»Das Wesen der Kunst…ist, etwas Totes lebendig zu machen, das Verborgene sichtbar, dem Sprachlosen eine Sprache zu geben, dem Ungehörten Gehör zu verschaffen, der Kälte Wärme zu geben, der Hitze Abkühlung zu verschaffen und den Nebel, der über der Welt liegt, zu lichten...«
…sprach Flo, Tochter aus gutem Hause und Gymnasiastin aus Bielefeld-Gadderbaum, zu Alen, Türsteher mit Migrationshintergrund aus Bielefeld-Baumheide, der sich in diesem Moment in sie verliebte und beschloss, „gegen das Vergessen“ alles aufzuschreiben.
…schreibt Nuran David Calis, Regisseur und Schriftsteller mit Migrationshintergrund aus Bielefeld-Baumheide, in seinem ersten Roman „Der Mond ist unsere Sonne“ ( Fischer, 2011 ).
Ich bat O., der bei Bier und Tischfußball diese Zeilen mit Emphase vorgelesen hatte, mir den Roman zu leihen, und versprach, ihn bis zum Welttag des Buches (gleichzeitig Welttag des Bieres) am Wochenende zu lesen. Bielefeld als Schauplatz eines zeitgenössischen Romans, in dem die Kunst junge Leute zur Liebe und zum Schreiben verführt – das kam mir doch recht surreal vor ...
Kommentare 7
Wenn ich nur wüsste, was das ist: "Tochter aus gutem Hause". Ich habe zwei. Wenn sie mich fragten, ob sie aus gutem Hause seien, müsste ich passen. Ich vermute aber, eher nicht.
"Wünsch dir nicht schöne Kinder, wenn sie nichts taugen, und freu dich nicht über mißratene Söhne!" (Sirach 16, 1)
Vielen Dank, lieber koslowski,
für das erneute Nebel-Lichten ;-)
Herzlichst
archie
Flo: Vater Oberstudienrat und Mutter sozial engagierte Hausfrau, wertkonservative Wähler der Grünen, Eigenheim und Abo für's Stadttheater, Gymnasium und freiwilliges soziales Jahr für die Tochter. Erinnerte mich irgendwie an uns. Werde meine Töchter mal fragen, ob sie glauben, aus "gutem Hause" zu stammen.
Schön, mal wieder von dir zu lesen. Beste Grüße!
Wenn das so sein sollte, müsste ich nochmal in mich gehen. Die hier beschriebene Familiensituation würde man durchaus als (gut) bürgerlich kennzeichnen können, also staatsergeben das gute Gewissen pflegend.
als (gut) bürgerlich kennzeichnen können,also staatsergeben das gute Gewissen pflegend. - Bürgerlich ja, aber staatskritisch (so viel politischer Liberalismus muss sein) und beseelt von einem aktiven Gutmenschentum (in der Tradition sozialdemokratischer Kümmerer). Es gibt üblere Zeitgenossen, in der dFC aber doch ziemlich out.