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Projekte zum Gehirn Eine Betrachtung über zu erwartende Auswirkungen der mit gigantischen Summen geförderten Vorhaben zur Kartierung bzw. Simulation des menschlichen Gehirns.

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In diesem Monat haben sowohl die EU als auch die USA jeweils zwei Forschungsprojekten finanzielle Unterstützungen in Höhe von Milliarden Dollar bzw. Euro zu gesagt. Den sicherlich zutreffenden Vergleich bzgl. der Bedeutung dieser Vorhaben mit dem Human Genom Projekt - welches von 1990 bis 2003 lief - hat Spiegel Online bereits angestellt. Bei der Bewertung ging man dort jedoch vornehmlich auf die monetäre Seite ein.

Das Human Genom Projekt hat die wissenschaftlichen Voraussetzungen für Technologien geschaffen die es u.a. möglich erscheinen lassen, besser als früher z.B. Erbkrankheiten zu erkennen und zu vermeiden, wie auch Desginer-Babies zu züchten.

Es ist nicht auszuschließen, dass die jetzigen Vorhaben die wissenschaftlichen Voraussetzungen dafür schaffen, einerseits Erkrankungen oder Fehlbildungen des Gehirns abzuhelfen oder auch ins Denken einzugreifen. Und es würde nicht verwundern, wenn die in 10/15 Jahren zu erwartenden wissenschaftlichen Erkenntnisse den einen oder anderen von wirtschaftlichen Interessen finanzstark unterstützen Wissenschaftler dazu verleiten werden, vermeintliche intelligenzverstärkende Implantate zu entwickeln.

Welchen Nutzen wissenschaftliche Erkenntnisse bringen, hängt eben immer von den Interessen ab mit denen wir uns ihrer bedienen.

Es könnte also durchaus sein, dass wir im nächsten Jahrzehnt am Vorabend der „Menschheit 2.0“ stehen. Ob es eine Verlockung sein wird, nur um im Wettrennen eines endlosen Wachstums mithalten zu können, zum „Cyborg mit Facebook inside“ zu werden, möge dann jeder mit sich selbst ausmachen.

Und all das, wo doch vermutlich in absehbarer Zeit nicht mehr Wachstum unser größtes Problem sein wird, sondern der Erhalt unserer Lebensgrundlagen ...

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