Geschacher um Auschwitz

Kvetch In Auschwitz, um Auschwitz und um Auschwitz herum? Polen, Ukraine und Deutschland (in Form eines Gaucks) versuchen sich im Spiel: Wer hat den Juden befreit?

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Das geschichtsrevisionistische Geschacher der polnischen und ukrainischen Regierungsmitglieder in der politischen Kälte, wer denn nun die Juden befreit haben darf, mit dem Betroffenheits-bommelchen Gaucks auf der Mütze (man will sich ja nicht erkälten), ist sowohl ein Affront den getöteten russischen Soldaten gegenüber, sonder auch insbesonders einer gegenüber den Ermordeten der Juden Europas.

https://fbexternal-a.akamaihd.net/safe_image.php?d=AQD65XCyTFMz8jkM&w=260&h=394&url=http%3A%2F%2Fstatic.harpercollins.com%2Fharperimages%2Fisbn%2Flarge%2F9%2F9780061132179.jpg

Dazu die journalistische Beteiligung in der deutschen Presse- und Rundfunklandschaft:

Rationalgalerie: Ein Spiel um Ausschwitz

JungeWelt: Zweierlei Gedenken

WDR5: Befreier von einst stehen abseits

Hintergrund: Kein Platz für Putin

Exemplarisch ist an dieser Stelle die Aussage Götz Alys im Interview mit einer hörbar überforderten Interviewerin des WDR:

"Ich halte das für eine völlige Taktlosigkeit, für eine Frechheit und für geschichtlich auch ganz unvertretbar"

Bezeichnenderweise bleiben nötige Reaktionen seitens der großen Medien auf diese Taktlosigkeiten nicht nur aus, sondern finden auch in Zeiten statt, in denen laut letzter Umfragen die Hälfte aller Deutschen finden, daß man den Holocaust doch hinter sich lassen solle. Nachrichten als Ware, Angebot und Nachfrage. Auschwitz dient wohl nur noch als "Gedenken satt" als "Spezialität auf dem deutschen Moralmenü" (Hermann L. Gremliza) statt.

Dazu ist man bereit, klaglos und ohne eines medialen Aufhebens derlei historische Entgleisungen hinzunehmen, wie sie sich polnische und ukrainische Regierungs-mitgliederleisteten. Entgleisungen, die man ohne weiteres auch als weitere Spielart des Antisemitismus bezeichnen kann.

Wenn man denn wollte.

"Es geht ja auch nicht darum, den russischen Präsidenten als Person zu sehen, sondern es geht darum, indem man den russischen Präsidenten einlädt, würdigt man die Leistungen und würdigt die Leiden des russischen Volkes im Zweiten Weltkrieg…” G. Aly

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden