In der nächsten Woche haben wir einen Termin mit dem Friedhofsgärtner in K.. Er wird uns die verschiedenen Möglichkeiten der Urnenbestattung zeigen und über die jeweiligen Kosten informieren. Die Gattin hatte die Initiative ergriffen. „Wenn wir schon Keller und Boden entrümpeln, Schränke, PC und Garten aufräumen, unser Testament machen und die Vorsorgevollmacht notariell beglaubigen lassen, sollten wir uns auch um unser Grab kümmern.“ Ich schlug vor, die Sache nicht zu übereilen, der November sei in diesem Jahr wegen Corona eh ein depressiver Monat, aber die Gattin war wegen der Abwahl Trumps einigermaßen euphorisiert und vereinbarte mit der Friedhofsverwaltung einen kurzfristigen Gang über das Urnenfeld.
Ich suchte Trost und Erbauung bei einem Lieblingsdichter:
Ich rührte mich nicht. Ich wartete,
bis er verschwunden war, schweigend.
Die Verse klingen, als habe der Sprecher / die Sprecherin des Gedichts eine bedrohliche Situation durch Anpassung und stumme Passivität überstanden. Vielleicht ein Versuch, die aktuellen Empfehlungen von Politik und Wissenschaft für das Leben mit Corona in tröstende, ermutigende Lyrik zu übersetzen? Nicht doch. Die Verse sind mindestens 15 Jahre alt und sind die Pointe des Gedichts Die Visite von Hans Magnus Enzensberger *. Das berichtet vom Besuch eines Engels im Arbeitszimmer des lyrischen Ichs, der dessen Selbstwertgefühl massiv attackiert:
Eine einzige unter fünfzehntausend Schattierungen
der Farbe Blau, sagte er,
fällt mehr ins Gewicht der Welt
als alles, was Sie tun oder lassen,
gar nicht zu reden vom Feldspat,
und von der Großen Magellanschen Wolke.
Sogar der gemeine Froschlöffel, unscheinbar wie er ist,
hinterließe eine Lücke, Sie nicht.
Aber das Ich ist schlau: Es ignoriert die Aufforderung zum Schlagabtausch, wehrt sich nicht, wartet ab und überlebt – einstweilen.
Also kein Heldenepos, aber eine Szene, die Hoffnung macht, dass wir vielleicht doch mit heiler Haut davonkommen.
Hilft die Lektüre dieses Gedichts und dieses Bandes gegen den Corona-Blues in diesem November? Wohl nicht. Aber die elegante Melancholie des alten Dichters (heute wird er 91) versöhnt fast mit der Zumutung, sich in diesen Zeiten mit der eigenen Bedeutung und dem eigenen Tod auseinandersetzen zu müssen.
Deshalb sehen wir der Besichtigung des Urnenfelds in der nächsten Woche mit Zuversicht entgegen.
HANS MAGNUS ENZENSBERGER
Die Visite
Als ich aufsah von meinem leeren Blatt,
stand der Engel im Zimmer.
Ein ganz gemeiner Engel,
vermutlich unterste Charge.
Sie können sich gar nicht vorstellen,
sagte er, wie entbehrlich Sie sind.
Eine einzige unter fünfzehntausend Schattierungen
der Farbe Blau, sagte er,
fällt mehr ins Gewicht der Welt
als alles, was Sie tun oder lassen,
gar nicht zu reden vom Feldspat
und von der Großen Magellanschen Wolke.
Sogar der gemeine Froschlöffel, unscheinbar wie er ist,
hinterließe eine Lücke, Sie nicht.
Ich sah es an seinen hellen Augen, er hoffte
auf Widerspruch, auf ein langes Ringen.
Ich rührte mich nicht. Ich wartete,
bis er verschwunden war, schweigend.
In: H.M.E., Kiosk. 1995
Kommentare 54
Ein starkes Gedicht, das die Melancholie des alternden kleinbürgerlichen Dichters fühlbar macht. Es ist allerdings auch die Kapitulation vor der Schwierigkeit, die Welt und das lyrische Ich auf ein Blatt zu bekommen, den Widerspruch auszuhalten, an ihm sich abarbeiten und ihn noch produktiv wenden zu können. Aber nur so bliebe der Traum nicht Traum, die Wirklichkeit nicht Wirklichkeit.
Das Leben – und die Frau – sind klüger. Sie ordnen auch das noch, was als zeitlose Unordnung in das Leben ragt. Schöner Beitrag.
Trost im Gedicht
Denk dir ein Trüffelschwein, denks wieder weg: Wird es auch noch so klein, wird nie verschwunden sein, bleibt doch als Fleck.
Was je ein Mensch gedacht, läßt eine Spur. Wirkt als verborgne Macht, und erst die letzte Nacht löscht die Kontur.
Hat auch der Schein sein Sein und seinen Sinn. Mußt ihm nur Sein verleihn: Denk dir kein Trüffelschwein, denks wieder hin.
Robert Gernhardt
Noch schöner. Es gibt nicht nichts. Das ist der tiefste Sinn des „cogito ergo sum“.
P.S. Wir haben gestern bei Nieselregen und Nebel eine Baumgrabstelle in K. gekauft: Baum Nr.16 (Ahorn) mit Blick auf den Teutoburger Wald. Zunächst für fünf Jahre mit der Option, im Todesfall um zwanzig Jahre zu verlängern, bei Anrechnung der Kosten des Vorwegkaufs. Der Reviergärtner, Herr F., sagt: "Guter Deal."
Hilft die Lektüre dieses Gedichts und dieses Bandes gegen den Corona-Blues in diesem November? Wohl nicht.
++ Nein, mir auch nicht. Aber, dieser Blog ist eine gute Stelle, die eigene schreckliche Lage ein bisschen kulturell tröstlich zu "verpacken" - sehr wenig diskret allerdings.
Mein Mann ist seit einigen Tagen aus der Klinik entlassen. Zu Hause rauscht ein Sauerstoffkonzentrator. Die Diagnose: Mesothelion der Pleura, eine der aggressivsten Krebsarten, die meist mit Asbest in der Vergangenheit verbunden wird. Aber mein Mann hatte nicht so viel Asbestkontakt.
Mein Mann ist einer, der nicht pausenlos auf Sinnsuche ist, der nimmt die Dinge und ist - nach kurzer Verständigung - der Meinung, wir sollten auch in dieser Lage einen Versuch machen, den Alltag zu bewältigen. Noch kann er sich hier zu Hause bewegen, kann dies und jenes tun, wir reden über das Leben und die Politik wie eh und jeh. Demnächst wird noch etwas getan, was die Hustenanfälle mindern soll. Aber die Prognose ist - schlecht. Höchstens noch ein Jahr.
Soll darüber geklagt werden - mit 81 Jahren? Nein. Worüber ich klage ist, dass die ganze Kiste jetzt in dieses Corona-Schlamassel fällt. Und was ich ohne ihn tun soll.
Liebe Magda, Ihr Kommentar hat mich tief bewegt. Es ist leicht, über das eigene Verschwinden lässige, selbstironische Texte zu schreiben und mit der eigenen Sterblichkeit zu kokettieren. Es ist schwer, stelle ich mir vor, nicht die Fassung zu verlieren, wenn das Sterben in der eigenen Familie zu einer realen Erfahrung wird. Ich wünsche Ihrem Mann und Ihnen viel Kraft. Beste, nachdenkliche Grüße!
Du lieber Himmel. Hab's gerade erst über den Kommentar von koslowski mitbekommen.
Auch von meiner Seite viel Kraft und trotz allem die besten Wünsche.
