Abholzgebiete: EU verbietet Importe

Schutz der Regenwälder Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten haben sich auf neue Gesetze zum Schutz der Regenwälder geeinigt.

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So soll sichergestellt werden, dass die EU keine Produkte mehr produziert und verkauft, die mit der Abholzung der Regenwälder. Die EU hat daher zugestimmt, verschiedene Produkte und Rohstoffe aus Abholzgebieten zu verbieten. Zu diesen Produkten gehören ab dem Jahr 2023 folgende: Kakao, Kaffee, Palmöl, Sojabohnen, Holz, Gummi, Holzkohle, Papierprodukte und Fleisch. Aber auch Produkte, die diese Rohstoffe enthalten, unterliegen dem neuen Gesetz: Rinder, die beispielsweise mit Soja aus einem der betroffenen Gebiete gefüttert wurden, dürfen nicht mehr in die EU importiert werden – das gilt sogar für das Leder als auch für das Fleisch. Diese Regelung gilt selbst dann, wenn das Rind selbst auf einem Hof in der EU steht und nur das Futter aus einem der Abholzgebiete stammt. Ähnlich sieht es bei Möbeln aus, bei denen Tropenholz verwendet wurde. Auch Lebensmittel sind betroffen: Kakao und Palmöl aus den betroffenen Gebieten werden ebenfalls als illegal eingestuft.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, dem unkontrollierten Schwinden des Regenwaldes ein Ende zu setzen, denn etwa ein Zehntel der Abholzung wird von Verbrauchern in der EU verantwortet. Innerhalb der letzten dreißig Jahre wurde so eine Fläche abgeholzt, die der Größe der EU entspricht. Daher ist es erfreulich, dass viele Möbelhersteller in heutiger Zeit kein Holz aus Regenwäldern nutzen. Zum Beispiel auf wohnen.de kann eine große Auswahl an hochwertigen Möbeln gefunden werden, die kein Holz aus den Abholzgebieten aufweisen. Somit haben einige Unternehmen schon frühzeitig erkannt, dass die Regenwälder geschützt werden müssen, was nun in Deutschland per Gesetz in Kraft treten wird.

Wann tritt das Gesetz in Kraft?

In Kraft tritt dieses Gesetz sehr schnell: Bereits nach 20 Tagen läuft der Geltungsbereich. Aber für die Umstellung ist dennoch etwas mehr Zeit vorgesehen: So gelten teilweise Übergangsfristen von bis zu 18 Monaten.

Wie war die Lage bisher?

Bisher war es kein großes Problem innerhalb der EU-Waren zu vertreiben, die mit der Abholzung des Regenwaldes in Verbindung stehen. Doch damit soll nun Schluss sein, so die SPD-Abgeordnete Delara Burkhardt. Auch der WWF-Verband äußert sich positiv: "Wir haben als EU-Bürger heute ein Gesetz bekommen, das den Schutz des Waldes neu definiert", so die Aussage von Susanne Winter, Programmleitung Wald beim WWF.

Gibt es eine Kontrolle?

Zusammen mit den Gesetzen wurde auch ein Kontrollsystem angedacht. Dieses soll dafür sorgen, die neuen Regelungen auch durchzusetzen.

Abstufungen der Kontrolle

Bei den Kontrollen soll es drei Abstufungen geben: niedriges, mittleres und hohes Risiko. Die Gebiete werden einem der Risiken zugeordnet und die Kontrollen entsprechend ausgeführt. Winter sagt dazu, dass sich Kontrollbehörden vollständig neu aufstellen müssten.

Gibt es Ausnahmen?

Die neuen Gesetze gelten für Tropenwälder. In anderen Wäldern und in der Savanne ist der Schutz noch nicht angekommen. Diese dürfen weiter wirtschaftlich auch für den Import nach Europa genutzt werden.

Aufforstung der bisherigen Verluste

Um eine Aufforstung der bisherigen Rodungsflächen zu ermöglichen, wurde die Firma „Seedballs“ engagiert. Möglich werden soll das Aufforsten aus der Luft – und sogar per Computerspiel.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jutta Köbler

Grüße auf Schleswig!

Jutta Köbler

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