Krimkrise auf Kurz- und Mittelwelle

Runter und Rauf. Kabel und Satelliten lassen sich abschalten, ohne dass der Sender vorher gefragt werden müsste. Bei Radiofrequenzen im Eigenbetrieb verhält es sich anders.

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Radio Vesti oder Vesti-FM, auch bekannt als Rossia-24, ist ein russischer Nachrichtenkanal und gehört zum russischen Staatsrundfunk VGTRK. Seit dem 2. oder 3. März werden diese Nachrichtensendungen auch über Mittelwelle ausgestrahlt, meldete Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Dabei seien der Mittelwellensender Bolschakowo in der Kaliningrader Region auf 1215 kHz, der Sender Tbilisskaja im Gebiet Krasnodar auf 1089 kHz, und ein Sender aus Grigoriopol in Pridnestrowje (Moldavien) auf 1413 kHz aktiv. Insbesondere die Frequenz 1215 kHz sei in Brandenburg gut zu hören. Bis 2012 wurden auch deutschsprachige Mittelwellensendungen der "Stimme Russlands" aus dem Raum Kaliningrad ausgestrahlt.

Im Raum Bremen ist insbesondere die Frequenz 1413 kHz zeitweise gut zu hören; auf 1215 kHz fällt hingegen ein britischer Privatsender schwerer ins Gewicht als der Sender aus Kaliningrad.

Programmsprache aller drei Mittelwellenausstrahlung ist Russisch. Mit der Mittelwellenausstrahlung wollte die russische Seite laut rbb möglicherweise auch darauf vorbereitet sein, dass ihre Radiosendungen von den ukrainischen Behörden aus den Kabelnetzen genommen würden. Dies sei mittlerweile auch geschehen und betreffe den russischen Staatsrundfunk sowie einen halbstaatlichen und einen kommerziellen russischen Sender.

Auch das Kiewer Staatsradio nahm am 3. März eine Mittelwellenfrequenz in Betrieb, auf 549 kHz. In Deutschland dürfte diese Frequenz ganztägig im Schatten des Deutschlandfunks auf der gleichen Frequenz bleiben.

Das Kiewer Auslandsradio, das früher wie die "Stimme Russlands" auf Kurzwelle sendet, bietet unregelmäßig Podcasts im Internet sowie kurze Nachrichtenübersichten auf seiner Website.

Die "Stimme der Türkei", der Auslandssender des türkischen Rundfunks, sendet mittags von 13 Uhr bis 13:26 (MEZ) ein Kurzwellenprogramm auf Tatarisch in Richtung Ukraine und Zentralasien. Die Sendung auf der Frequenz 15360 kHz ist auch in Deutschland gut zu hören.

Das Argument, die Kurzwelle als internationales Medium lasse sich durch Internet, Kabel, Satellit oder Partnersender ersetzen, zählt immer nur dann, wenn alle Beteiligten die entsprechenden Verbindungen auch offenhalten.

Syrien machte diese Erfahrung 2012, als der Auslandsdienst Radio Damaskus sowie syrischen Meldungen zufolge auch syrische Fernsehsendungen von arabischen und europäischen Satelliten gestrichen wurden.

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