp es schön zusammenfasste ...
Mopperkopp ist Hyperinformation - das lese ich gar nicht mehr. Aber ich oute mich einfach mal als Anhänger des Nationalstaatsprinzips.
Zum einen bleibt es ein weltweit gültiges Prinzip. Ob JR nun Weltbürger oder Bundesbürger ist, danach kräht kein Sack Reis. Für die meisten seiner Mitmenschen ist er Deutscher.
Und die EU ist mir zu groß, als dass Rechenschaftspflichten von oben nach unten auch nur vorstellbar wären. Ein ernst gemeintes Subsidiaritätsprinzip hätte helfen können.
Wobei Lukas Szopa meiner Erinnerung nach der Ansicht ist, Demokratie oder Verpflichtung o. ä. funktioniere ohnehin nur direkt vor Ort. Kann gut sein.
»Der ging an Sie, Dersu.
„…Unsere Regierung passt unsere Gesetze den Wahlkampfthemen an. Hallo? Wach?...“
Na ja, in einer repräsentativen Demokratie ist Anpassung von Gesetzen ja nichts Erschreckendes, eher im Gegenteil.
It's not a bug, it's a feature.
Was wäre denn das für eine Staatsform, die keine Veränderung der Gesetze zulassen würde?
„…Mich erschreckt die Hysterie, die vielfältig ist….“
Ist es nicht umgekehrt? Ist die „Hysterie“ nicht Folge des „Erschreckens?“ Der Schreck saß tief, als Silvester klar wurde, dass die Politik der offenen Grenzen auch Schattenseiten hat. Diese Schattenseiten ließen sich nicht mehr ignorieren.
Dabei hatte jeder wohl einen anderen Schreck oder Kombinationen davon. Die Einen schreckt die zu Tage getretene Gewalt oder Gefahr für die Sozialsysteme, die Anderen die offenkundig gewordene Beschönigung der gesellschaftlichen Situation durch stattliche Stellen. Wiederum andere schreckt die Schwächung des Asylrechts und ein Ende des Multikulturalismus. Viele schreckt das europaweite Wachsen des Extremismus. Die Aufzählung läßt sich beliebig erweitern.
Welche Art Schreck man nun auch immer haben mag, Veränderung ist angebracht.
Und da ist es nicht nur ein schlechtes Zeichen, dass Gesetze geändert werden.
Viele Grüße
fos?
Was wäre denn das für eine Staatsform, die keine Veränderung der Gesetze zulassen würde?
Die Frage ist, was den Anlass zur Veränderung bietet. Es gäbe ja viele sinnvolle Bauplätze für Gesetzesänderungen: Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Bildungspolitik (ein ernst gemeintes und gemachtes Fach Medienkompetenz fiele mir da sofort ein) ...
Mob-induzierte Gesetzesänderungen scheinen der Politik leichter zu fallen. Und das hat Folgen: diese Wiederholung des Sündenfalls der 1990er Jahre ("Asylkompromiss" im Fahrwasser brennender Unterkünfte) schafft ein ganz bestimmtes Protokoll.
Das ist ein schlechtes Zeichen.
Das kann ich alles nahvollziehen. Schön pragmatisch: ...danach kräht kein Sack Reis. Für die meisten seiner Mitmenschen ist er Deutscher.
Auf die Idee, die Flüchtlingskonvention zu kündigen bin ich noch nicht gekommen. Wie sind denn da die Kündigungsfristen... Das medial hörbare Signal wäre wohl gewaltig, und wahrscheinlich wirksamer als verstärkte Grenzkontrollen.
Mopperkopp lese ich nur gelegentlich, und gelegentlich sind gut formulierte Gedanken dabei. In Summe aber zuviel, zu hyper.
Wie sind denn da die Kündigungsfristen
Ich glaube, ein Jahr. Doch, Kündigung geht schon, lt. para 44. Auch Einschränkungen je nach Geltungsgebiet sind möglich, aber hier geht es ja um "Obergrenzen".
Und natürlich sind Berlin und Wien weit entfernt vom Kündigen. Würde dem Ruf und somit dem Geschäft schaden.Glauben Sie mir: wenn das Gelaber aufhört und es ernst wird, schrecken Sie damit sogar die AFD ab. Bzw. gerade die. :-))Wenn es einen Club gibt, der den Pelz gewaschen haben möchte, ohne dass er nass wird, sind es die Neoliberalen mit Konservatismusdrall.
„…Mob-induzierte Gesetzesänderungen…Das ist ein schlechtes Zeichen…“
In der Tat. Die Zeiten sind nicht gut.
Ich bin mir fast sicher, dass Europa sehr viele Millionen Migranten verkraften könnte, wenn die gesellschaftlichen Vorraussetzungen dafür gegeben wären.
Sind sie das?
Oder verhindert der von Ihnen genannte „Mob“ das, weil er nicht nur in Europa leider zum Entgleisen neigt?
Angstgesteuerter „Mob“ bringt Staaten zum Einsturz. Das ist wohl leider unstreitig. Und er entwickelt eine Eigendynamik, die nach meiner Wahrnehmung im Informationszeitalter alles sprengt, was bisher bekannt war. Ich denke inzwischen, dass das Internet und insbesondere die „sozialen“ Netzwerke für Staaten sehr destabilisierend wirken können. Totalitäre Staaten beschränken es genau aus diesem Grund und ersetzen das „freie“ Netz durch staatstragende Propaganda.
