Der lange Weg zur Arbeitsstelle

Satire über menschliche Schwierigkeiten zur Arbeit gelangen zu müssen

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Es war noch dunkel, als ich im Schlafanzug aus meinem Bett stieg, weil ich dringend auf Toilette musste, um dort mein Geschäft zu verrichten. Als ich anschließend dort in den Spiegelschrank schaute und mein bleiches Gesicht und die zerzausten Haare sah, erschrak ich kurz, als mir aber plötzlich die Augen vor Müdigkeit zu fielen und ich deswegen mein Bett wieder aufsuchen mußte. Ich hatte nur den sehnlichsten Wunsch verspürt, sofort einschlafen zu können, was dann auch geschehen ist.
Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, schien die Sonne bereits grell durch die Fensterscheiben im Schlafzimmer, so dass sie mir unangenehm in die Augen stach. Dies hatte jedoch den Vorteil, das ich sehr schnell wach wurde und so ging sofort auf Toilette, um dort ausgiebig zu duschen. Beinahe etwas zu lang jedoch, musste ich doch pünktlich auf der Arbeit sein, denn die Fahrt mit meinem Auto dort hin, dauert immerhin eine halbe Stunde, so dass ich mich beeilen musste.
Als ich meine Sachen dann angezogen hatte, erweckte die morgendliche Sonne gute Laune bei mir und so sang ich ein paar Songs von Elvis Presley, welche mir zu singen eine Freude waren und ich mir in diesem Moment nichts Schöneres hätte vorstellen können. Doch mein Focus richtete sich nun wieder auf die Arbeit, denn zuerst musste ich noch meinen Ferrari aus der Garage holen. Dies gelang mir dann relativ schnell und ich düste los, Richtung Arbeitsstelle. Doch kurz nach der Hälfte der Strecke, streikte der mächtige Motor des Ferraris und es stieg dunkler Qualm aus der Motorhaube. Ich rief per Handy sofort den ADAC an und schilderte aufgeregt das Problem mit meinem Wagen. Sie mussten ihn kostenpflichtig abschleppen, so dass ich erst mal keinen Wagen mehr zur Verfügung hatte.
Ich rief nun hektisch auf der Arbeitsstelle an und wurde mit dem Personalchef verbunden. Schlecht gelaunt hörte er mir zu und meinte nur, ich solle doch mit dem Taxi kommen, welches ich aber bezahlen müsse, das mir natürlich nicht in den Kram passte. Widerwillig bestellte ich also ein Taxi, welches mich sicher zur Arbeit fuhr. Die 56,23 Euro für die Fahrt mit dem Taxi musste ich, wie es mit dem Personalchef der Firma abgesprochen war, leider selbst bezahlen, was mir meine gute Laune um ein Haar wieder verdorben hätte.

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Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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