Horst Seehofer im Alleingang

Glosse zur aktuellen Politik: Merkel und Seehofer

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Es war viel los in den letzten Wochen, welches die CDU und ihre Schwesterpartei CSU anging. So ging es im eigentlichem Sinne vordergründig um das Flüchtlingsproblem, so war es jedenfalls aus dem Munde Seehofers zu vernehmen, führte er doch etwas ganz anderes im Schilde: So wollte er der Kanzlerin anscheinend ans Zeug flicken, so dass sie befürchten musste, von ihm gestürzt zu werden – doch nichts dergleichen geschah!
Seehofer deutscher Innenminister und CSU-Vorsitzender in Bayern, machte ganz behutsam “Jagd” auf die Kanzlerin, doch ließ er sich dabei jedoch nicht in die Karten schauen. Medienwirksam setzte sich der Bayer diesbezüglich immer wieder in Szene und achtete dabei auf jedes Wort was er sprach, vor allem wenn er die Kanzlerin meinte. Er spielte sich als der große Stratege auf, denn Seehofer ist kein unberechenbarer Politiker, sondern glücklicherweise im Gegenteil denkt er doch sehr scharf nach, bevor er seine Statements bezüglich der Kanzlerin in die Mikrofone der Journalisten sorgsam hineinspricht.
So hat es Seehofer also doch mehr auf die Kanzlerin abgesehen, als sich vorrangig der Flüchtlingspolitik zu zuwenden, doch ist es die Kanzlerin, die für die Richtlinien der deutschen Politik zuständig ist und nicht etwa S
eehofer. Doch solange Seehofer das Zepter in der Hand hielt argumentierte Seehofer so, als wäre er der Kanzler und nicht Frau Merkel. Die Kanzlerin jedoch, gab sich so, als gäbe es Seehofer nicht, so als wäre er unsichtbar, zumindest machte sie aber einen solchen Eindruck auf mich.
Man könnte Frau Merkel in diesem Kontext auch in der “Opferrolle” sehen: Denn ein Opfer verhält sich zum Jäger wie Seehofer wohl einer ist, lieber still und leise, um ihren Kontrahenten nicht noch weiter zum Angriff einzuladen, bevor dieser möglicherweise mit der Flinte im Anschlag vor ihrer Tür stehen würde. Aber so schlimm ist es wohl mit den beiden gottseidank nicht bestellt, denn Seehofer wäre nicht Seehofer,
ist er doch schlau genug um zu wissen, das er in diesem Drama mit der Kanzlerin nur die zweite Geige spielen darf. So wird er sich jetzt lieber ins heimische Bayern zurückziehen, dort wo Seehofer sich sehr viel besser auskennt als eben in Berlin und ihm die Kanzerlin dorthin bestimmt nicht folgen wird.

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Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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