gerade jetzt wäre es so wichtig, geistig präsent und äußerungsfähig zu bleiben bzw. zu sein. und gerade jetzt bin ich so sprachlos. früher war ich ein linksintellektueller mit zehn daumen, zum denken wahrscheinlich befähigt, aber nicht zum tun. ich würde eher sagen, meine einzige wirkliche begabung ist das leiden gewesen, das leiden an den wirklichen verhältnissen. aber eigentlich war es egal, welche gesellschaft ich vorgefunden hätte: die wirklichkeit als solche ist leidvoll. meines erachtens sollte ein linker immer so sein, dass er unter den verhältnissen leidet, wie auch immer sie geartet sind, permanente unzufriedenheit heisst permanente revolution.
schlimm nur, dass mich jetzt angesichts des zusammenbruchs der ordnung, unter der ich bereits seit fast 60 jahren leide, mich eine nicht zu überwindende sprachlosigkeit befällt. soll das so sein?
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