Nachdem im Verlauf der Woche bekannt geworden war, dass es vor den Discotheken im Bahnhofsviertel in der Sylvester-Nacht zu Übergriffen von arabisch/nordafrikanisch aussehenden Gruppen junger Männer gegen Frauen gekommen war, appellierte die Leiterin der Lokalredaktion der führenden regionalen Zeitung in ihrem Kommentar am Samstag an ihre Leserinnen und Leser, die „bisher gelebte Willkommenskultur in Bielefeld“ durch einen „Generalverdacht gegen Flüchtlinge“ nicht aufs Spiel zu setzen.
Aber die „lieben Bielefelder“ (und Bielefelderinnen) zeigten sich uneinsichtig und hielten in Leserbriefen dagegen:
Sollte ich meinen kleinen Hund gegen einen Bullterrier eintauschen, um gegebenenfalls meiner Ablehnung gegenüber sexuellen Handlungen Nachdruck verleihen zu können?
Den Frauen empfehle ich, sich bei der nächsten Wahl die richtige Partei auszusuchen.
Die Bombe tickt und dem bösen Wolf tropft der Zahn.
Glauben denn die naiven Gutmenschen, dass diese Menschen ihr angestammtes Rollenverständnis ablegen, wenn sie deutschen Boden betreten?
Es kann nicht sein, dass Gutmenschen ihr Lebensgefühl der ganzen Nation „verordnen“ unter einem arroganten Moralimperialismus.
Der Generalverdacht könnte bewirken, dass diese friedlichen Menschen dafür sorgen, dass die Kriminellen ausgeliefert werden. Das gleiche gilt natürlich auch für deutsche Verbrecher.
Der Islam verträgt sich mit Europa nicht, deshalb Außengrenzen zu und kontrollieren, dann bleiben unsere Werte erhalten.
Entweder wir finden zur Rechtsstaatlichkeit zurück, was eine Ausweisung der illegalen Immigranten bedeutet, oder das Volk wehrt sich ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz.
„Scheiß Wutbürger“, murmelte ich, legte die Zeitung weg und flüchtete mich auf der Suche nach Trost in die Commmunity. Hier las ich
Die politische Linke befürchtet den bürgerlichen Vorwurf, außerhalb des olivgrünen Gutmenschentums und deren Suppenküchen zu stehen.
Wer einem Volk seinen Nationalstolz ausreden will hat nichts anderes im Sinn als seinen eigenen Selbsthass zu zelebrieren. Gerade dieses ständige Schlechtreden der eigenen Nation ist eine der Triebkräfte für rechte Gruppierungen da diese diesen Unsinn nicht machen und damit unsinnigerweise attraktiver gemacht werden als sie sind.
Ich haben jetzt schon mehrmals die AFD gewählt und werde das auch weiter tun. Diese Partei ist keine Gefahr sondern ein Chance die falsche Politik in Deutschland zu ändern.
Resigniert verließ ich meinen Elfenbeinturm, in den ich mich, vor der Realität Schutz suchend, zurückgezogen hatte, und begab mich ins Cafe Botanik in der renovierten Altstadt, wo ich geschäumte Milch und Kochbanane bestellte und über mein verpfuschtes Leben als Gutmensch in gesicherten Lebensverhältnissen nachdachte.
Kommentare 11
Ich als Gutmensch resigniere nicht, sehe es vielmehr als eine der vielen Herausforderungen, die das Leben lebenswert machen, so man nicht im Altertstrübsinn vor sich hindösen will ...
Wenn ich die Zitate lese, denke ich, könnte die Redaktion ihre Netiquette anwenden. Dort steht u.a.: Bedenken Sie ..., dass der Freitag ein Tendenzbetrieb ist, der von der Möglichkeit Gebrauch machen kann, sein Hausrecht auszuüben.
Mein Rezept gegen den Alterstrübsinn: unbegleiteten jungen Flüchtlingen etwas Deutsch beibringen und sie zu Behörden, Ärzten usw begleiten. Klappt ganz gut, hilft aber nicht an allen Tagen gegen Melancholie und das Gefühl der Vergeblichkeit.
Lieber nicht, denn ich wüsste schon gern, wie die dFC tickt.
Eine durchaus spannende Tätigkeit.