Es wollen nur Wenige in einem totalitären Staat leben und die gewalttätige Bekämpfung des „Mob“ scheidet ebenfalls aus.
Was soll man also tun? Die Einführung des Faches „Medienkompetenz“ wird wohl nicht reichen.
PS. Danke übrigens für das Link oben. Ich kann mich aus Diskussionen hier vor Jahren dunkel erinnern, dass Sie etwas mit Kurzwelle zu tun haben.
Viele Grüße
fos?
Zur Vermeidung von Missverständnissen: mir geht es nicht um "Medienkompetenz", um ein aktuelles Problem zu lösen oder zu mildern, sondern um den Hinweis darauf, dass Veränderungen, die dem Mob den Bauch pinseln, nur so flutschen, während andere - nachhaltigere - Veränderungen gar nicht in Betracht gezogen werden.
Als unterschiedliche Baustellen - nicht als Teil derselben Baustelle oder Problemlösungsstrategie. Die Heiße-Nadel-Aktionen sind allenfalls taktischer Art; die von mir gemeinten wären langfristig angelegt.
Was wäre denn das für eine Staatsform, die keine Veränderung der Gesetze zulassen würde?
Präziser: dieses Rumgeschraube am Asylrecht, das Durchwinken im Bundestag, schon wieder. Es kommt auf die Chuzpe an, mit der bestimmte Gesetze geändert werden.
Und da ist es nicht nur ein schlechtes Zeichen, dass Gesetze geändert werden.
Nein, stimmt. Ob das so in Polen bestätigt wird?
Ist die „Hysterie“ nicht Folge des „Erschreckens?“ Der Schreck saß tief, als Silvester klar wurde, dass die Politik der offenen Grenzen auch Schattenseiten hat. Diese Schattenseiten ließen sich nicht mehr ignorieren.
Die Hysterie als erste Reaktion auf ein bis dato in dieser Art nicht wahrgenommenes Verhalten ist das Eine. Die dürfte dann auch wieder abflauen und der Besonnenheit Platz machen.
Da es kaum möglich sein wird, auch nur einen Teil der Täter zu ermitteln/identifizieren, wird der Schritt zur Gesetzesänderung als offensichtliche Beruhigungsmaßnahme sichtbar.
Flüchtende Wähler vs. flüchtende Menschen.
Wobei absoslut vernachlässigt wird, dass, wenn ich die Täter nicht ermitteln kann, Ihre Anwesenheit nicht mit Flucht zu begründen ist.
Und es wird aus dem Fokus genommen, dass das Sexualstrafrecht im Zuge einer nicht zu akzeptierenden, weil in übergriffigster Weise stattfindenden, Massenfrauenverachtung zwar angesprochen, aber nicht weiter verfolgt wird. Soweit ich weiß.
Sie sehen, ich bin auch für Gesetzesänderungen, wenn die Begründung Hand und Fuß hat, wohl bedacht ist und nicht mit der heißen Nadel gestrickt als 'Pille fürs Volk' und in Verbindung mit vermeintlichem mainstream verabreicht wird.
Ich kann mich aus Diskussionen hier vor Jahren dunkel erinnern, dass Sie etwas mit Kurzwelle zu tun haben.
Ja, stimmt. Da war »was.
..., Ihre Anwesenheit nicht mit Flucht zu begründen ist.
Deutsche Sprache = schwere Sprache, aber ich denke, es ist zu verstehen, was ich meine ;o)
plus
Massenfrauenverachtung trifft leider zu, gemeint war hier
Frauenmassenverachtung.
Da-da-s war Die-da, sonntags hat sie Zeit ;o)
Ich glaube, ich habe die Antwort auf die Frage nach der Verantwortung in den sozialen Medien: Es sind die "social credit"-Punkte, die in China vor Kurzem eingeführt wurden. Damit wird eine bisher externe (und extrem aufwändige und unvollständige) Kontrolle und Zensur internalisiert. Es passt prima zum online-Zeitalter, weil damit die anachronistische staatliche Aufsicht "crowdgesourct" wird - und wird nebenbei zum neuen Maß von sozialem Prestige. Das ermöglicht nicht nur online-P2P-Kreditvergabe, sondern wird auch in vielen anderen Bereichen wichtig werden, in denen im Internet Vertrauen nötig ist. Und es bedeutet die Entstehung einer dynamischen nach-kapitalistischen Klassengesellschaft.
Artikel folgt....irgendwann.
Artikel folgt....irgendwann.
Ich bin gespannt!
"Promote the creation of socialized constraint and punishment. Perfect social public opinion supervision mechanisms, strengthen disclosure and exposure of trust-breaking acts, give rein to the role of the masses in appraisal, discussion, criticism and reports, shape social deterrence through social moral condemnation, and censure trust-breaking acts of members of society."
https://chinacopyrightandmedia.wordpress.com/2014/06/14/planning-outline-for-the-construction-of-a-social-credit-system-2014-2020/
Das ist doch schon mal ein Anfang ... :-))