Nach dem Verlust der Illusionen

Posthistorie Der Kapitalismus ist unschlagbar, sagen enttäuschte Linke wie der 68er Wolfgang Pohrt. Eine Entgegnung
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Wäre die Schlange eine Fahnenstange, wäre das Ende absehbar
Wäre die Schlange eine Fahnenstange, wäre das Ende absehbar

Illustration: Otto für Der Freitag

Die alt gewordenen Theoretiker der Studentenrevolte von 1968 publizieren und publizieren – wie unter Zwang. Früher nannte man sie Neomarxisten, und seit Ausbruch der Weltfinanzkrise ist Marx ja auch wieder en vogue – mitsamt einem Antikapitalismus, der merkwürdig vertraut erscheint, aber auch wieder ganz anders ist als jener der Jahre 1968 ff. „Marxismus ist Schlafmittel, Beruhigungspille und Beschäftigungstherapie“, heißt es im Pamphlet eines anderen Altgewordenen. „Wenn der Marxismus in Mode kommt, ist das ein Symptom der Flaute“, schreibt Wolfgang Pohrt in Kapitalismus Forever (Edition Tiamat, Berlin 2012, 13 €).

Pohrt gehört zu jenen Theoretikern, die sich im Gefolge der Studentenbewegung einen Namen gemacht haben. Ber