Vegetarische SUV-Fahrer

Ökobilanz Ein Gesprächsthema für die Grill-Saison

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SUV sind große Autos. Bereits ihre Produktion erzeugt 2,6 Tonnen mehr CO2 als die von Kleinwagen ((7,1+6,3)/2-4,1). Einhundertausend Kilometer Fahrleistung erhöhen die Differenz um weitere drei Tonnen (140g CO2/km bei SUV und 110g CO2/km bei Kleinwagen: 30g CO2/km * 100.000km).

Die Nutzung eines SUV verbraucht also rd. 5,6 Tonnen CO2 mehr als die eines Kleinwagens. Und das aller ca. 8,8 Jahre, der durchschnittlichen PKW-Nutzungsdauer. Mit anderen Worten: Pro Jahr erzeugt ein SUV-Fahrer rd. 630 kg CO2 mehr als ein Kleinwagenfahrer (5,6/8,8).

Auf wieviel Fleisch und Käse muss ein SUV-Fahrer verzichten, um das aufzuwiegen?

Pro Jahr essen die Inländer Deutschlands 38kg Schwein, 11kg Geflügel und 9kg Rindfleisch. Täglich verzehren Nicht-Veganer durchschnittlich 42g Käse bzw. Quark, was rd. 15 kg pro Jahr entspricht. Die Erzeugung von einem Kilogramm Schweinefleisch verursacht 1,87 kg CO2, was bei 38kg Schwein 71kg CO2 macht. Die Erzeugung von 11kg Geflügel verursacht 14,63 kg CO2, die Erzeugung von 9 kg Rind wiederum 57,87kg CO2. Dazu noch die 15 kg Käse (und Quark) zu 8,34 kg CO2/kg, was 125kg CO2 entspricht. In Summe 268,5 kg CO2 pro Jahr.

D.h. ein SUV fahrender Vegetarier kann, auch wenn er zusätzlich auf Käse verzichtet, nie soviel CO2 (268 kg) einsparen wie er mit seinem SUV (zusätzlich) produziert (630 kg). Im Gegenteil, sein SUV produziert die zweieinhalbfache Menge CO2 wie ein Kleinwagenfahrer durch Fleisch- und Käseverzehr erzeugt.
Fazit:
Altbackene Kleinwagenfahrer mit klassischen Ernährungsgewohnheiten sind zukunftsweisender als statusversessene SUV- und Mittelklassewagen-Lenker jemals sein können. Selbst wenn sie vegetarisch oder vegan leben.
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