„Etwas Neues muss her“

Interview Der Historiker Manfred Gailus fordert ein architektonisches Sühnezeichen in Potsdam anstelle des Wiederaufbaus der Garnisonkirche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2017
„In dieser Kirche wurde die politische Religion der NS-Bewegung zelebriert“
„In dieser Kirche wurde die politische Religion der NS-Bewegung zelebriert“

Foto: epd/Imago

Ein Streit, der die ganze Stadt spaltet: Im unlängst begonnenen Wiederaufbau der Hof- und Garnisonkirche zu Potsdam sehen viele das falsche Bauprojekt zur rechten Zeit. Sie gilt nach derzeitigem Kenntnisstand als die einzige Kirche, in der Adolf Hitler als Redner auftrat. So geschehen am 21. März 1933, dem „Tag von Potsdam“. Die Initiatoren der Rekonstruktion – darunter Matthias Platzeck, Altbischof Wolfgang Huber und Günther Jauch – zeigen sich vom geforderten Baustopp unbeeindruckt. Der Historiker Manfred Gailus stellt ihnen ein geistiges Armutszeugnis aus. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der „babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen“ und ihrer Verstrickung in die NS-Diktatur.

der Freitag: Herr Professor Gailu