Lieber Koslowski, danke für Ihre Antwort. Sie wissen doch, ich bin selbst ein ironischer Mensch, aber Ihr Beitrag hat so mitten in meine Befindlichkeit "gepasst" und da wir uns hier in der FC länger kennen, habe ich mich bemerkbar gemacht mit der konkreten Geschichte.
Ja, es ist bitter und ich kann wirklich jeden guten Wunsch gebrauchen. Kraft und Geduld sind immer willkommen in so einer Situation.
Lieber Gruß an Sie und Ihre Frau
Vielen Dank.
Ich nutze hier noch einmal Koslowskis Blog in all diesem Spam: Es ist vollbracht. In der Nacht auf Heiligabend ist mein Mann gestorben. Er starb ruhig- dank einfühlsamer und liebevoller Betreuung - in der Palliativstation der Evangelischen Lungenklinik. Ich hatte - auf Anraten von Freunden - leise Musik mitgebracht und erlebt auch noch, dass er das "hörte". Ich fragte ihn, nach guter Morphin-Versorgung, ob er mich noch erkennt: Ach, Du bist doch meine Frau", sagte er.
Eine sehr sachkundige Pflegerin und ich waren bis zum letzten Atemzug bei ihm und hielten seine Hand.
Am Ende hatte er keine Ängste mehr und keine Schmerzen, sondern war nur noch erlöst.
Mein Mann muss vor vielen Jahren einmal mit reichlich Asbest zu tun gehabt haben. Ich denke es war seine Zeit als Feuerwehrmann, die vielleicht der Hintergrund ist. Die haben damals alte Mauern eingerissen, vielleicht war auch die Schutzkleidung davon kontaminiert. Es ist in all dem Kummer fast noch ein "Segen", dass die Erkrankung so spät entdeckt worden ist. Mein ist 81 Jahre alt geworden. Bei früher Entdeckung hätte man ihn noch reichlich gequält mit Chemo und Bestrahlung. Er hat alles abgelehnt. Und vergingen zwischen zwischen Diagnose und Tod keine sechs Wochen. Mein Mann hat - heldenhaft - seinen Zustand verdrängt und ich konnte auch nichts mehr tun als ihn zum Arzt zu bringen.
So ist es gewesen.
ich bin wortlos bei Ihnen...
Danke. Ich hab lange überlegt, ob ich das überhaupt hier schreibe. Aber ich wollte Koslowski noch einmal kommentierend berichten.
Mein herzliches Beileid.
Danke. Es war hart, aber er starb in Frieden. Kommen Sie gut ins neue Jahr. Der FREITAG hier hat eigentlich ausgedient und ich denke, die wollen das hier auch so.
Mein aufrichtiges Beileid.
Ihnen gleichfalls ein gutes neues Jahr.
Dass der Herausgeber den Freitag, zumindest die Community, still vor die Hunde gehen lässt, scheint mir auch so. Es ist anscheinend nur der zunehmend lustllos betriebene Spielball des Herrn Augstein. Noch verrohter aber ist die Klientel, die sich im Forum von Telepolis in den letzten Jahren breitgemacht hat - was auch mal ein linkes undogmatisches Medienprojekt sein wollte.
Aber da gibt es einen Trost: Sowohl hier wie dort ist die kollektive moralische Verwahrlosung eine der Generation 50+ oder sogar 60+, während die unter 35jährigen sich konstruktiver für eine klimafreundliche Politik und, unter Bezug auf Black Lives Matter, gegen Rassismus engagieren -und zwar viel weniger verbiestert als das in die Jahre gekommene Protestmilieu der Alt- oder Post-68er (bzw auch ihnen ähnliche ostdeutschen Pendants mit einschließend).
Ich habe ja beruflich mit den jungen Leuten zu tun, die seit wenigen Jahren wieder poitisch engagierter sind, aber auf eine freundlichere, pragmatischere und weltzugewandte Weise. Ich denke, das Wüten ehemaliger, alternder Linkslibertärer, wie hier, ist das Abtrittsgetöse einer Generation, die Jahrzehnte das Meinungsklima dieses Landes entscheidelnd geprägt hatn und mit dem eigenen Bedeutungsverlust nicht gut klarkommt.
++ Ich denke, das Wüten ehemaliger, alternder Linkslibertärer, wie hier, ist das Abtrittsgetöse einer Generation, die Jahrzehnte das Meinungsklima dieses Landes entscheidelnd geprägt hatn und mit dem eigenen Bedeutungsverlust nicht gut klarkommt. ++
Sie haben Recht, die Zukunft ist bei den jungen Leuten und hier ist eben nichts als Abgesang. Mal sehen, was auf uns zukommt. Ich bin und bleibe neugierig auf die Welt.
Auch von mir ein fast wortloses...
Auch von meiner Seite: Herzliches Beileid.
Mein aufrichtiges Mitgefühl.
das haben Sie gut gemacht, - da sein, hand halten, leise musik, morphin, leichte ansprache, solange es geht und nicht aufdringlich den allerletzten rückzug stört, - mehr kann man da nicht tun. (war mir leider verwehrt). danach vlt. ein gebet oder zwei, drei, je nach disposition ... .
Ihnen good luck für die kommenden jahre!
dass die jugend heute weniger verbiestert sei, mag angehen, da heute natürlich eh deutlich lockere lebensumstände herrschen als für jene kader-typen aus den jahrgängen mitte/ende der 40ger u. frühen 50ger jahre, die in durchaus oft verbiesterter überspannung dann aus den lockerungsübungen und auflehnungen damaliger jugend ein "68" machten, das NICHT NUR und ausschließlich in kommerziellen banalitäten, moden und de-normierungen sich erschöpfte, sondern auch "strukturell" neue normen und dispositive einführte. man macht sich selbst unter jenen alt-kadern z. t. gar nicht mehr klar, WIE absurd, hart und repressiv die verhältnisse in schule, ausbildung/studium, beruf und in den familien waren: auch 68er unterliegen der menschl. neigung, das alt-scheußliche weniger schwer zu gewichten, je länger es zurückliegt, - ist ja auch ballast ... und die - oft jüngere - gefolgschaft der 68er-kader war zwar hinsichtlich best. zielsetzungen (theorien) auch höchst emphatisch angespannt bis verbohrt, vergl. thunberg u. co. heute , - aber ansonsten schon deutlich pragmatischer und lockerer angelegt, vergl. wieder thunberg & co., sonst wäre der feminale ausbruch aus der massiven männerdominanz der 68er-eliten (ausnahme evtl. die raf: ca. 20 bis gut 30 % frauenanteil?) nicht so gut gelungen (medien, kultur, politik - v. a., aber nicht nur - links der mitte, ...)
das problem ist daher nach wievor weniger die praxis, so schlecht die auch immer noch/wieder sein mag, sondern die "theorie" u. "wissenschaft", wo nämlich die verbohrungen der aktiven protagonisten, ob elite oder fußvolk, herrschen: die von damals war großteils müll(*), die von heute, co2 usw., auch.
(*)bspl.: da die klages-sentenzen von 1975, die dz8 dankenswertweise kürzlich ausgegraben hat, auf HEUTE wie die faust aufs auge zu passen scheinen, aber auf's damalige gemünzt waren, rate ich auch da zur vorsicht ...
hoffentlich wird/war die beisetzung gut und deren orga etc. nicht zu fordernd für Sie. corona-auflagen dimmen die sonst übliche dimension ja stark runter, - feuerwehr? -, - hoffentlich sind/waren Sie da nicht zu allein ...
