Nordkorea: Götter haben keinen eigenen Willen

Kim Jong-un. Dass Kim Jong-un faktisch der oberste Führer Nordkoreas ist, sei eine kaum begründete Annahme, so der finnische Politikwissenschaftler Korhonen Pekka.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

[Korrektur: Pekka Korhonenvergl. hier] Diese Annahme werde allerdings für derart selbstverständlich gehalten, dass kaum jemand die Notwendigkeit sehe, eine solche These zu verteidigen. Nachdem "New Focus International", der Blog eines Überläufers aus Nordkorea, schon im Dezember anhand der Hinrichtung Jang Song-thaeks Nachweise dafür abzuleiten versucht hatte, dass der vom vorigen Machthaber Kim Jong-il errichtete Machtapparat - und nicht etwa Kim Jong-ils Sohn und Nachfolger Kim Jong-un - die politische Macht ausübe, versucht Pekka diesen Nachweis aus der Art und Weise herzuleiten, in welcher der angebliche oberste Machthaber von der tatsächlichen, bürokratischen Macht symbolisch eingesetzt werde: als Gottheit, als zeremonielle Verkörperung des Staates, und so gesehen der historischen, etwa tausendjährigen japanischen Erbmonarchie vergleichbar.

Pekkas Post enthält einige Videos, die seine Argumente unterstreichen sollen: tatsächlich scheinen die Choreographen mit dem Symbol-Kim häufig recht nachlässig umzugehen und ihn der in- und ausländischen Öffentlichkeit erstaunlich unvorteilhaft zu präsentieren.

Was natürlich nur der Fall sein kann, wenn sich darin nicht eben doch der Wille eines real existierenden obersten Führers ausdrückt.

Verwandte Themen


» China forscht, 17.12.13
Never been, JR, 17.12.13
» Beijings Brandmauer, 02.04.13
» Schwieriges Bündnis, 18.02.13
» Zickzackkurs, 15.02.13
» Spiel auf Zeit, 12.02.13

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

JR's China Blog

Ich bin ein Transatlantiker (NAFO)

JR's China Blog

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden