Ein Weg aus der Krise

Entschuldigungsfeier Angesichts der drohenden Wiederkehr des Kalten Krieges sind nun Selbstkritik und Vertrauensbildung angesagt. Eine Stadt zeigt, wie's geht.

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Das Aktionsbündnis Freundschaft aus Vertretern von Parteien, Wirtschaft, Kirchen und Organisationen der Zivilgesellschaft lädt für Freitag, den 1. April 2016, zu einer Entschuldigungsfeier ein. Diese Events sind vorgesehen:

Feierliche Eröffnung mit einem Festakt in der Stadthalle.

Prominente Redner sind Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder, der die Gelegenheit, an den Ort seiner Reifeprüfung zurückzukehren, gern wahrgenommen hat, und Elmar Brok, CDU-Politiker und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments.

Während Schröder in seinem Beitrag („Energiesicherheit als Basis unseres Wohlstands“) die ökonomischen Aspekte der Beziehungen zu Russland beleuchten wird, wird Brok in seinem Vortrag „Der Präsident als Insel im Meer der Dekadenz“ die geistige Situation der Zeit in den Blick nehmen;

Wissenschaft

Im ZiF (Zentrum für internationale Forschung) findet eine deutsch-russische Konferenz unter dem Vorsitz von Alexander Gauland und Alexander Dugin statt.

Folgende Arbeitsgruppen sind vorgesehen:

"Russland als Sehnsuchtsort der deutschen Konservativen im 19. Jahrhundert"

„War der lange Weg nach Westen ein Irrweg? Eurasien als Gegenmodell zu EU und TTIP“

„Lügenäther vs. Aufklärung: Deutsche und russische Medien im Vergleich“

„Die Verantwortung der Mutterländer für ihre Volksgenossen im Ausland (unter besonderer Berücksichtigung der russischstämmigen Deutschen)“

„Muslimische Immigration, Entchristlichung und gleichgeschlechtliche Ehen als Indikatoren für Dekadenz“

Kultur

- Im Bunker Ulmenwall liest Wiglaf Droste aus den fiktiven Memoiren des Präsidenten;

- im Stadttheater tanzen Tänzerinnen und Tänzer des Bolschoi-Ballets gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Balletschule des Stadttheaters nach Melodien aus „Schwanensee“;

- in der Oetkerhalle dekonstruieren die Bielefelder Comedians Hans Zippert, Dietmar Wischmeyer, Ingolf Lück und Abdelkarim westliche Lichtgestalten (u.a. Obama, Merkel und den „Gutmenschen“).

Unterhaltung

- Arminia trägt gegen Gazprom Schalke 04 auf der Alm ein Benefizspiel aus, dessen Erlös den Antifaschisten im Donbass gespendet wird;

- rund um die Alm werden an diesem Tag neben westfälischen Spezialitäten (Pickert, Bratwurst, Bier) auch russische Culinaria (Borschtsch, Blini, Krimsekt) angeboten;

- am Abend werden auf der Alm Andrea Berg und die Schwarzmeer-Kosaken musizieren;

Kommunalpolitik

- Auf einer öffentlichen Sitzung üben die Fraktionen des Stadtrats Selbstkritik:

CDU- „im besten Sinn konservativ“;

SPD – „zuverlässiger Lieferant von Energie“;

Linke – „Antifaschismus der Tat“;

FDP – „Marktwirtschaft ohne Adjektive“

- Am Stadtrand werden Schilder mit der Aufschrift „802 Jahre Putinstadt Bielefeld – das gibt’s doch gar nicht“ aufgestellt.

Das Aktionsbündnis Freundschaft ruft alle Bürgerinnen und Bürger Bielefelds dazu auf, sich massenhaft zu beteiligen.

P.S.

Hauptsponsor ist der Fleischindustrielle Clemens Tönnies aus dem Umland der Stadt, der bei seiner Audienz im Kreml einen Freund gefunden hat und auch nach der sog. Annexion der Krim 300 Mio € in Russland investieren will.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

koslowski

"In Saloniki / weiß ich einen, der mich liest, / und in Bad Nauheim./Das sind schon zwei." (Günter Eich, Zuversicht)

koslowski

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