»Ich denke, das Wüten ehemaliger, alternder Linkslibertärer, wie hier, ist das Abtrittsgetöse einer Generation, die Jahrzehnte das Meinungsklima dieses Landes entscheidelnd geprägt hatn und mit dem eigenen Bedeutungsverlust nicht gut klarkommt.«
Um als mit Adressierter zu sprechen: Punkt eins und drei kommen meiner Meinung nach hin. Punkt zwei (»Meinungsklima«) würde ich anders sehen. Sicher: Es ist richtig, dass sich in Bezug auf die meisten linksliberalen Wohlfühlthemen vieles, zum Teil sogar entscheidendes geändert hat. Die kapitalistische »Hardware« indess ist nach wie vor eisenhart neoliberal. Nichtsdestotrotz: Natürlich muß jede Generation ihre eigenen Erfahrungen (und ihre eigenen Fehler) begehen. 68-angehauchte Ratschläge an die neuen Akteur(inn)e(n) – vor allem die im Gestus »Ich habe alle Theorie gelesen« und sage euch mal, wo es längs geht – sind im besten Fall unangebracht und in vielen Fällen schlichtweg peinlich.
Mögliche Gegenrezepte: geistig jung respektive offen bleiben, Humor, Aktivität (Hometrainer sind an der Stelle explizit NICHT gemeint ;-) und am besten Austausch mit Jüngeren / Jungen auf möglichst vielerlei Ebenen.
Ihr Kommentar zeigt sehr gut, wo der blinde Fleck, von ihnen selbst unbemerkt, der unmerklich nach Rechtsauen wandernden Alt- und Post-68er liegt: Sie waren fast 50 Jahre lang das Juste-Milieu, welches sich in seinen Nischen permanent als kapitalismuskritisch feiern durfte, während der Neoliberalismus ihm einen Lebensluxus bescherte, der historisch unüberboten ist.
Denn anders als die seit den 80ern abgewickelten Stahlarbeiter, Bergleute und erst recht als 'Gastarbeiter' Zugewanderten, saßen sie in luxuriös aufgemacfhten Altbauwohnungen oder netten restaurierten Häusern im urbanen Speckgürtel, fühlten sich erhaben, weil sie aus dem wachsenden Warenangeboten Vileda- oder andere auf sie zugeschnittene Lifestyle-Produkte erwarben und das eigene Jet-Setten aus allen Umweltkalkulationen rausließen.
Wer an der Seite der Querdenker oder anderer Pandemieleugner der Auffassung ist, Frau Merkel habe ihm in einer hinterhältigen Coup mit Bill Gates und der NWO "alle Grundfreiheiten" geklaut, während er das Grundrecht auf Leben und Gesundheit mit schnödem sozialdarwinistischen Achselzucken für irrelevant erklärt, der bekundet damit, dass er vor dem pandemischen 'Ärgernis' anscheinend genau das Leben führen konnte, dass er wollte - nämlich ein ausgesprochen wohlhabenes, bequemes und selbstbezogenes. Und nun geht die Aussicht auf ein luxuriöses Rentnerdasein den Bach runter - und da wollen sie dann gleich Blut sehen.
Die jetzt 18jährigen aber wissen, dass für sie die Zeit vorbei ist, in denen irgendjemand auch nur die Mühe aufbringt, ihnen die Illusion der Möglichkeit eines permanenten Bürgerluxus im Wohlstand zu verschaffen - erst recht nicht unter der Selbsttäuschung, man sei doch so konsumkritisch, während man im Überfluss lebt.
Für die Jungen ist es erkennbar und erfahrbar (und nicht nur ein theoretisches Stammtischgeschwätz), dass unsere natürlichlichen Ressources schwinden und im Klimawandel vor die Hunde gehen, dass Staaten und Gesellschaften zunehmend verfallen und anscheinend niemand auch nur in der Lage scheint, den Versuch eines Umsteuerns zu versuchen. Und sie wissen, dass, wenn nicht Drastisches geschehen, sie selbst die volle Wucht von zunehmenden Naturkatastrophen und gigantischen Wanderungsbewegungen erleben werden.. Ein Großteil von ihnen hat die Erfahrung von Staatenverfall, Kriegen, Bürgerkriegen und Flucht schon selbst gemacht:
Nur mal zur Erdung: Unter den 55-65Jährigen sind 16% Menschen mit Migrationshintergrund - die die autochthon Deutschen, die beim Querdenkermilieu mitlaufen, hat maximal mit 4% von ihnen Kontakt. Unter den 15jährigen haben fast 40% mindestens ein Elternteil mit Migrationshintergrund, in den westlichen Ballungszentren und Berlin sind es mindestens die Hälfte - und die sind alle zusammen 30-40 Stunden zusammen in der Penne.
Jeder Jugendliche im Ruhrpott kennt mindestens ein Dutzend andere unter seinen Kumpeln (die sagen heute "Kollegen"), die selbst die Erfahrung von Staatenverfall, Krieg und Flucht gemacht haben. Keiner von denen befindet sich in der komfortablen Situation der Alt-68er und 70er, die zu Opportunisten an dem werden (konnten), während sie sich an ihren Stammtischen (verbal) als Kritiker und Rebellen zelebrieren (was sie seit Jahrzehnten nicht mehr sind.)
Denn da sind schlichtweg keine scheinbar stabilen Verhältnisse mehr, an die sich irgendwer anpassen kann - und das wissen sie. Die nackte Realität lässt sich von keinem auch noch so heuchlerisch widersprüchlich gestrickten "falschen Bewusstsein mehr verdecken.
Das Querdenkergesocks sind saturierte und bislang wohlsituierte, durch die Bildungschancen der 70er aufgestiegene Kleinbürger, die voller Ressentiment ihren bröckelnden Status verteidigen - und dafür, wie alle totalitär werdenden Kleinbürger, bereit sind, über die Leichen anderer zu gehen. Unter den 17-18jährigen aber hat ein beachtlicher Teil Leichenberge gesehen und war selbst schon in Lebensgefahr (ob durch Bomben, Drohnen, Schüsse auf dem Balkan, in Afghanistan, dem Osten der Türkei, dem Irak oder Syrien - oder auf der Flucht im Mittelmeer) und auch die anderen kennen viele, um es nicht mehr für ausgeschlossen zu halten, dass ihnen Ähnliches irgendwanna auch blühen könnte - wenn sich nichts ändert.
Die jungen Leute stecken in einer völlig anderen Lebenssituation - wogegen die dekadente Generation der Wohlstandsgewinner der 60er bis 90er, die sich auch noch für kritische Geister halten, weil sie sich gegen die Selbsterkenntnis des eigenen unglaublichen Privilegiertseins abschirmen von dem Leben der jungen Generation nicht den geringsten Schimmer hat.
Wenn stimmen würde, was sie hier vortragen, dann müste das von ihnen so liebevoll als "Gesocks" bezeichnete Völkchen ja vorwiegend aus den besagten etwa 60-Jährigen bestehen. Das ist aber faktisch nicht der Fall, wie man jedem zur Verfügung stehenden Videomitschnitt der Demonstrationen entnehmen kann. Es ist im Gegenteil eine sehr durchmischte Szene mit sehr vielen jungen Familien erkennbar.
Sie scheinen an dem für Sympathisanten dieser Szene üblichen Knick in der Optik zu leiden: Gleichgültig ob man sich die vollständigen Mitschnitte der Veranstalter (die freilich die unappetitlichsten Szenen sorgsam aussparen) oder Dokumentationen nüchterner Rechercheure anschaut: Abgesehen von prominent auf der Bühne oder Demowagen postierten blondbezopften Zwölfjährigen im BDM-Look oder ihre männlichen Pendants, die von hysterischen spätberufenen Waldorfer- oder anderen rechtsesoterischen Eltern vor die Mikros geschupst werden, ist es unverkennbar, dass der Altersdurchschnitt auf den Hygiene und "Querdenker"-Demos anderthalb Jahrzehnte über dem Bevölkerungsmedian liegt - und gut dreieinhalb Jahrzehnte unter dem der BLM- und Fridays for Future-Demos.
