Assange kluger Schachzug gegen die USA

WikiLeaks Letzte Woche gewährte das südamerikanische Land Ecuador dem Mitbegründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, politisches Asyl. Und das finde ich gut so.

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Denn ehrlich gesagt, glaub ich, dass Assange Opfer des Machtgebarens von den USA ist.Man kann zu den Enthüllungen, die die Plattform seit 2007 immer wieder im Internet veröffentlicht, stehen wie man will. Ich selbst glaube, dass wir Menschen viel zu wenig erfahren, was so hinter verschlossenen Türen politisch und wirtschaftlich von den Mächtigen dieser Welt so beschlossen wird. Insofern ist es für mich o.k. dass es Enthüllungen gerade auch zu militärischen Operationen gibt, wie dies geschehen ist im Frühsommer 2010, als WikiLeaks Enthüllungen zum Afghanistan-Krieg preisgab.

Was mich dann aber schon damals stutzig machte, war, dass kurz nach dieser Enthüllung, plötzlich Assange, die Gallionsfigur der Plattform, bezichtigt wurde, in Schweden jemanden vergewaltigt zu haben. Ehrlich gesagt glaub ich nicht daran. Es würde mich nicht wundern, wenn man damit Assange etwas in die Schuhe schieben wollte, um ihn mundtot zu machen und damit auch WikiLeaks den Todesstoß zu versetzen. Jedenfalls seltsam ist das doch schon, oder?

Für mich steht fest, dass Assange zu Recht Angst hatte, nach Schweden zu gehen. Angst davor, von Schweden wegen den Enthüllungen an die USA ausgeliefert zu werden. Und er hat, nachdem auch Großbritannien, wo er zuletzt ohne Erfolg gegen seine Auslieferung nach Schweden prozessiert hatte, nicht mehr sicher ist, das einzig Richtige getan, nämlich bei der Botschaft von Ecuador in London um Asyl nachgesucht.

Damit hat er zumindest erst einmal sich Luft verschafft, und den USA ein Schnippchen geschlagen. Ich bin jetzt mal gespannt, wie das weitergeht. Aus dem strafrechtlichen Fall ist jetzt ein politischer geworden, mit der Folge, dass die ganze Welt Zeuge ist, wie es hier weiter geht. Man kann gespannt sein.

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