Arbeit als Stringenz?

Glosse über die Zwanghaftigkeit der Menschen arbeiten gehen zu müssen

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Der Mensch ist mit der Arbeit verbunden wie das Baby mit der Nabelschnur der Mutter. Jedes Individuum sollte also einer geregelten Arbeit nachgehen, weil sie seine Existenz, sein Einkommen und sein Selbstbewusstsein darstellen. Die Menschen arbeiten ja meistens in Fabriken oder Geschäften etc., ja sie sind sozusagen angebunden an ihren Arbeitsplatz wie ein Hund an der Leine. Aber wer Geld verdienen will, muss sich auf dem Arbeitsmarkt vieles gefallen lassen, welches die meisten Arbeitnehmer jedoch mit sich machen lassen, weil sie beispielsweise eine Familie zu versorgen haben und die Kündigung des Arbeitsplatzes ein herber finanzieller und sozialer Verlust wäre. Niemand arbeitet „unbedingt“ gerne, doch die gesellschaftlichen Zwänge zwingen den Einzelnen sich einen Arbeitsplatz zu suchen, um wieder mit im Spiel zu sein, weil er sonst gesellschaftlich ausgegrenzt wäre und im sozialem Gefälle, wie auf einer Rutsche, schnell unten angekommen ist. Der Arbeitsplatz zeigt also den sozialen Status des Bürgers an, der sich aber auch an anderen orientiert und sich mit ihnen vergleicht und je nach beruflicher Qualifikation aufsteigen kann in diesem System und möglicherweise damit Karriere macht und somit entsprechend ein höheres Einkommen erzielen kann. Arbeiten ist also ein notwendiges Übel und sollte man darauf verzichten wollen, ist der beschwerliche Weg zum hiesigen Sozialamt nicht weit. Dort muss man sich mit dem „Hartz IV-Satz“ anfreunden, (den Peter Hartz damals hervorbrachte und das Kunststück vollbrachte Gelder veruntreut zu haben, die ihm vom Gericht eine zweijährige Bewährungsstrafe einbrachte). So gesehen kann Geld also unmoralisch werden und tatsächlich soweit führen, dass man hinter Gitter landen kann und gesellschaftlich geächtet wird. Derartiges wird wohl niemand in Erwägung ziehen wollen, weil die deutsche Justiz ihren Strafmaßkatalog bereits gezückt in den Händen halten wird.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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