Entwicklungsstörung bei Frauen

Essay zur Magersucht

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Niemals im Leben wollte sie erwachsenen werden. Niemals die Pflichten und die Verantwortung der Erwachsenen, auf ihre zarten Schultern legen. Sie konnte dem Erwachsen sein nichts abgewinnen, ja, sie hasste ihn inständig und würde mit ihm wohl nicht glücklich werden.
Ihre kindliche Haltung, die Attitüde eines Mädchens, welches nicht zur Frau werden will und ihre kindlichen Züge, waren gut zu erkennen. Rot werden wenn Männer sich für sie interessierten, war Ausdruck ihrer kindlichen Scham dem anderen Geschlecht gegenüber, ihre mädchenhafte Haltung dazu, wollte sie aber nicht hergeben.
Sie war schlank und schnell auf den Beinen, dabei flink und behände, aber wie es wirklich in ihr aussah, das wusste nur sie selbst und sonst niemand anders!
Die Mahlzeiten waren ihr stets ein Groll! Sie stocherte meist lustlos in ihrem Essen herum und bekam höchstens ein paar Bissen herunter, anstatt das Mittagessen einmal komplett auf zu essen, denn sie befand sich an der Grenze zur Magersucht und müsste sich von einem Psychiater behandeln lassen, doch eine Therapie schlug sie zum jetzigen Zeitpunkt aus, denn auf Psychiatrie, konnte sie sich momentan nicht so recht einlassen.
Einen Freund, den hatte sie schon lange Zeit nicht mehr, so hatte sie zum männlichen Geschlecht auch kaum nennenswerte Kontakte, obwohl sie ja blendend aussah, mit ihren knapp dreißig Jahren, hätte sie wohl genügend Männer haben können, wenn sie es nur gewollt hätte!
Sie war sehr traurig über den Umstand, das es mit den Männern nicht klappte und so weinte sie bittere Tränen, wenn sie Daheim war, denn sie schämte sich ihrer Tränen und würde sie im öffentlichen Leben, niemals zeigen wollen. So unglücklich sie privat auch war, so glücklich trat sie den Menschen ihrer Umgebung gegenüber, die sicher nichts von ihrer Magersucht und ihrer latenten Melancholie werden erahnen können.
So bleibt sie alleine mit sich, mit ihren gesundheitlichen Beschwerden und will sich diesbezüglich auch nicht helfen lassen und ihr mädchenhaftes Wesen auf keinen Fall hergeben und sei es auch zum Nachteil ihrer angeschlagenen Gesundheit und ihrer persönlichen Entwicklung. Hinsichtlich ihrer psychischen Defekte jedoch, sollte sie den schweren Schritt zum Erwachsenen sein dennoch wagen, ehe es immer schwieriger wird, jene Fehlentwicklung wieder so hinzubekommen, das sie die spannende Welt, wieder als lebenswert erachtet und aus dem Mädchen von einst, sich eine junge intelligente Frau wird entwickeln können.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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