Ebenso wenig repräsentativ ist die ins Auge springende Dominanz autochthoner Deutscher und die männliche Dominanz dort. Bei FfF und BLM sind mindestens 60% der Demonstrierenden weiblich.
Wie bei allen regressiven und reaktionäre bis offen braunen Protestphänomenen zeigt sich hier blankes Ressentiment angesichts eines nicht verkrafteten Bedeutungsverlust eines kleinbürgerlich-chauvinistischen Milieus, das verpasst hat, dass seine privilegierte Zeit endgültig vorbei ist.
Sie haben durchaus recht, wenn sie sagen, dass es diese pseudolinken Wohlstandsbürger gibt. Aber die laufen normalerweise nicht auf Demonstrationen mit oder stellen sich vor den Wasserwerfer. Wäre mir neu. Die sitzen allenfalls, wie sie ja meinten, in ihrem Eigenheim im Speckgürtel, regen sich auf und schimpfen auf die Demonstranten, halten die, weil's von den OR so souffliert wird, wohlmöglich treudoof für rechte Spinner, was sonst, weil sie selbst sich ja schon für Linke halten. Von real existierenden Linken und deren Denke aber haben die meist keine blasse Ahnung.
Und sie? Sind sie sicher, dass sie mal ein paar dieser Videoaufzeichnung von den Demonstrationen etwas genauer angesehen haben? Oder spulen sie hier auch nur ein stichwortartiges Repertoire von bekannten Vorurteilen aus den Medien ab und halten sich dabei für links?
Falls sie sich tatsächlich für links halten, sollten sie dann nicht eher den Leuten, die sie hier pauschal verurteilen, den Kapitalismus erklären und warum man sich von dem unbedingt emanizipieren muss, anstatt sie "Gesocks" zu nennen. Was wollen sie denn mit dieser Beschimpfung erreichen? Das gerade ist doch nicht linkes Denken, oder? Das ist Verachtung. Die kenne ich aber nur von rechts.
Scheisse, tapfer Magda, ich als Kotzbrocken bekomme gerade einen sehr sehr trockenen Hals. Ich lese es erst jetzt...
Pésame y cordial saludo a tu marido fuerte lo que sea está ahorita...
Mein herzliches Beileid und mein Respekt für Ihre Kraft und die Kraft Ihres Mannes. Ihr Bericht macht mir Mut: in Würde sterben ist möglich.
Allerbeste Grüße!
Danke Ihnen, lieber koslowski. Wie schon geschrieben, ich wollte zu Ende berichten. Es war - und ist - eine furchtbar harte Zeit für mich. Aber, ich habe auch gute Freunde, die mich "auffangen".
Ihnen auch allerbeste Grüße
Danke Dir.
Werte Magda, ich habe Ihnen an anderer Stelle/Medium bildlich meine Gedanken mitgeteilt. Vielleicht konnten Sie den 'Absender' nicht zuordnen.
LG
Ihr Mann und Sie haben aufeinander geachtet - ich wünsche Ihnen liebevolle Erinnerungen an ihn, und Liebe zum Leben.
Das kann sein. Ich sehe noch mal nach.
Danke, ich habs gefunden.
Es wird schon, es wird, bestimmt. Danke und Grüße
Jenes Medium hat vielseitige Möglichkeiten, die mir aber mangels Routine nicht so vertraut sind. Da dürften Sie fitter drin sein. :-)
Guten Abend Magda! Ich wünsche Ihnen Kraft und den Freundeskreis, der Ihnen auch still und leise zur Seite steht und auch Lebensmut bereithält. Gruß
Diese Descartes'sche Prämisse scheitert alleine schon am Tatbestand des Schlafs. Sie klingt gescheit, ist aber Unfug.
Jein.
Wer diese Demonstrationen, die in ihrer Zusammensetzung, ihrer Rhetorik und in den verbreiteten Ideologemen, komplett dem völkisch-rechten Milieu der späten Weimarer Republlik entspricht, inklusive des immer schon in straffbiologistisch- hierarchischen Kategorien denkenden rechtsesoterischen Milieus (wie etwa der Steiner-Anhänger - des Lieblingspädagogen von Rudolf Hess), der oder die gehört selbst, auch wenn er oder sie es nicht zu reflektieren vermag, zur Rechten - und kann die eigene Dehumanisierung auch nicht dadurch legitimieren, dass er oder sie nur lechts und rinks fürchterlich velwechert.
Abgesehen von der offenen Bereitschaft der Organisatoren zur strategischen Zusammenarbeit mit Holocaustleugnern, NPD-Funktionären und Holocaustleugnern wie Nicolas Nerling sind auch bei Organisatoren und der Mehrheit der Demonstranten folgende Elemente einer stramm-braunen Gesinnung offen erkennbar:
1. die Anmaßung einer völkischen Ermächtigungsrhetorik als lachhafte Minderheit (wir sind dass Volk - ).
2. die damit einhergehende Erklärung der Links-Rechts-Dichotomie für historisch überholt (bei offener Kumpanei mit Neonazis und Rechtsextremisten bei faktischer Zelebrierung eines gemeinsamen "Widerstands").
2. die Erachtung der völkischen Selbstermächtigung als Legitimation zum Staatstreich (u.a. Aufruf an Polizei und Bundeswehr die "Seiten zu wechseln" und durch einen exekutiven Gewaltakt eine parllamentarische Demokratie zugunsten selbsterklärter Exekuteure des vermeintlichen "Volkswillen" einzureißen).
3. die offene Verachtung der gesellschaftlichen Mehrheit ("Schlafschafe"), deren Willenserklärung für unerheblich erklärt wird.
3. das Schwelgen in Tribunalsphantasien gegen gewählte Politiker, Journalisten und Wissenschaftlern - in Reden und auf Plakaten, wo sie sogar in KZ-Häftlingsklamotten abgebildet werden).
4. die Ersetzung von machtpolitischer Kritik durch Personifikation und Dämonisierung von Macht - wer von "gierigen Eliten" spricht, denkt in den dualistischen nazistischen Kategorien von "schaffendem" versus "raffendem Kapital" - und betreibt mitnichten marxistische Kapitalismuskritik.
5. die permanente ideogische Biologierung von Macht - z.B. wird so getan, als sei die offen braune Polemisierung Ernst Wolffs,, der einer johlenden Masse entgegenschrieb, sie sei aus genetisch besserem Stoff gemacht als die "inzestiösen und degenerierten Eliten", 'links' - dabei ist sie ganz offen braun.
6. die offene und nackte Gewalt des Milieus gegen Supermarktkassierer, Bundesbahnpersonal, Kranken- und Altenpflegepersonal und andere, die Masken tragen und ihnen gegenüber die Maskepflicht in beruflicher Funtkion .
anmahnen sowie systematische Drohbriefe und Gewaltdrohungen gegen Lehrer und Erzieher, sofern sie nicht beruflich in ihrem Umfeld Maskenpflicht auf Befehl des Milieus aufheben (pädagogisches Personal wird regelmäßig von beteiligten Organisationen mit Drohmails bombardiert ([Anwälte für Aufklärung] - habe selbst drei erhalten); niedergelassene Ärzte werden mit Gewalt und Tod bedroht, falls sie keine Gefälligkeitsatteste gegen Maskenpflicht ausfüllen.
