Auf dem (Ab-)Sprung

Ulbricht Als Walter Ulbricht Ende der sechziger Jahre der DDR eine effizientere Ökonomie verschaffen will, kollidiert er mit Moskau und bereitet unfreiwillig seinen Sturz vor
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Die DDR vor 40 Jahren. Da lag das Land, klein wie ein Fragezeichen, an der einen Flanke stand eine Mauer, in die Gegenrichtung unterhielt man einen festen Bruderbund. Man sah sich bedrängt, verführt und getrieben – von beiden Seiten. Das bessere Deutschland wolle man sein, hieß es. Eine Russenkaserne habe man errichtet, wurde geschimpft. Über sein Verhältnis zur Bundesrepublik und zur Sowjetunion definierte sich der Staat zeit seiner Existenz, in diesem Kräftefeld lavierte seine Führung. Man konnte viel falsch machen. Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnte, stürzte tief.

Wir schreiben das Jahr 1970. Nachdem der 20. Jahrestag der DDR im Vorjahr mit viel Getöse über die Bühne ging, ist es äußerlich still. Aber hinter den