Die Latenz als Zeitraum zwischen sichtbarem Ereignis und verborgener Reaktion.
latent kapitalistisch
latent antisemitisch
latent rassistisch
latent autoritär
latent totalitär
latent frauenfeindlich
latent gewalttätig
latent aggressiv
latent homophob
"Wegen der manchmal so langen Latenz können Ursache und Wirkung nicht immer zugeordnet werden" und man befindet sich sozialpsychologisch im Niemandsland zwischen den manifestierten Phänomenen (Weltbild vs. Selbstbild vs. Realität). Kritik wird durch Zweifel erstattet, jegliche Skepsis wird beerdigt. Der Duden sagt dazu :
„Bedenken, schwankende Ungewissheit, ob jemandem, jemandes Äußerung zu glauben ist, ob ein Vorgehen, eine Handlung richtig und gut ist, ob etwas gelingen kann"
Das Merkmal latent autoritärer Gesellschaftssysteme neigen dazu diese Schwankungen und Latenzen in Skepsis und Zweifel und Kritik nicht ausbalancieren zu wollen, sondern festzulegen oder zu tabuisieren: schlagende Worte treten in den Vordergrund (aktuell dürften das Putin-Versteher, Verschwörungstheoretiker, Terrorist, Schmarotzer, Gutmensch uvm. sein ) und bilden in unsicheren Zeiten (Krise) die sicheren Denkstrukturen, an denen man sich entweder freiwillig oder zwanghaft zu orientieren hat.
Im Zuge langer Latenzzeiten werden nicht nur Ursache/Wirkung-Phänomene als nicht mehr oder kaum noch einordenbar klassifiziert, Ursache und Wirkung werden entwertet (jede Ursache kann jederzeit jedwede Wirkung haben) oder gleich aus dem Diskurs gebannt: Die Sau wird mal wieder durchs Dorf getrieben. Irrationalität wird zur zentralen Ausdrucksform der Verzweiflung, Latenzen zum gesellschaftlichen Normalnull ohne Kritik und Theorie.
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