Vor den Toren unserer Zeit

Gegenwehr Obdachlose gründen eine bundesweite Selbstvertretung. Für Angst sorgt nicht nur ein Brandanschlag in Berlin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2018

Zwei Obdachlose campieren am Berliner S-Bahnhof Schöneweide. Es sind Lothar D., 62 Jahre alt, und sein Kumpel, der 47-jährige Andy V. Am Bahnhofsvorplatz hinter dem Fahrstuhlschacht haben sie ihr Quartier aufgeschlagen, mit all ihren Habseligkeiten und freilich auch dem ganzen Müll. Als am vorletzten Sonntag ein Unbekannter die auf dem Boden Schlafenden mit einer brennbaren Flüssigkeit übergießt und anzündet, eine drei Meter hohe Stichflamme emporschießt, die beiden Männer sich schreiend auf dem Boden wälzen und nur dank des beherzten Eingreifens der Leute aus dem benachbarten Imbiss überleben, die die Flammen mit einem Feuerlöscher ersticken und den Rettungswagen rufen – schreibt die Berliner Zeitung über die Opfer: