Kurze Fahrtunterbrechung

Tödlicher Unfall durch Castor-Zug Die Verantwortlichen müssen sich nun erneut fragen lassen, ob Atomtransporte noch verantwortbar sind
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Der Augenblick des Nachdenkens währte nur kurz. Dann ging alles weiter wie gewohnt. Im Krankenhaus von Avricourt in Lothringen starb der Atomkraftgegner Sebastien D., dem der Castor-Zug die Beine abgefahren hatte. Den Ablauf dieses achten Castor-Transports nach Gorleben veränderte dieser Tod nur für wenige Stunden. Der Zug mit zwölf Behältern setzte seine Fahrt fort. Das Polizeiaufgebot im Wendland formierte sich. Die verschiedenen Protestgruppen beschlossen, ihre geplanten Aktionen einschließlich Schienenbesetzungen nicht zu verändern.

Politiker beteuerten die Unabänderlichkeit der Transporte. Rings um den Verladebahnhof in Dannenberg bereiteten sich Demonstranten auf eine lange, nasskalte Nacht vor. Ein wenig anders sollte der Charakter der Protesta