In der Schlange vor dem Bäckerladen in der Bahnhofshalle traf ich am Morgen N., der auf dem Weg von der „Zwiebel“, wo er bei Bier und Bommerlunder das neue Jahr begrüßt hatte, nach Hause auf Bio-Röggelchen wartete und mir mit schwerer Zunge erklärte, warum die sächsischen Massen dafür Zeugnis ablegten, dass die opportunistischen Gutmenschen in den Hauptbahnhöfen und Flüchtlingsheimen nicht das deutsche Volk repräsentierten. Es sei beschämend für die Linken, dass ausgerechnet rassistische Kleinbürger aus der ostdeutschen Provinz mit der deutschen Tradition der Anpassung an bestehende Machtverhältnisse brächen. Wir müssten, wenn er wieder ganz nüchtern sei, unbedingt über linken Populismus reden. Der sei, glaube er, nämlich das Gebot der Stunde.
Wir verabschiedeten uns an der Brötchentheke. Er müsse jetzt, sagte er, erstmal bei Sardinen, Bio-Brötchen und Espresso über lechts, rinks und die ganze Scheiße nachdenken.
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