7. das gewaltsame Schwelgen in Phantasien der gewaltsamen Aussetzung einer rechtsstaatlichen Verfassung (Erklärung von willkürlichen Ansammlungen von Spinnerzirkeln zur "verfassungsgebenden Versammlung").
8. Ersetzung der Analyse von Strukturen und Dynamik kapitalistischen Wirtschaftens durch verschwörungsideologisches Geraune und dunkle Prophetie.
9. die offene Wissenschaftsfeindlichkeit.
10. der offene Sozialdarwinismus einer Argumentation, der das Leben von chronisch Erkrankten, Menschen mit Behinderung und alten Leuten für desolat erklärt.
11. der den von Entfremdung zeugenden begrenzten neoliberalen noch in Richtung einer Hypertrophierung der sich selbst ermächtigenden, gigantisch aufgeblähten Subjektivität feiernden rechte Freiheitsbegriff des Milieus.
- das alles, inklusive ihrer Publikationsorgane, der dort abgehaltenen Reden, das selbstüberhöhende und gewaltsame Gebahren des Publikums weisen das gesamte "Hygienedemo-" (allein der Begriff stinkt braun!) und "Querdenker-"Spektakel nicht nur als eine "rechtsoffene", sondern durch und durch braune Veranstaltung auf.
Dieser Mob ist ebenso wenig "links" wie der, der sich Ende Februar 1933 nach dem Reichstagsbrand vor allem in Berlin, dem Rheinland und dem Ruhrgebiet an Menschen ausgetobt hat. Wer diese Leute für "links" hält, war es nie, sondern träumte immer nur von der gewaltsam rechtslibertären Selbstüberhölhung durch gewaltsame Ergreifung von hegemonialer Macht.
Wo sie Recht haben, haben sie Recht. Dies aber leider nur in einem einzigen Punkt. Es ist tatsächlich unsinnig "wir sind das Volk" zu skandieren. Es ist etwa so ausdrucksstark als würde ein einzelne Mensch "ich bin eine Mensch" rufen. Was nicht heißen soll, dass natürlich dennoch Situationen denkbar sind, in denen das Sinn ergäbe.
Was vielmehr skandiert werden müsste ist: "Wir sind der Staat". Das alleine machte Sinn, wenn in einem demokratischen Staat alle Macht vom Volke ausgeht. Nun ist es leider nicht so, dass alle Macht vom Volke ausgeht. Denn sonst könnte man ja ganz in Ruhe und ohne Stress die akuten Probleme debattieren und zu einer Lösung kommen, die allen Gerecht würde. Es werden aber die mit Verachtung gestraft und beschimpft, die anderer Meinung sind. Das ist nicht gerade neu in der Geschichte. Und demokratisch ist es auch nicht.
Wenn sie also in allen anderen Punkten nicht Recht haben, was ist das dann für eine erstaunliche Liste, die sie hier anstatt einer einfachen Antwort auf meine Fragen anbieten? Sie liest sich ehrlich gesagt genau wie diese Filterblasen der Dummheit, die sie ja an sich in ihr zu beschreiben versuchen. Und es ist dann leider nichts anderes als die Deklination ihrer oben in dem Wort "Gesocks" komprimierte Verachtung für Menschen mit einer anderen Meinung. Ich muss also ernsthaft an ihrer demokratischen Gesinnung zweifeln. Nur ausgesprochene Anti-Demokraten schaffen es erfahrungsgemäß nicht ein pluralistisches oder oppositionelles Denken, egal wie radikal entgegengesetzt zur eigenen Position dies sein mag, mit entsprechender Gelassenheit argumentativ anzugehen. Was sie hier aber bringen sind keine Argumente, sondern Vor-Verurteilungen, die ohne jeden Bezug auf die aktuelle Situation gelten sollen. Warum sollte ihnen jemand diesen unhaltbaren Inhalt abnehmen? Dieser ist nach meiner Erfahrung nämlich nicht anderes als das Prozedere totalitärer Strukturen oder Ansprüche. Dieses Prozedere zeichnet sich durch willkürliche Pauschalisierung, semantische Diskreditierung und hinkende historische Vergleiche aus. Irgendjemanden, wen auch immer, heutzutage mit Nazis oder Faschisten zu vergleichen, ist immer eine Griff in die Scheiße, weil es eben nicht gerade von Geist, analytischer Schärfe oder gesundem Menschenverstand, geschweige denn von demokratischer Gesinnung zeugt.
Die unfreiwillige Komik einer solchen pauschalen Verurteilung seiner politischen Gegner liegt aktuelle in dem Umstand, dass gerade diese sich auch gegen autoritäre Strukturen und für Demokratie einsetzen. Wenn sie also hier unbesehen der Person alle Opponenten der aktuellen Politik quasi als Nazis disqualifizieren wollen, bestätigen sie indirekt oder ungewollt entweder ein Einverständnis mit den herrschenden nicht demokratischen Strukturen, befürworten diese also, oder aber offenbaren uns Leseren ihrer Liste eine Naivität, die einem totalen Unverständnis der gegebenen politischen Verhältnisse gleichkommt. Dieses fehlenden Verständnis für die realen politischen Zusammenhänge oder die absichtliche Verleugnung derselben aber degradieren ihre Be- und Verurteilungen der Opposition noch im besten Fall zu Makulatur, wenn nicht zu absichtsvoller übler Nachrede und zu politisch motivierten Verleumdungsversuchen. Nur welcher Politik soll diese Verleumdung dienen? Ihre offene Negierung des demokratischen Pluralismus, der demokratischen Debatte, der Rechte der Minderheiten auf Meinungsfreiheit und in diesem Fall auch des Versammlungsrechts etc. geben daher ein denkbar negatives Bild ab. Wenn ich so frei sein darf, es hat den Anschein sie seien durchaus einverstanden mit autoritären Strukturen und antidemokratischen Tendenzen. Im gegenteiigen Fall sollten sie wenig Grund haben sich über ein paar Hunderttausend Opponenten dermaßen zu echauffieren, denn die gab es ja zu jeder Zeit in dieser Gesellschaft.
Eine aus offen geäußerter sozialdarwinistischer Menschenverachtung erfolgende Negation der empirischen Tatsache der Pathogenität einer Epedemie, deren Folgen weltweit viele millionen Menschen, schwer Erkrankte, Angehörige von Verstorbenen, behandelnde Ärzte und Krankenpfleger bezeugen können,, ist keine Meinung, sondern aktive Selbstdehumanisierung.
Hannah Ahrendt stellte bereits 1964 angesichts der Reflexion der Wahrnehmungsverzerrung des Typus Eichmann, als eines Bürokraten des Massenmords, als den neuralgischen Punkt des faschistischen Humanitätsbruchs die Verkehrung von Meinungen und Tatsachen.
Die Behauptung, diese Pandemie existiere nicht, ist keine Meinung, sondern Lüge. Und die destruktive Motivation hinter der Lüge, nämlich die autoritäre Anmaßung eines Haufen entfesselter Kleinbürger, sich zur Ergreifung absoluter Macht unter Verachtung der Mehrheit und aller auf Mehrheit beruhenden Legitimationsverfahren, ist offen als eine faschistische erkennbar - wie ich detailliert belegt habe.
Die darin sichtbar werdende Verachtung von Menschenwürde, dem Recht auf physische Unversehrtheit (v.a. alter Menschen) und die Verachtung von Wissenschaft und Freiheit der Forschung sind derart deutlich als faschistisch erkennbar, dass die Verschleierung des Willens zum Zivilisationsbruch dieses braunen Milieus der Nachweis der eigenen Komplizenschaft damit ist.
Faschismus aber ist die ultimative Selbstdelegitimierung. Ohne öffentliche Abrechnung mit dem unmenschlichen Mist, den diese Leute verbreiten, ist keiner von ihnen mehr ansatzweise diskussionswürdig.
