Begleitgeräusche: U.S.-kubanische Annäherung:

Globalisierung. Aktuelle Erklärungen, und eine Deutung aus dem Jahr 2008.

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ACN/RHC, 18.12.14

Politbüromitglied und erster Vizepräsident des Ministerrats Miguel Díaz-Canel drückte nach einer Gedenkzeremonie am José-Martí-Denkmal zum Tag des Lehrers seine Hoffnung aus, dass verbesserte U.S.-kubanische Beziehungen auch der Bildung nützen würden. In einem Interview mit der kubanischen Nachrichtenagentur ACN diskutierte er die Möglichkeiten akademischer Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten nach der Befreiung der US-Akademiker von der bisher geltenden Genehmigungspflicht für Reisen nach Kuba.

"Ich meine, dass es eine Verbindung gibt, indem beide Nationen gewinnen werden, wenn nordamerikanische Dozenten etwas über die Werkzeuge lernen können, mit denen kubanische Pädagogen Werte formen, und unsere Lehrer können von der Art und Weise lernen, wie Professionelle in den USA den Wissenserwerb anleiten", fügte er hinzu.

"Ein Horizont öffnet sich", erläuterte das hochrangige Mitglied der Führung, "aber man muss darüber nachdenken, wie wir uns in diesen Horizont einfügen, und um das zu tun, müssen wir damit fortfahren, unsere Arbeit zu perfektionieren, und es hinbekommen, dass unsere Arbeit zu konkreten Ergebnissen führt."

Díaz-Canel hob hervor, dass Kuba immer offen dafür gewesen sei, dass die beiden Völker einander kennenlernten, weil Konfrontation niemals mit den Bürgern der USA bestanden habe, sondern mit den Personen jener Nation, die die Einmischung in die internen Angelegenheiten Kubas zur Bedingung für gute Bedingungen gemacht hätten.

"Wenn trotz der Hindernisse Wege des Kontakts gesucht werden, wird der Austausch zunehmen, und wir werden sie aufrechterhalten, ausgehend vom gegenseitigen Respekt für unsere Differenzen", sagte er.

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Erklärung des Generalsekretärs der OAS vom 17.12.14:

Der Generalsekretär der Organisation amerikanischer Staaten (OAS), José Miguel Insulza, begrüßte heute die "historische Ankündigung" der Präsidenten Kubas und der Vereinigten Staaten, unter anderem die diplomatischen Beziehungen zwischen den zwei Ländern wiederaufzunehmen, ihre Botschaften in Washington und Havana wiederzueröffnen, bestimmte wirtschaftliche Beschränkungen aufzuheben und neue Wege der Zusammenarbeit bei Angelegenheiten gemeinsamen Interesses zu beginnen.

Der Leiter der OAS gratulierte Präsident Barack Obama dazu, "diese historischen Schritte, die so notwendig wie mutig sind, zu unternehmen - die 1961 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wiederaufzunehmen." "Dies ist eine Entscheidung mit viel Vision von beiden Seiten, weil dieser Konflikt, der für die Bürger beider Länder bedeutende negative Auswirkungen hat, zu lange angedauert hat", sagte der Generalsekretär.

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Generalsekretär Insulza erinnerte an die von allen Mitgliedsstaaten einmütig in San Pedro Sula, Honduras, getroffene Entscheidung der OAS von 2009, die Aussetzung der kubanischen Mitgliedschaft Kubas als aktives Mitglied zu anullieren. Er beschrieb diese Resolution als "einen frühen Schritt, die karibische Nation dichter an die Gemeinschaft der Länder heranzubringen, welche die OAS bilden." Ebenso drückte er seine Hoffnung aus, dass die Erwartungen in den Erfolg des anstehenden siebten Gipfeltreffens der amerikanischen Staaten in Panama voll erfüllt werden.

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Erklärung John Kerrys

Ich war siebzehn, als ich erstmals einen amerikanischen Präsidenten im Schwarzweißfernsehen hörte, wie er Kuba als ein eingekerkertes Land bezeichnete.

Fünfeinhalb Jahrzehnte lang blieb unsere Kuba-Politik praktisch eingefroren und hat wenig dazu getan, ein wohlhabendes, demokratisches und stabiles Kuba zu fördern. Diese Politik hat nicht nur dabei versagt, Amerikas Zielen näherzukommen, sondern sie hat obendrein die USA und nicht Kuba isoliert.

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Jeryl Bier, "Weekly Standard", 18.12.14 :

In seinen Erinerungen an die Anfangsphase der U.S.-Politik hinsichtlich Castros Kuba scheint Kerry die Zeitfolge der Ereignisse durcheinanderzubringen, die zur Herausbildung dieser Politik führten.

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Parag Khanna, New York Times, 27.01.08

Wie die geopolitischen Gelehrten Europas im frühen 20.Jahrhundert feststellten, genügte sich jede Pan-Region selbst, weil eine vertikal organisierte Region alle Klimazonen enthält, und eine Machtbasis aufbauen, um von dort in das Terrain anderer einzudringen. Aber in einer schrumpfenden und sich globalisierenden Welt ist keine Geografie sakrosankt. Auf verschiedenen Wegen, offen wie auch unterhalb der Radars, werden China und Europa sich in Amerikas Hinterhof einmischen, Amerika und China werden sich in Europas Peripherie einen Wettbewerb um afrikanische Ressourcen liefern, und Amerika und Europa werden versuchen, vom schnellen wirtschaftlichen Wachstum von Ländern zu profitieren, die in der wachsenden chinesischen Einflusszone liegen. Globalisierung ist die Waffe der Wahl. Das hauptsächliche Schlachtfeld ist, was ich die "zweite Welt" nenne.

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