Dritte Welt: Ausbeutung mit Todesfolge

Bangladesch Am vergangenen Wochenende brannte es in einer Textilfabrik in Bangladesch, einem der ärmsten Länder der Welt. Über 100 Näher, vorwiegend Frauen, starben in den Flammen.

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Weitere Brände in diesem Jahr

Und einen Tag nach diesem schlimmen Brand gab es in diesem Land wieder einen Brand, diesmal „nur“ mit 8 Toten. Wollen wir auch nicht vergessen die 300 Tote beim Brand einer Textilfirma in Pakistan im September dieses Jahres.

Prinzip: So günstig wie möglich

Diese Textilfabriken, in denen es gebrannt hat, haben mehrere Faktoren gemeinsam. Sie arbeiten hauptsächlich für ausländische Firmen, die dort günstig produzieren lassen. So ließ C& A in dieser besagten Fabrik in Bangladesch, wo es über 100 Tote gab, T-Shirts anfertigen und die Fabrik, die im September bis auf die Grundmauern abbrannte, arbeitete unter anderem für KIK. Das sind nur zwei bekannte Namen: Klar, auch die anderen Globalplayer der Markenhersteller lassen ihre Sachen in diesen armen Ländern machen – zur Gewinnmaximierung – natürlich!!!!

Wettbewerb zwischen Dritte Welt Länder

Vergessen wir auch nicht den Wettbewerb um die meisten Aufträge, der zwischen Ländern, wie Bangladesch, Pakistan, Vietnam China, entstanden ist. Wer am günstigsten produziert, bekommt den Zuschlag. Und günstig heißt, man spart am Personal und auch an den Produktionsräumen, wie zum Beispiel an einen ausreichenden Brandschutz.

Gewinner und Verlierer

Die Gewinner sind leicht ausgemacht: das sind die Fabrikbesitzer, die die Arbeitnehmer ausbeuten, um möglichst viel einzustreichen von dem Geld, das die Hersteller ihnen für die Aufträge geben. Die Hersteller, die ihre günstig produzierte Ware so mit mehr Gewinn an den Mann beziehungsweise an die Frau bringen können, und vergessen wir auch nicht uns Verbraucher, die billige Sachen erhalten. Und die Verlierer? Ja, das sind erst einmal die vielen Frauen und Männer, die für ein bisschen Essen von früh bis spät in diesem Todesfallen arbeiten müssen. Und die Kinder von Brandopfern, die jetzt Waisen wurden.

Schattenseite der Globaliserung

Verlierer sind aber auch wir von der „Ersten Welt“, weil wir mit dieser Globalisierung etwas sehr Wichtiges verloren haben. nämlich denn Sinn für das wirklich wichtige im Leben. Leben ist eben nicht nur Konsum auf Teufel komm raus. Das sollten wir bedenken, wenn wir das nächste Mal einkaufen gehen.

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