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Leidkultur Wir brauchen keine neue Leitkultur, wir haben schon längst wieder eine?

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5 Minuten. Das ist in etwa die Zeitspanne, die man beim durchforsten des deutschen Blätterwaldes benötigt um die Spur aufnehmen zu können.

»Menschengerecht« oder was? fasst es dankenswerterweise in einem Kommentar zusammen, selbst wenn es das gar nicht wollte.

Die Kräfte, die da im inneren deutscher Politiker schlummern, sie wollen raus, ans Licht. Sie können anscheinend nicht anders. Es wird von "Transitzonen" und "menschengerecht" schwadroniert, es sollen wieder Zäune und Barrikaden und Wachmansnchaften errichtet werden und es wird klar: Der Deutsche ist mal wieder am organisieren!

Die Wachhunde stehen schon bereit, die Wachmannschaften jenseits der Rechtsnorm heizen schonmal vor. Die Mitte macht sichs in der Ökonomie gemütlich und schnuppert gelegentlich rein in Omas gmütliche Kuchl im rechten Teil des Hauses: "Na isser schon fertig?" Die gesamte Leitpresse ist ein "Pressköter" wie gehabt und schon beschrieben und so ganz allgemein bekommt man den Eindruck als hätte Fallada "Bauern Bonzen Bomben" noch nicht fein genug ausformuliert. Er könnte es heute.

"menschengerecht" klingt wie das Neudeutsch2015 von "Jedem das Seine" einer neuen teutonischen "Mehr Verantwortung"- Gesamtausgabe.

"Längst hat sich die Islamverachtung der Gebildeten mit dem Rassismus der Unterschicht vereint." schreibt Augstein und er hat Recht, aber dazu kommt, daß die Linke sich selbst verachtet, indem der nochlinkereLinke dem nurLinken mangelnde Moral vorwirft ohne je deutlicher zu werden, was denn nun genau Moral so sei (es soll darüber diskutiert werden, statt geschrieben), ausser der vielgerühmten Meinungsfreiheit, die ja gerade noch so herrscht und grade den Bach(mann) runtergeht und zusammen mit dem imaginierten Gesamtkonstrukt freie Welt/Westen/EU/USA gemeinsma gegen den Feind (den brauchts ja immer) im Osten und im Süden (die Himmelsrichtungen stehen auch grundsätzlich fest) automatisch in den Kommunismus führen soll (wenn man fleissig daran glaubt).

"Wer ist gefährlicher, der Russe oder der Grieche? fragt BILD"

Das ist de-fuckin´-facto unsere Leidkultur. Ein sich breit aufstellender, hemmungslos konkurriender Egoismus, der sich erneut die Charaktermaske des leitkulturellen Völkischen überstülpen möchte, um überhaupt noch so etwas wie "Staat" (nicht zu verwechseln mit "Nation") simulieren zu können.

Da hilft nix mehr.

Ausser Plan B.

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