SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi kann mit Gabriels Besuch bei "PEGIDA"-Anhängern am Freitag in Dresden nicht einverstanden gewesen sein: wer mündig sei, trage Verantwortung für seine Taten und dafür, wem er hinterherlaufe, hatte sie gesagt. Gut, dass das geklärt war. Und nun lief Gabriel seinerseits denen hinterher, die der "PEGIDA" hinterherliefen. Das fällt wohl in die Kategorie relativ einsamer Entscheidungen.
So etwas gibt es auch in der SPD - allerdings trat auch schon einmal ein SPD-Vorsitzender wegen einer Bagatelle zurück. 1987 ging es lediglich um eine Personalie, und nicht um Wertefragen.
Aber ob richtig oder falsch: Gabriel versucht, Fakten zu schaffen. Während die niedersächsische SPD-Landesregierung die Union mit einer Feiertagsregelung von links unter Druck setzt, tun Gabriel und seine Unterstützer das von rechts.
Das lässt vermuten, dass manche Angehörige der SPD-Spitze bei "PEGIDA" klassische Sozialdemokraten oder aber für die SPD offene klassische CDU-Anhänger sehen - womöglich einen Teil derjenigen leistungsorientierten, aber auch auf soziale Gerechtigkeit bedachten Wählerinnen und Wähler, um die sich schon Müntefering und Platzek gelegentlich bemüht hatten - nach dem Ende der Regierung Schröder.
Die amtierende "große Koaliton" ist kein Dream Team: unterm Tisch darf schon jetzt getreten werden. Und anders als meistens in den letzten zehn Jahren ist die SPD nun in der Offensive.
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