Letzter Blick auf den Patriarchen

Kohl Nach dem Applaus

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Die Medien zeigen heute Bilder des Toten auf dem Höhepunkt seiner Macht. Es sind Bilder für die künftigen Geschichtsbücher: mit Reagan in Bitburg, mit Mitterand in Verdun, mit Gorbatschow und Strickjacke im Kaukasus, mit Brandt, Genscher und Ehefrau am 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag.

Die Reportage Christiane Hoffmanns in der F.A.S. über die Feierlichkeiten zur dreißigsten Wiederkehr des Beginns der Ära Kohl (2012) wirft am Schluss einen letzten Blick auf den Patriarchen:

„Eine ganze Weile sitzt der Kanzler allein. Schließlich schiebt ihn irgendjemand zur Hintertür hinaus. Als sich die Tür öffnet, blickt man in einen Abstellraum mit Wäschewagen. Maike Kohl-Richter ist noch dabei, sich zu verabschieden. Sie kann sich nicht losreißen, während er dort hinten zwischen den Metallgestellen wartet. Am Ende schließt sich die Tür.“

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Geschrieben von

koslowski

"In Saloniki / weiß ich einen, der mich liest, / und in Bad Nauheim./Das sind schon zwei." (Günter Eich, Zuversicht)

koslowski

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