Aha, sie haben etwas belegt? Was denn bitte? Sie haben nicht mal ihre erste Behauptung, das von ihnen sogenannte "Gesoscks" bestände hauptsächlich aus 60-65 jährigen Alt- und Post-68er Wohlstandsbürgern, belegt. Das nämlich widerlegen für jeden öffentlich zugängliche visuelle "Dokumentationen". Es scheint sich also um ihre ganz eigene, irrelevante Interpretation zu handeln.
Sie haben diese Widerlegung dann tunlichst ignoriert und ihre widerlegte Behauptung mit einer ganze Liste anderer Behauptungen ohne sachlichen Quellenbeleg erweitert. Diese Behauptung wiederum werden nicht wahrer oder können nicht per se als belegt gelten, nur weil sie auch von privaten und staatlichen Medien-Outlets zu stammen scheinen oder dort multipliziert werden.
Der verbale Schaum vor dem Mund, den sie zu kritischen Betrachtungen ihrer Behauptungen hervorbringen, lässt daher leider nicht auf gesundes Denken oder reflektierte Argumentation schließen. Man denkt intuitiv und ohne es zu wollen an Tollwut.
Was Hannah Arendt angeht haben sie natürlich Recht. Sie hat sogar bereits in ihrem Hauptwerk von 1956 (Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft) als ein Grundelement des Totalitarismus die Lüge herausgearbeitet. Es ist aber dort auch nachzulesen, dass es sich dabei um eine zum gesellschaftlichen Konsens erhobenen Lüge handelt. Wie dieser Konsens erzeugt wird, durch direkte oder indirekte Gewalt oder zB. durch ökonomischen Druck ist hier nicht unbedingt das Thema. Fakt ist es aber, dass es sich bei Frau Arendt’s Darstellung um eine mehrheitlich getragene Lüge handelt, welche den Faschismus, bzw. den Totalitarismus ausmacht. Ihre diesbezügliche Einlassung kann sich also insofern nicht mal theoretisch auf eine verschwindend kleine Minderheit innerhalb eines angeblich demokratischen Systems beziehen. Denn von dieser angeblichen, bedrohten Demokratie gehen sie ja wohl aus, wenn ich sie richtig verstehe.
Nun gab es aber wie gesagt immer multiple Minderheiten in diesen modernen, angeblichen Demokratien, die andere Interpretationen des Realen als der Mainstream-Konses bevorzugten. Da ist historisch vor allem eine zum Teil sogar durch Gesetze verbotene antikapitalistische linke Opposition zu nennen. Es gab und gibt natürlich auch immer eine rechtsradikale Opposition - auch diese zum Teil verboten. Aber alle diese Minderheiten haben in den letzten 40 Jahren nie eine ernsthafte Bedrohung des angeblich demokratischen Staates dargestellt. Da muss eigentlich jeder halbwegs Informierter zustimmen. Wieso sollen jetzt also plötzlich ein paar Hunderttausend kritische Demonstranten - mal mehr und mal weniger, die zB vor dem Bundestag auf einer angemeldeten und also erlaubten Demonstration von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch machen, faschistische Staatsfeinde sein, die den Staat ernstlich gefährden, wo sie doch ganz offensichtlich von den staatlichen, schwarzen Stiefeltruppen ganz einfach "weggespült" werden.
Ich biete mal eine nahe liegende Antwort auf diese Frage an: Die allgemeine im Moment zunehmende und offensichtlich systematische Diskreditierung und die hasserfüllten Anfeindungen der kritischen Stimmen aus dem Volk, aus der Wissenschaft und aus der Politik, wie auch in ihren Kommentaren, ist dem Umstand geschuldet, dass die staatskonformistische Position keiner argumentativen, faktenbasierten Widerrede standhält. Also verfällt sie zwanghaft auf üble Nachrede. Das ist das bekannte Prinzip, mit dem auch "Schergen" aus den eigenen Reihen gerne entfernt werden, wenn diese irgendwie zu unangenehm geworden sind. Zu dieser Methode wird man übrigens in Hannah Arendt’s Werk auch schnell fündig. Es sind Methoden des Totalitarismus. Es liegt also die Annahme nahe, dass die Lüge als Basis des Totalitarismus wohlmöglich die staatskonformistische Position ist, welche daher natürlich Kritik herausfordert.
Welche Lüge könnte das sein? Nein, niemand bezweifelt heute, dass es eine Epidemie oder eine Pandemie gibt. Was offensichtlich mit viel Engagement und reichlicher Unterfütterung mit Evidenz bezweifelt wird, werden kann und auch muss, ist die Gefährlichkeit der Pandemie und daher die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen dagegen. Dass diese polarisierende Debatte nicht ohne Verleumdungen und mediale Diskreditierung der Kritiker auskommt, bzw. durch diese Methoden ganz verhindert werden soll, lässt auf eine grundsätzlich antidemokratische Zielsetzung schließen. Diese befürwortet jeder, der sich dieser Methode, wie sie hier, bedient. So einfach wie offensichtlich ist das.
Wenn ich sie richtig verstehe, meine sie hingegen, dass jeder, der die angebliche Schwere und Gefährlichkeit der Pandemie in Zweifel zieht, zu den staatsgefährdenden Neo-Faschisten und dehumanisierten Unmenschen zu zählen sei. Wenn dies so wäre, dann würden sie sicher auch die dazuzählen, die zB. sagen, dass es in Deutschland keine Übersterblichkeit durch die angeblich überdurchschnittlich gefährliche Pandemie gegeben hat. Es wäre also auch zB, das Statistische Bundesamt unter die neo-faschistischen Gefährder des Staates zu zählen? Und das ist nur ein nahe liegendes Beispiel unter vielen. Denken sie mal drüber nach.
Zu der Frage warum eine Regierung die Bevölkerung belügen sollte ist hier nicht genug Platz. Dass das aber immer wieder und regelmäßig passiert, quasi an der neoliberalen Tagesordnung ist, das sollten auch sie begeriffen haben. Falls nicht, immer nachfragen...
Respekt! *****
Schätze: IQ > 2.000 ^^
Sie können sich Ihr gleichfalls braunes, waberndes und raunendes Geschwallere, mit dem Sie versuchen so zu tun, als würden klare Aussagen nicht aussagen, was sie aussagen, in Ihren Allerwertesten stopfen.
Ich habe mir - als jemand, der sich seit 38 Jahren forschend und lehrend mit der Geschichte des völkischen Nationalismus in Deutschland , des Nationalsozialismus und seiner diversen Versuche einer nazistischen Renaissance nach dem 2. Weltkrieg auseinandergesetzt hat, die Videoaufzeichnung des widerwärtigen und inhumanen Querfrontspektakels vom 1. und vom 29.8 in voller Länge angessehen - die der Veranstalter und von Kritikern wie dem jüdischen Forum für Demokratie, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und die hervorragende jouranlistische Arbeit von Olaf Sundermeyer - und komme zu dem oben in klarem Deutsch formulierten Urteil:
Bei der ideologischen Melange, die da in Berlin und später in Leipzig ihre hässliche Fratze auftut, handelt es sich in der Zusammensetzung um eine exakte Entsprechung der mordenden Masse, die nach dem Reichstagsbrand vom 28. Februar 1933 ihr wahres Gesicht zeigte.
