Freunde oder Feinde?

Essay zum Thema menschlicher Beziehungen

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Als der warme Wind heute Mittag, mir sanft über das Gesicht wehte, als würde es mich streicheln wollen, fühlte ich mich doch entspannter und erleichterter, als je zuvor.
Meine Sorgen also, wurden mit Hilfe der Mittagsonne bekämpft, um sie ein Stück weit zu dezimieren, welches ein Geschehen war, das ich in dieser Form so nicht kannte und mir bisher fremd blieb.
Aber das „Fremde“ muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein, vielleicht hat es nur etwas Unheimliches an sich, was die Menschen erst einmal davon abhält, sich darauf einzulassen, so wie sie es nur allzu gerne tun, wenn von ihren eigentlichen Freunden die Rede ist.
Dieses „Freund/Feind Verhältnis“, wie es Alt-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl einmal zutreffend nannte, weißt jene Ambivalenz auf, die entweder nur„ freundschaftlich“ meint oder eben nur für „feindschaftlich“ steht. Das mag zwar in der großen Politik, seine Berechtigung haben, jedoch sind die zwischenmenschlichen Beziehungen unserer Bürger und Bürgerinnen, da schon weit aus differenzierter und ausgewogener. So kann es gut sein, das aus einem treuen Freund, irgendwann einmal eine Feindschaft erwächst oder auch im umgekehrten Fall. Auch ein Wandel der Gesinnung, kann aus langjährigen Freunden, Feinde werden lassen, weil das Milieu, in dem sie sich nun befinden, von den ehemaligen Freunden, als feindselig angesehen wird und somit aus Freunden, Feinde fürs Leben entstehen lassen. Also kann z.B. aus einem beruflichem Aufstieg und der damit einherkehrenden Veränderung der Milieustruktur, sich auch der Freundeskreis, in eine andere Richtung bewegen. So dass aus dem „Alten“ freundschaftlichem, ein feindliches wird; welches vorher doch, ein rein freundschaftliches gewesen ist und es dergestalt, sicher nicht mehr geben wird.
So wird aus guten Freunden ehemals, beispielsweise durch den beruflichen Werdegang eines Einzelnen, aus Freunden, Feinde, die sich in früheren Jahren, vielleicht die ewige Treue geschworen haben. Bis sie irgendwann bemerkt haben, das jene Treue, keine Treue auf Ewigkeit werden würde, sondern, wie das Leben auch, nicht der Ewigkeit entsprechen wird.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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