Das magische Auge

Kehrseite I Die Gasuhr klackte. Sie hing im Treppenhaus oben über der Wohnungstür meiner Großmutter und zählte in regelmäßigen, unerbittlichen Intervallen. ...
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Die Gasuhr klackte. Sie hing im Treppenhaus oben über der Wohnungstür meiner Großmutter und zählte in regelmäßigen, unerbittlichen Intervallen. Klack. Und zehn, fünfzehn Sekunden später wieder, hart und eisern: klack. Wir standen da, blickten hinauf, meine Großmutter und ich. Das Klacken füllte das Treppenhaus, es hackte sich in meine Ohren. Es tropfte, klopfte die Steinstufen hinunter, wo das Klo halbe Treppe lag und der eiserne Ausguss hing, es tickte, klickte die Holztreppe hinauf bis unters Dach, wo im Sommer die Hitze brütete wie nirgends sonst, wo die Westantennen hingen, wo ich zwischen den Dachböden der Mieter Willi Schwabes Rumpelkammer spielte.

Oma hatte mir abends gesagt, ich solle nachher schön schlafen und ruhig s