Und ich habe genau aufgeführt, wodurch sich diese Veranstaltung als durch und durch brauner Dreck ERWIESEN hat - und keineswegs als "kritische Bürger". Ich zitiere mich selbst erneut:
"Abgesehen von der offenen Bereitschaft der Organisatoren zur strategischen Zusammenarbeit mit Holocaustleugnern, NPD-Funktionären und Holocaustleugnern wie Nicolas Nerling sind auch bei Organisatoren und der Mehrheit der Demonstranten folgende Elemente einer stramm-braunen Gesinnung offen erkennbar:
1. die Anmaßung einer völkischen Ermächtigungsrhetorik als lachhafte Minderheit (wir sind dass Volk - ).
2. die damit einhergehende Erklärung der Links-Rechts-Dichotomie für historisch überholt (bei offener Kumpanei mit Neonazis und Rechtsextremisten bei faktischer Zelebrierung eines gemeinsamen "Widerstands").
2. die Erachtung der völkischen Selbstermächtigung als Legitimation zum Staatstreich (u.a. Aufruf an Polizei und Bundeswehr die "Seiten zu wechseln" und durch einen exekutiven Gewaltakt eine parllamentarische Demokratie zugunsten selbsterklärter Exekuteure des vermeintlichen "Volkswillen" einzureißen).
3. die offene Verachtung der gesellschaftlichen Mehrheit ("Schlafschafe"), deren Willenserklärung für unerheblich erklärt wird.
3. das Schwelgen in Tribunalsphantasien gegen gewählte Politiker, Journalisten und Wissenschaftlern - in Reden und auf Plakaten, wo sie sogar in KZ-Häftlingsklamotten abgebildet werden).
4. die Ersetzung von machtpolitischer Kritik durch Personifikation und Dämonisierung von Macht - wer von "gierigen Eliten" spricht, denkt in den dualistischen nazistischen Kategorien von "schaffendem" versus "raffendem Kapital" - und betreibt mitnichten marxistische Kapitalismuskritik.
5. die permanente ideogische Biologierung von Macht - z.B. wird so getan, als sei die offen braune Polemisierung Ernst Wolffs,, der einer johlenden Masse entgegenschrieb, sie sei aus genetisch besserem Stoff gemacht als die "inzestiösen und degenerierten Eliten", 'links' - dabei ist sie ganz offen braun.
6. die offene und nackte Gewalt des Milieus gegen Supermarktkassierer, Bundesbahnpersonal, Kranken- und Altenpflegepersonal und andere, die Masken tragen und ihnen gegenüber die Maskepflicht in beruflicher Funtkion .
anmahnen sowie systematische Drohbriefe und Gewaltdrohungen gegen Lehrer und Erzieher, sofern sie nicht beruflich in ihrem Umfeld Maskenpflicht auf Befehl des Milieus aufheben (pädagogisches Personal wird regelmäßig von beteiligten Organisationen mit Drohmails bombardiert ([Anwälte für Aufklärung] - habe selbst drei erhalten); niedergelassene Ärzte werden mit Gewalt und Tod bedroht, falls sie keine Gefälligkeitsatteste gegen Maskenpflicht ausfüllen.
7. das gewaltsame Schwelgen in Phantasien der gewaltsamen Aussetzung einer rechtsstaatlichen Verfassung (Erklärung von willkürlichen Ansammlungen von Spinnerzirkeln zur "verfassungsgebenden Versammlung").
8. Ersetzung der Analyse von Strukturen und Dynamik kapitalistischen Wirtschaftens durch verschwörungsideologisches Geraune und dunkle Prophetie.
9. die offene Wissenschaftsfeindlichkeit.
10. der offene Sozialdarwinismus einer Argumentation, der das Leben von chronisch Erkrankten, Menschen mit Behinderung und alten Leuten für desolat erklärt.
11. der den von Entfremdung zeugenden begrenzten neoliberalen noch in Richtung einer Hypertrophierung der sich selbst ermächtigenden, gigantisch aufgeblähten Subjektivität feiernden rechte Freiheitsbegriff des Milieus.
- das alles, inklusive ihrer Publikationsorgane, der dort abgehaltenen Reden, das selbstüberhöhende und gewaltsame Gebahren des Publikums weisen das gesamte "Hygienedemo-" (allein der Begriff stinkt braun!) und "Querdenker-"Spektakel nicht nur als eine "rechtsoffene", sondern durch und durch braune Veranstaltung auf."
Diese Pandemie - in ihrer hochgradigen Infektiosität und Pathogenität ist ein empirisches naturwissenschaftlich und durch klinische Empirie vielmillionenfach bewiesenes Faktum - wie jedem Interessierten weltweit millionen Betroffene, Angehörige, Mediziner und Ärzte, wenn schon die eigene Bildung zu der Erkenntnis nicht ausreicht. Sie ist keine Behauptung einer Regierung und eben nicht primär ein mediales Ereignis - wie alleine in meiner Familie und meinem Freundes- und Bekanntenkreis zwei Dutzend Mediziner bestätigen könnten - wenn nicht mein eigenes Wissen reichen würde, um alleine an den Lungenaufnahmen von schwer Covid-19 Erkrankten zu sehen, dass da etwas vorliegt, dass nur Deppen mit irgendeiner der Influenzawellen der letzten 50 Jahre vergleichen können.
Doch nicht die Leugnung der Pandemie allein, die sie nur als Vollidioten erweisen würde, sondern die urgeigene ideologische Sturktur und das politische Gebahren, erweist diese Leute, die Leitfiguren dieser Spektaktel, ihre offen braunen Bündnisgenossen, aber auch der schreiend mitlaufende Mob, der davon träumt Wissenschaftler, Journalisten und gewählte Politiker aufzuknüpfen, als Faschisten und Nazis.
Und Sie gehören, wie Ihr Verteidigungsakt zeigt, voll und ganz dazu. Seit 1945 aber gibt es eine rote Linie, die niemand überschreiten darf, ohne nicht zum verachtenswürdigen Feind von jedem Menschen zu werden, der noch eine humanitäre Basis hat. Wer die überschreitet, ist politisch nur in einer Weise zu behandeln: Er ist auszuschalten und zu marginalisieren bis zur vollständigen Ächtung und politisch wie juristisch erzwungenen Verstummung. Er ist sozial zu einem NIemand zu machen, bis er mit seiner Dehumanisierung abgerechnet und Abbitte geleistet hat.
Und diese rote Linie hat nicht nur jeder Querfurzler überschritten, sondern auch jeder, der sich mit ihnen gemein macht. Period.
Hallo Apema
Das ist nicht mehr die AlphaBeta, die ich mal kannte und schätzte.
Habe nur wegen einem um drei Ecken erhaltenen Hinweis hier mal wieder reingeschaut. Systemisch-gruselig ...
Ok, der Test war erfolgreich. Die Krabbeltiere stehen hier immer noch auf dem Index. Dann also mal andersrum ...
Grueselig ist die narzisstisch getriebene Dehumanisierung eines ehemals sich links begreifenden alternden Kleinbürgertums, dem offenbar jedes Gespür für Menschlichkeit und die Unmenschlichkeit des Zivilisationsbruchs abhanden gekommen ist.
Mein Anschreiben gegen die Konfrontationspollitik gegen Russland, nach einem beispiellos unmenschlichen von Deutschland verbrochenen Angriffskrieg entstammt denselben Erfahrungen und Wissen um den braunen Zivilistionsbruch wie die kompromisslose Gegnersschaft gegenüber dem braunen Querschwurbler-Spektakel-Narzissmus.
