Ich hatte grundsätzlich eine eher skeptische Einstellung zur Sexualität. Sie hat etwas zutiefst Vergängliches! Trotzdem haben sexuelle Handlungen Spass gemacht, solange die Hormone das Gehirn steuern und weniger die Vernunft. Meine Grundhaltung ist aber, stabile Verhältnisse für mich selbst zu haben, um die eigentlich wichtigen Dinge machen zu können! Schon mit etwa 20 dachte ich, das mit dem Sex wird so um die 50 erledigt sein, dann beginnen die ruhigeren und produktiveren Zeiten. Ich hatte aber keine Vorstellung davon, was ruhig und produktiv in concreto bedeuten. Jetzt, da ich die 50 weit überschritten habe, merke ich, ruhig heisst: langsam zu verschwinden im Nebel der Bedeutungslosigkeit und das ist gar nicht schmerzhaft, sondern gut so. Und produktiv heisst, nur noch sich und seiner Lieben zu leben und auch das ist gut so. Die Sexualität macht aus uns hippelige Kinder ohne großen Verstand mit überbordender, aber letztendlich sinnloser Kreativität. Eine sexualisierte Welt leidet unter Botulismus!
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