Zypern-Krise zeigt kopflose Politik in der EU

Bankabgabe Wie geht es weiter mit unserem gemeinsamen Europa, unserer gemeinsamen Währung?

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Es hätte so schön sein können. Verschiedene Länder vereint durch eine Währung. Kein lästiges Geldwechseln mehr, offene Grenzen innerhalb der EU. Jeder steht für den anderen ein. Wie halt in einer guten Familie.

Diese Wunschvorstellung ist für mich seit der Zypern-Krise nun vorbei. Denn die Vorgehensweise der Politiker in Brüssel im Zusammenhang mit dem von der Pleite bedrohten Zypern hat mich ehrlich gesagt wirklich geschockt. Da hat man doch Zypern, das ohne frisches Geld aus Brüssel bald pleite ist, einfach mal so erpresst. „Sammel Geld von deinen Bankkunden ein, und dann bekommst du Hilfskredite von uns“, so lautete die Botschaft.

Was kann man aus der Zypern-Krise mitnehmen?

Jedenfalls, dass unsere Politiker doch sehr hilflos wirken, wenn es um Krisenbewältigung geht. Das die Finanzkrise, immer noch nicht vorbei ist, ja dass es sogar in den nächsten Jahren noch schlimmer wird. Und drittens müssen wir uns vor Augen halten, dass auch unser Geld nicht mehr sicher ist auf der Bank. Denn auch bei uns könnte es irgendwann zu einer zwangsweisen Bankabgabe kommen.

Es wird Zeit, dass die Politiker mal wirklich ehrlich darüber nachdenken, wie sie mit dem Abbau von Schulden in den einzelnen Euro-Ländern umgehen wollen. Weder rigide Sparprogramme noch Zwangsabgaben sind hier eine Lösung. Vielleicht muss man sich auch mit dem Gedanken abfinden, dass es kein Wirtschaftswachstum auf Dauer gibt, dass man auch über Szenarien nachdenken sollte, wenn man trotz Globalisierung an die Grenzen des Wachstums stößt.

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