Hochbegabung: doch eher eine Belastung ?

Talent macht allein nicht glücklich

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Er, der „Erhabene“, mit männlichem Stolz durchtränkt, nicht wie die meisten Männer, die nur dem Trinken roten Weines angetan sind, so hat er eine „geistige Potenz“ zu bieten,die weiter reicht, als er sie sich jemals hätte vorstellen können und mit der er zunächst auch nichts anfangen konnte. Nicht das er vielleicht zur „geistigen Elite“ der Bundesrepublik zählen würde: Denn er ist sicher kein Angeber und gehört auch nicht zu den „ hundert reichsten Menschen der Welt“, nein, er war nur ein ahnungsloser Bürger einer Kleinstadt, einem unscheinbaren „Kaff “, wie man es umgangssprachlich vielleicht so bezeichnen könnte.

Er würde sich wegen diesen Umstandes aber, deshalb nicht als „ Provinzler“ in einem Provinznest sehen, sondern er geht beim Spazieren, seinen intellektuellen Gedankenspiele nach, die ihn dann manchmal in Euphorie oder auf radikale Weise sogar, in Extase versetzen können, von der er sich dann, nur allmählich wieder erholen kann.

Sein hyperschnelles Gehirn belastet ihn also täglich mit jenem „intellektuellem Kram“ doch sehr, so das er der Vielzahl seiner gedanklichen Überlegungen nicht immer folgen kann und von jenen, sich in einer Häufigkeit manifestieren, das er davon auch schon oft, schreckliche Qualen hat ausgestanden, die ein „Otto-Normal-Bürger“, zumindest in diesem Ausmaß sicher nicht intellektuell verarbeiten muss und sich auf das wesentliche einer Sache konzentrieren kann und somit mit der Realität besser umgehen kann, als seine intellektuell hochbegabten Mitbürger.

Solch „höchstbegabte Köpfe“ werden ja oft spöttisch als „zerstreute Professoren“ hingestellt, weil sie schon mal als „kopflos“ oder nicht ansprechbar gelten, welches sicher nicht auf jeden Professor zutrifft, aber jene Mankos, zum Teil doch vielen Profs nachgesagt werden, deren auffälliges Verhalten den meisten dieser Professoren aber, durchaus bewusst ist.

Der „Geistesmensch“ hat also im Gegensatz zum „Durchschnittsmensch“ eine Unmenge an Daten in seinem Gehirn gespeichert, die er erst sortieren und auswerten muss, so das er am Tage viel „geistige Knochenarbeit“ verrichten muss, die ein „Durchschnittsmensch“ sich in jener Ausprägung so sicher nicht vorstellen kann, weil sein „begrenzter Horizont“ ihm keine Möglichkeit hierzu einräumt, sich in das „abgehobene Gedankenspiel“ z.B. eines Professors, wirklich hineinzuversetzen, geschweige denn, es wohl gänzlich ganz verstehen zu können.

Die Elite, die geistigen Führer, sind wohl vom Volk nur mit roher Gewalt , also nur mit einer Revolution zu besiegen, da sie intellektuell keine Chance gegen diese Potentaten haben und weil jene „ geistige Elite“ sie ohnehin nicht zur Kenntnis nehme würde. Auch wenn gewalttätige Auseinandersetzungen, primitiv und roh sind, ist es die einzige Option des Volkes ein autoritär und brutal agierendes Regime zu stürzen, mit viel vergossenem Blut und zahlreichen Opfern wohlgemerkt, aber so ein Krieg des Volkes gegen die „eigene Regierung“, wird immer blutig sein und das auf beiden Seiten natürlich. Sollte das unbotmäßige agierende und kriegerische Volk, die Obrigkeit tatsächlich besiegen können, wäre es nach der Abhandlung von Immanuel Kants „Zum ewigen Frieden“, dennoch sehr weit und nur ein „frommer Wunsch“ und Kant hat seinen Aufsatz wohl mehr als Satire gesehen, die durchaus mit dem nötigem Ernst zu lesen ist, um die Ironie, die in Kants Beitrag versteckt ist, auch tatsächlich herauslesen zu können!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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