Über die Schmerzgrenze

Leistungssport Zwei aktuelle Romane beschäftigen sich mit dem Frauenturnen und seinem Bild von Weiblichkeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2014
Nadia Comăneci 1977, mit 15 Jahren. Da war sie schon dreifache Olympiasiegerin
Nadia Comăneci 1977, mit 15 Jahren. Da war sie schon dreifache Olympiasiegerin

Foto: Keystone/Getty Images

Die Beine des jungen Mädchens werden gespreizt. Ihr Körper wird im Kreis geschleudert, ihre Hüfte hart an eine Stange geschlagen. Mit dem Rückstoß fliegt die zierliche Figur in einer halben Schraube kopfüber durch die Luft. Ihre Hände bekommen eine Stange zu fassen, dann eine zweite, ihre Beine rauschen knapp oberhalb des Bodens entlang, sie rappelt sich wieder auf, ihr Po wird auf die Stange gestoßen, ihr Kopf hängt nach unten. Schließlich wird ihr Körper noch einmal mit voller Wucht gegen die Stange gedroschen, herumgewirbelt, und mit seitlich ausgestreckten Armen fliegt die Turnerin zu Boden. Sie landet auf den Füßen, ihre Arme werden in die Luft gerissen, ihr Rückgrat zum Hohlkreuz durchgebogen. Zwei Mal. Dann tä