was werden wollen

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Einen großen Teil meines Lebens habe ich damit verbracht, "etwas werden zu wollen", einer zu sein, den man beachtet. Aber wenn ich jetzt Bemühungen junger Menschen sehe, die so gar nicht zu irgendetwas begabt sind, aber den gleichen Impuls haben wie ich damals, dann bin ich - ehrlich gesagt - froh, dass aus mir doch nichts anderes geworden ist - als ich selbst. Könnte ich dieses Ichselbstsein konservieren und vor den Eingriffsversuchen der Außenwelt noch besser schützen, wäre schon viel gewonnen. Es ist unterm Strich gut, von anderen nicht gesehen zu werden, zumindest von solchen nicht, die es eh nicht gut mit einem meinen ( und das sind die meisten!). Am besten wäre es gewesen, gar nicht in dem Sinne gewesen zu sein, dass man für andere sichtbar war. Diesen Gedanken fand ich bei Pessoa und teile ihn. Vielleicht gibts noch andere, die ihn sympathisch finden.

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Geschrieben von

karlsand

freier Autor, Flaneur

Autor, der sich langsam wiederfindet

karlsand

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