Der enzyklopädische Traum

Genie und Sammelwut Alles wissen wollen! Die vergessene Bildersammlung des Renaissance-Titanen Ulisse Aldrovandi zeigt einen magischen Moment der Naturgeschichte
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Es gibt atemberaubend schöne Elche, Igel, Purpurhühner, Schweins­­haie, Nacktschnecken und Hirschkäfer. Bei den Pflanzen leuchten die Feuerlilien, Trollblumen, Zitronenbäume und Stechäpfel. Und dann die Monstren und Fabelwesen: Haarmenschen, Siamesische Zwillinge, Drachen, dreiköpfige Amphibien und äthiopische Einbeiner, die sich in der Mittagshitze auf den Boden legen und ihren riesigen Fuß als Sonnenschirm verwenden. Die Welt des Ulisse Aldro­vandi (1522–1605) besteht aus endlosen Aufzählungen, aus einer faszinierenden Kette von Neuentdeckungen und antiken Geschichten, die in der Renaissance noch einmal in altem Glanz erstrahlen – in einem virtuellen Museum, das seinesgleichen sucht und dennoch wenig bekannt ist.

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