Im Kreis

Kurzprosa zum Thema: Gemeinsamkeit

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Sie standen im Kreis und hielten sich behutsam die Hände. Sie sprachen kein einiges Wort während der Zeremonie und gingen in sich und taten dies völlig stumm, so als wären sie unfähig zu verbalisieren. Stundenlang standen sie so zusammen und man muss hinzufügen, das es bereits Dezember war und es entsprechend kalt gewesen ist. Doch diese Menschen, die da so andächtig im Kreis standen, sich die Hände haltend, spürten diese Kälte überhaupt nicht, denn sie waren wie in Trance, welches ihnen Wärme spendete, aber nur vermeintlich, war es eben doch nur der tranceähnliche Zustand gewesen..
Aus dem Kreis heraus ging plötzlich eine junge Frau in dessen Mitte und zündete dort eine Kerze an, die sie auf den Boden stellte. Es war nur eine kleine Flamme, die die Kerze erzeugte, die durch den Wind hin und her gewirbelt wurde, aber wenn so ein Windzug wieder verschwunden war, brannte die Flamme still vor sich hin, bis der nächste Windzug wieder Fahrt in die Sache bringen würde.
Alle diejenigen die im Kreis standen, starrten nunmehr auf diese bescheidene Flamme, die die Dunkelheit aber kaum erhellen konnte, war der Schein der Flamme einfach zu schwach.
Doch die im Kreis stehenden Personen, harrten bei unangenehmen Minustemperaturen im Dezember solange aus, bis die Flamme endlich erloschen war und die Menschen, die den Kreis gebildet hatten, dann auch sehr schnell wieder verschwunden waren.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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