Entsprechendes praktiziere ich schon seit einigen Jahren mit jungen/jugendlichen Menschen, also nicht nur Flüchtlingen, obwohl das nun nichts mit dem zu tun hat, was ich mein Leben lang "beruflich" machte und, wenn auch ruhiger tretend, immer noch mache. Abgesehen von freiwilliger Feuerwehr, Notfallwagen und den typischen nachbarschaftlichen und regionalen Aufgaben hatte ich also nie etwas mit solch sozialen Tätigkeiten zu tun.
Dazu kam es ganz beiläufig, als mich eine Bekannte bat, einen sehr umfangreichen Computer-Test zur "Eignungs-Bestimmung" zu bewerten, was letztlich dazu führte, dass ich den Test auch probeweise absolvierte, mit dem für mich erstaunlichen Ergebnis, ich sei zum Kenntnis-vermittelden Umgang mit Jugendlichen geeignet. Also nicht nur etwas, vielmehr sehr, ganz dicker grüner Balken.
Zuerst dachte ich, das sei ein Programmfehler, es war aber keiner. Dann telefonierte ich zufällig mit meiner Schwester, erzählte ihr davon und bekam zu hören, dass sie das schon immer sagt, da hätte ich nicht erst so einen Test machen brauchen.
Lange Rede, kurzer Sinn, es bereitet mir tatsächlich Vergnügen, zeitigt Erfolge, hält mich geistig auf Trab und bewahrt mich gleichzeitig vor einer weltfremden rosa Brille, mit der nun wirklich niemandem geholfen ist ...
Hätte mich gewundert, wenn zu Ihren vielen Talenten nicht auch die Fähigkeit zur Instruktion von Jugendlichen gehörte. Aber schön, dass es so ist.
Lieber Koslowski,
hätte mich gewundert, wenn Sie auf eine einfache Lebens-Geschichte zwischenmenschlich reagieren würden.
Hätte mich auch gewundert, wenn Sie "Kenntnis-vermittelnden Umgang" nicht in "Fähigkeit zur Instruktion" umbiegen würden, obwohl es genau das ist, was ich ausdrücklich weder wollte noch tue. In mir schlummert kein lehrerhafter Erziehung-Drang.
Das mit den "vielen Talenten" ist durchaus genau so angekommen, wie Sie es meinen.
Macht nichts, Sie kommen eben nicht aus Ihrer Haut und biegen lieber die Realtität in die Richtung, die Ihr Vorurteil unterstützt.
Einen geruhsamen Abend noch ...
Jetzt stelle man sich vor, all die leserbriefschreibenden "Wutbürger" (war der Begriff bis vor kurzem nicht noch positiv besetzt?) hätten noch das Recht, direkte Demokratie in Form von Volksentscheiden auf Landes- und Bundesebene auszuüben und würden davon im schlimmsten Fall auch noch Gebrauch machen.... Nicht auszudenken. Ohnehin habe ich zu diesem Thema lange nichts mehr gehört, vor allem von links.
Lieber MopperKopp, Sie haben Recht mit Ihrem Vorwurf mangelnder Empathie. Ich bitte Sie um Entschuldigung.
Und nun gehe ich zu meinen unbegleiteten jungen Flüchtlingen in die Stadtteilbibliothek.
Ist schon gut, ich entspreche Ihrer Bitte und werde künftig auch etwas weniger konfrontativ sein, vielleicht klappt das ja (wenn ich mich nicht MopperKopp genannt hätte, ginge das einfacher, der Name verpflichtet) ...
Konnten Sie den jungen Flüchtlingen Perspektiven aufzeigen?
Übrigens ist meine "Verwandtschaft und Bekanntschaft" über einige Länder verteilt, insbesondere die Kleinen sprechen mehrere Sprachen mit einer derartig spielerischen Leichtigkeit, dass ich mich ab und an wie ein alter Esel fühle, dem nur noch der Kopf schwirrt ...
Nachtrag:
1.
gibt es bei Facebook sogar den Aufruf, die Bürgerwehr „Sicheres Bielefeld" zu gründen. Ziel sei, sich zu mobilisieren und „an Wochenenden und Veranstaltungstagen durch die Stadt zu ziehen und mit Präsenz und Gewaltlosigkeit den Menschen klarzumachen, dass so etwas in unserer schönen Stadt absolut nicht toleriert wird". Fast 50 Nutzer hat die Gruppe.
2. In der Nachbarstadt Osnabrück verteilt ein "Hilfsverein" Pfefferspray an "deutsche Fraauen".