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Zeitgeschichte Auf einer Kirchensynode hält der spätere Propst von Erfurt 1972 eine bemerkenswerte Rede
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2022
„Wer Angst hat, ist beherrschbar“, rief Heino Falcke
„Wer Angst hat, ist beherrschbar“, rief Heino Falcke

Foto: epd/Imago Images

Damals wollte Heino Falcke den Freiheitsbegriff herausholen aus der politischen Polemik zwischen Ost und West. Er habe zeigen wollen, „die Befreiung durch Christus ist eine andere“, sagt der heute 93-Jährige, „vor allem, was bedeutet eigentlich die Freiheit eines Christenmenschen, die in der DDR zu leben ist“. Er sprach darüber am 30. Juni 1972 in Dresden, auf der Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Der habilitierte Theologe hielt das Hauptreferat „Christus befreit – darum Kirche für andere“. Der Vortrag sorgte republikweit für Aufsehen, nicht zuletzt in der SED.

Davon erzählt ein Gedächtnisprotokoll, das Falcke sieben Monate später niedergeschrieben hat, nach einem Termin beim Rat des Bezirkes