Von Kind an geprägt dadurch, dass zwei meiner Großonkel, ein aktiver Sozialdemokrat und ein Gewerkschaftler zwischen 1936 und 1938 aus Deutschland fliehen mussten, um nicht totgeschlagen zu werden, ein weiterer 1934 Erfahrung mit Gestapo-Folter machen durfte, mein Urgroßvater dreimal in der Terrorphase verhaftet wurde (alles Sozen), war für meinen Vater, Kinderarzt in Kliniken und später eigener Praxis im Kölner Norden, als negatives Beispiel ebenso prägend, dass ein weitere seiner Onkel, trotz der politischen Verfolgungserfahrung seiner Brüder., sich nicht schämte, in dem System Forsschungskarriere zu machen und an tödlichen Menschenversuchen beteiligt zu sein.
Als Reaktion darauf, hat mein Vater seinen hypokratischen Eid äußerst ernst gemeint - und ich erinnere mich zahlreicher Wochenden und Feiertage, in denen er nach dem vergeblcihen Kämpfen zum Beispiel gegen den -Tod eines Kindes durch eine Masernenzephalitis, völlig fertig nach Hause kam - oder dass Heimkinder, die eine Organtransplantation vor sich hatten, vor diesem Eingriff wochenlang bei uns waren.
Zusätzlich war der Lebenspartner eines eng mit meinen Eltern verbundenen Onkels der einzige Überlebendee einer der ersten jüdischen Familien, die nach der Programnacht von 38 in Sachsenhausen landeten. Er hatte dort von seinem 11. Lebensjahr an die Öfen im Frauenkrematerium säubern müssen, währenddesssen unter anderem die Leichen seiner Mutter und seiner drei Schwestern dort verbrannt wurden. Dass in meiner Kindheit eine der engsten Freundinnen meiner Mutter mit dem Pastor der russisch-orthodoxen Gemeinde in Köln befreundet war, deren Mitglieder sich zahlreich lebhaft an braune Verbrechen erinnerten, hat meine Aversion gegen jede Koketterie mit dem Zivillisationsbruch der Nazis - und gegen jeden der zynisch auf Menschenleben und menschliche Unversehrtheit spuckt, nur gestärkt.
Was Sars-Cov19 mit Menschen macht, wie heftig sie kämpfen, wie die Bilder ihrer Lungen aussehen, wie lange die schwer hospitalisierten auf Intensivstation liegen, welche Beeinträchtigungen ein Großteil danach davon trägt und was die überfüllten Stationen für das medizinische und das pflegende Personal bedeuteten, weiß ich auch durch gut zwei Dutzend Menschen in meinem eigenen familiären Umfeld. Was darüber hinaus Krankenhauspersonal durmacht, wo die Pandemie außer Kontrolle gerät, weiß ich von einer Freundin, die wegen ihrer Ehe mit einem Briten im Süden England als Ärztin arbeitet. Das südenglische Krankenhauspersonal steht vor dem vollständigen Kollaps. Und würde irgendwo, eine von neoliberalem Zwang getriebene Regierung erzwingen, dass irgendwo, wo die Pandemie ins Kraut schießt, gar nicht gegengesteuert wird, ist für jeden, der nicht blind und taub ist, absehbar, dass die Verhältnisse Dimensionen annehmen, wie in Deutschland während der zweiten Welle der spanischen Grippe - allzumal eine unkontrollierte pandemische Entwicklung auch zum Auftreten noch aggressiver Mutationen führt.
Und diese Erfahrung machen nicht primär Regierungen, sondern sie werden in den Gesundheitssystemen gemacht, auf deren Aufschrei überalll erst die neoliberalen Regierungen zu handeln gezwungen werden. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen - weil er derart von einem ideologisch verblendenden Narzissmus getrieben wird, dass er Blut sehen will - ohne den geringsten Skrupel angesichts der menschlichen Kosten.
Wer aber dabei in trautem Einklang mit NPD-Funktionären, Reichsbürgern und Holocaustleugnern gemeinsam Spektakel aufrechterhält, die von völkischer Selbstermäcchtigugnsrhetorik nur so triefen, auf denen Wissenschaftler in KZ-Uniformen gezeigt werden und Rechtsesoteriker Hand in Hand mit Neonazis gröhlend davon träumen, Galgen für diese Wissenschaftler und für Journalisten und Politiker zu errichten, der hat jeden menschlichen Kompass verloren. Alle diese Leute haben - mit menschenverachtendem Triumphalismus - die rote Linie überschritten, die Menschen vom Unmenschentum trennt - und das nach 1945.
Das ist unverzeihlich. Und jede Paktiererei damit ist unverzeihlich. Auch die Blindheit für den keineswegs angedichteten, sondern offensichtlich erkennbaren Antisemitismus ist unverzeihlich: Vor der Berliner Demo vom 1. August schwebte, zum Beginn der Querschwurblerdemo, zur Musik von deren Lautsprechern, unangefochtemn eine Stunde lang ein riesengroßes Q der Q-Anon-Bewegung - und all die anderen braunen Gestalten der Querdenker sammelten sich zum Marsch zum großen Stern einmütig drumherum. Keiner hatte mit Q-Anon - ergo der sichtbaren Wiederbelebung des mittelalterlichen Hetzmythos der jüdischen Brunnenvergiftung - irgendein Problem.
Wenn Ihr - Termiten - Euch in Eurer Blase wirklich so von jeglicher Humanität verabschiedet haben solltet, das Ihr Euch mit einem solchen Milieu gemein macht - Anzeichen dafür deuteten sich bei einigen ab 2015 bereits an, als auf dem Termitenblog deutlich rassistisch angehauchte raunende Blogs über geflüchtete Syrer auftauchten (nicht bei Leuten wie Ebertus - aber der ließ solche leider gewähren, die offenbar die Grenze zwischen Relgionskritik und rassistischer Verachtung für Muslime nicht sauber trennen konnten), dann ist das bedenklich für Euch.
Ich bin bis 2015 davon ausgegangen, dass bei allen, die sich gegen Konfrontations- und Kriegspolitik auflehnen, das tiefe Begreifen des Zivilisationsbruchs des Nazismus der moralische Konsens des "Nie wieder!" - und vor allem des "Nie wieder in diesem Land!" in Stein gemeißelt ist. Werch ein Illtum! Aber wer diesen Sockel verlässt und zwerschlagen will, der ist für mich politisch und moralisch erledigt.
Mein Beileid. Kein schöner Abschluss & Beginn des Jahres 2021. Bleiben Sie tapfer...
Warum ist das ein "ehemaliger Nutzer"? Weiß das jemand?
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde AlphaBeta gesperrt, weil sie angeblich auf eine rechtslastige Seite verlinkt haben soll.
Es spricht einiges dafür, dass diese nicht mit jener und auch nicht mit der, deren Klarnamen hier irgendwo genannt wurde, identisch ist.
Vielleicht, weil er / sie jemandem widersprochen hat, die ursprünglich auch gesperrt wurde, weil sie nicht dem damaligen Mainstream entsprach. Times are changing...
Hoffe dass das nicht der Grund war, aber ausschließen würde ich es gar nicht. I.d.F. einfach nur krank was hier abläuft.....
Ich fand die Kommentare damals auch sehr gut und habe die Sperrung bedauert. Aber in einem ihrer neuen Beiträge unterschrieb sie mit einem vermeintlichen Klarnamen. Wenn man den recherchierte, konnte man sehr merkwürdige Informationen über diese Person [?] finden.
Aber egal. Bringt ja nichts. Alles nur Spekulation.
Jedenfalls glaube ich niemals, dass jemand, der solche Kommentare schreibt, eine pädagogische Ausbildung hat und als Lehrerin (noch dazu in Sek. II) tätig ist. Wie kämen diese abgehobenen, unsachlichen, inhaltlich unkorrekten und mit einer Aggressivität, die ich primär mit Rechtsradikalen assoziiere, geschriebenen Kommentare bei Schülern, Kollegen oder Vorgesetzte an?