Ein Strauß roter Rosen

Drama zum Thema:: Gefühle

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Der Strauß roter Rosen duftet wie Bienenhonig so angenehm, die wohl ein Verehrer seinem Schwarm schenken will und so hält er ihn vorsichtig in seinen kräftigen Händen und der Mann wirkt dabei recht gelassen, schaut man aber genau hin, ist er aber auch angespannt, kann er ja nicht wissen ob sein Schwarm davon wirklich angetan sein würde. So geht er mit dem Strauß roter Rosen in aller Eile durch die halbe Stadt, bis er an deren anderen Ende endlich angekommen ist. Ihre Wohnung liegt nicht weit von hier, höchstens fünf Minuten Fußweg und der Mann geht schnellen Schritts, bis er die Wohnung der Dame in Augenschein nehmen kann. Am Eingang der prachtvollen Villa, erkennt der Mann dort an der rechten Seite eine goldene Klingel, die er zweimal hastig drückt, bis er einen gediegenen Ton der Klingel vernimmt. Und so wird ihm kurzerhand elektrisch die Türe aufgedrückt. Nachdem er einige Schritte getan hat, steht der Mann nun mutterseelen allein vor der Haustüre des Anwesens, wo tatsächlich an der rechten Seite wieder diese goldene Klingel angebracht ist, die er wieder erneut zweimal drückt, bis er diesen altmodischen Klingelton vernimmt. In der Erwartungshaltung, das ihm nun endlich die Türe aufgemacht wird, wird der Mann aber bitter enttäuscht, weil sie von seinem Schwarm einfach nicht geöffnet wird. So klingelt der Verehrer dann aus Wut und Verzweiflung immer wieder an dieser Klingel, bis ihm der rechte Zeigefinger davon so weh tut, das er vor Schmerzen laut aufschreit. Sein Schwarm hingegen ist weiter nicht zu sehen und nicht zu hören. Da ihm die Dame nicht aufmacht und ihn ignoriert, schmeißt der Verehrer den Strauß roter Rosen plötzlich vor ihre Haustüre, so dass die Rosen völlig durcheinander auf dem Abstreifer liegen und somit von ihrer Schönheit sehr viel einbüßt haben und kein Hingucker mehr sind.
Mit gesenktem Haupt und sehr ernster Miene, verlässt der Mann dann zügig das Anwesen seines ehemaligen Schwarms und dass ohne den Strauß roter Rosen, den er aber jetzt auch nicht mehr benötigen wird.
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Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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