1975: König der Takatuken

Zeitgeschichte Längst weltweit ein Bestseller, erscheint endlich auch in der DDR das Kinderbuch „Pippi Langstrumpf“. Den Rassismus, der darin vorkommt, erspart man den jungen Lesern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2021

Ein Pferd kann sie heben, so stark ist das Mädchen, außerdem hat sie rote Zöpfe und Sommersprossen. Pippi Langstrumpf ist witzig, laut und voller Fantasie. Fürsorgerinnen, Lehrerinnen, Polizisten lässt sie abblitzen, antiautoritär. Pippi lebt ohne Eltern in der Villa Kunterbunt; das Haus, vermutlich, ist ein wenig verwahrlost. In die Schule geht sie ein Mal und nie wieder. Eine tolle Erfindung ist diese Figur, zäh, wild entschlossen und so wunderbar, dass Feministinnen sie zur Ikone wählten. Pippi Systemsprenger!

1945 in Schweden erschienen, kommt Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf in der frischgebackenen BRD Ende 1949 auf den Markt. Die Presse nennt das Werk „eine kindhafte Münchhausiade“. Pädagogen beäugen es skeptisch bis