Politiker und ihre Lügengeschichten?

Essay zum Thema: Politik

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Die Bühne ist ihnen gewiss und desto prominenter ihr Name als Politiker, um so mehr Publikum können sie auch um sich versammeln. Das sie auch erfolgreich Lügen verbreiten können wie in der Fernsehwerbung, ist hinlänglich bekannt. Für politische Ziele jedoch zu werben, ist sicher nicht verboten, doch weiß man als Wähler nie so genau, ob diese auch eingelöst werden, sollte eine Partei dann tatsächlich auch an die Regierung gelangen. Viele dieser Politiker sind Visionäre und werden jedoch von den Wählern aus unerfindlichen Gründen als glaubhaft wahrgenommen, ohne deren Wahrheitsgehalt auch nur im Detail zu kennen. Aber die Politiker verbreiten nicht nur „ihre Halbwahrheiten“ gerne an das Volk, an den Wähler, sondern „verführen“ ihn auch ihm seine Stimme zu geben, um die nächste Wahl damit gewinnen zu können.
So sind Lügen also als Wahrheiten im politischen Geschäft leichter an das Wahlvolk zu bringen als vermeintliche Wahrheiten, denn Wahrheiten können manchmal mehr weh tun, als so manches politisches Lügengebäude. Folglich kann der Politiker mit diesen Wahrheiten natürlich keine Wahl gewinnen. Es fehlt ihm einfach das Gegenstück, das Pendant dazu, nämlich schlicht und ergreifend, die verteufelte Lüge. Somit gewinnt der Politiker die Wahl mit teilweise moralisch anrüchigen Themen, z.B. mit diesen Lügen und weniger mit den Wahrheiten. Es ist in der Politik bildlich gesprochen aber wie auf einem Tandem, wo sich Lüge und Wahrheit doch fabelhaft ergänzen. Denn zur Lüge gehört die Wahrheit und dies auch im umgekehrten Sinne. Allein mit diesen Lüge aber, käme ein Staatsmann nicht sehr weit, auch wenn er dadurch einen kürzeren Weg zu den Wählerstimmen finden würde. Doch die Wähler würden recht bald nach der Wahrheit fahnden und könnten sie diese nicht finden, wäre die Lüge keine reine Lüge mehr, weil die Wahrheit nun fehlt und damit ihr Gegenstück, ihr Pendant.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Karl Valentin

Schreiber mit einem Schuss Ironie

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