Ein kalter Tag im Januar

Kurzprosa zum Thema Natur

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Es herrscht beinahe Windstille an diesem Sonntagmorgen im Januar, als ich mich auf eine Holzbank setze und zufällig nach oben zum Himmel blicke, sieht dieser aber bedeckt aus und durch die dicht zusammengedrängten Wolkenpaare zudem einer Nebelbank ähnlich.
So fallen jedoch in Sekundenabständen kaum hörbar, immer wieder vereinzelt Regentropfen auf meine Winterjacke, die sie aber abhalten kann, doch manchmal fallen sie auch auf meinen empfindlichen Schädel, aber so sachte, das es mich nicht unbedingt stört, ich es aber durchaus wahrnehmen kann.
Da es heute bereits recht kalt ist, ist meine Entscheidung von mir richtig gewesen, meine Winterjacke anzuziehen, um der Kälte bzw. dem ungemütlichen Januarwetter Paroli bieten zu können.
Aber auch einige Vögel, die im Hintergrund lebhaft zwitschern und umher fliegen, bemerke ich jedoch primär akustisch als visuell, denn die kleinen Wirbeltiere, kann ich mit meinen Augen ja kaum ausmachen, so schnell fliegen sie aus den Büschen am Wegrand dort und auch in der selben Geschwindigkeit wieder hinein. So dass ich das Zwitschern, welches sie dabei trällern, mit meinen Ohren recht gut orten kann und die Vögel deshalb zunächst nicht visuell erkennen muss, obwohl man der Meinung sein könnte, dies vorrangig tun zu müssen. Doch es verhält sich eben anders: Denn wenn ich mich auf einen dieser Vögel konzentriere, ist es eben vor allem das Zwitschern, was ich zuallererst akustisch zuordnen kann und erst daraufhin den Vögeln hinterherschaue, die aber so schnell und unorthodox fliegen, das es mir nur selten gelingt, einen dieser scheuen Vögel im Blickfeld halten zu können, so sehr ich mich auch anstrengen mag.
In der Zwischenzeit aber, ist die Temperatur um geschätzte zwei bis drei Grad gesunken und auf der Holzbank auf der ich die ganze Zeit sitze und den Vögeln nachschaue, wird es mir langsam doch umgemütlich kalt und diese Kälte, dringt sogar durch meine dick gefütterte Winterjacke, so dass ich den Entschluss fasse, nach Hause zu gehen. So verstaue ich meinen Schreibblock noch in meine Baumwolltasche und stehe dann etwas fröstelnd von dieser Bank auf und mache mich ganz in meine Träume versunken auf den Weg heimwärts.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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