wir haben immer die illusion von freiheit und sind doch auf so vielfältige weise determiniert durch unsere geburt, durch die nation, durch die genetik und am stärksten dadurch, in welch einer sozialen schicht wir geboren wurden und wie wir daurch gefördert wurden oder eben nicht. es ist ein unterschied, ob mein vater ein vorstandsmitglied einer versicherung ist oder ein arbeiter. nicht nur der vater oder die mutter allein besiegeln fast schon mein schicksal, sondern erst recht, welch ein verwandten- und freundschaftskreis meine eltern umgibt. dies gibt ein weites feld der protektion oder aber des alleingelassenwerdens. ein arbeiter als vater und sei er noch so ein wohlmeinender mensch kann mir kaum helfen, jenen lebensweg zu finden, der für mich richtig ist. dies schreibe ich nicht aus verachtung, sondern im gegenteil aus zorn darüber, wie die lebenschancen im allgemeinen so ungerecht verteilt sind. wir können diese ungerechtigkeiten niemals wieder ausgleichen, es sei denn, wir glauben an eine höhere geistige hierarchie, der wir zwar zur Zeit nicht in die karten sehen können, der wir aber zutrauen, dass sie die dinge wieder ins lot bringt, die hier so unerträglich disproportioniert sind. ich hoffe darauf!
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