In Handschellen!

Gedicht zum Thema Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit

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Ihre Freitag-Redaktion

Wenn die Handschellen klicken
Dann hast du bereits verloren.
Denn sie verfrachten dich mit den
Händen auf dem Rücken, gleich ins
Nächste Polizeigewahrsam.
So wirst du bei einem schwerem
Delikt, dem Haftrichter vorgestellt,
Der mit eisiger Miene ein paar
Suggestiv Fragen an dich
Richtet: aber keine Angst –
Alles Routine!
Aber wie das so ist mit der Justiz
Stecken sie dich z.B. bei Fluchtgefahr
In die U-Haft, bis Deine Schuld auch
Rechtskräftig bewiesen ist.
Ja, wenn die Handschellen
Klicken, dann hast du bereits
Verloren. So sind dir die Hände
Gebunden, als würdest du schon
Am Galgen hängen und deine Beine
Fröhlich in der Luft zappeln
Wie ein japsender kleiner Fisch.
Und dein Körper zuckt, ja er zuckt
Immer noch, bis er endlich Ruhe
Gibt.
Die Polizei ist machtlos in dem Moment
Und schaut dem Geschehen aus einer
Gewissen Distanz fassungslos zu.
So herrscht eine betäubende Stille
Weil du dich ja an irgendeinem Baum
Aufgekünpft hast und seelenruhig mit
Dem Strick um den Hals in der Gegend
Herum baumelst.
Aber die Polizei ist sich keiner Schuld
Bewußt: Denn sie handelt nach Recht
Und Gesetz und in diesem Kontext
Kennt sie den Menschen nicht.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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