Niemand arbeitet wohl so ganz gerne

Satire zum Thema Allzu Menschliches

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Jeden Morgen müssen sich die meisten Menschen mühsam aus ihren warmen Betten bewegen, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen, ob sie es wollen oder nicht, ob sie sich in der Lage dazu fühlen oder auch nicht, werden sie danach jedoch nicht gefragt werden .Denn der Arbeitsvertrag den sie einmal unterschrieben haben, der ist für sie bindend und verpflichtend zugleich, besonders hinsichtlich dessen, pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen - auch wenn die Augen der meisten Arbeitnehmer dort noch halb geschlossen sind – wird darauf keine Rücksicht genommen, weil Befindlichkeiten am Arbeitsplatz eben keinen Platz haben. Und so geht es auf der Arbeit vorrangig darum Leistung zu erbringen und das Handwerk, das man gelernt hat, dort auch zur Anwendung bringen kann. Sollte die Arbeit dann noch schlecht bezahlt werden wird sie verständlicher Weise auch weniger Freude bereiten, doch zumindest in der Tendenz wird es aber auch gute Phasen geben, wenn man mit der Arbeit gut voran kommt und der Chef vielleicht ein Lob ausspricht. Aber davon abgesehen ist die Arbeit „Mittel zum Zweck“, sie sichert das Einkommen des Berufstätigen bzw. einer ganzen Familie. Denn ohne Arbeit gäbe es kein Gehalt und es ist wohl die einzige Möglichkeit legal an Geld zu kommen, außer der kriminellen und brutalen Schiene: Aber wer würde sich zu Derartigem schon hinreißen lassen? So wird es wohl vom fleißigen Arbeiter und dem reichen Unternehmer bis hin zum Kriminellen alles Mögliche auf der Welt geben. Und viele der zuletzt genannten Personen landen dann auch tatsächlich im kriminellen Milieu und später, sollten sie eine Straftat begangen haben, vielleicht sogar im Gefängnis und haben sie dort erst einmal eingesessen, es zunächt einmal Endstation für sie bedeutet. So lebt man dort sein bescheidenes Leben in einer acht Quadratmeter kleinen Zelle und nur ein winziges vergittertes Fenster, das am hinteren Teil der Zelle angebracht ist, spendet dort ein wenig Tageslicht.Da wäre es doch vernünftiger, der liebe, fleißige Arbeiter sein zu dürfen, der sein Geld ehrlich verdient – eben durch harte Maloche – und nicht auf kriminelle Art und Weise, auch wenn das Gehalt ein sehr schmales und sauer verdient ist, wird man dadurch natürlich niemals ein reicher Mann werden. Doch die Kriminellen im großen Stil, sind meistens die Arbeitgeber bzw. die Geschäftsführer, die viel mehr Möglichkeiten haben als die Arbeiter - z.B. die Steuerbehörden klammheimlich zu betrügen - doch müssen die Ermittler demjenigen “Geschäftsführer” dies erst einmal nachweisen können, denn fehlen die Beweise für das Delikt, gibt es, wie man weiß, auch keine Anklage durch die Justiz. Da ist mir der kleine, ehrliche Arbeiter doch viel lieber, weil der auch nicht so häufig vor Gericht zitiert wird, da so ein Staatsanwalt im Arbeitermilieu auch seltener ermittelt, weil die “großen Fische” für ihn ohnehin viel interessanter sind, weil sie ihm mehr Prestige einbringen. Doch wird er jenen inkriminierten Personenkreis nicht so einfach auf die Schliche kommen, weil die sich rar machen, ähnlich einer goldenen Münze, die man zunächst einmal aufspüren muss und so schaut der Staatsanwalt erst einmal in die Röhre und sollte auch er keine Beweise diesbezüglich der Justiz liefern können, wird das Ermittlungsverfahren in der Regel eingestellt und verläuft, wie die Juristen es schelmig nennen, “im Sande”.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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